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Antonio Cairoli (KTM) trotzt dem Unwetter in Lommel

Von Thoralf Abgarjan
Antonio Cairoli (KTM) gewinnt im Sand von Lommel

Antonio Cairoli (KTM) gewinnt im Sand von Lommel

Die Sandstrecke im belgischen Lommel gilt ohnehin als eine der schwierigsten Stationen der Saison. Als würde der Tiefsand nicht ausreichen, erschwerte einsetzender Starkregen die Bedingungen bis ins Extrem.

Großer Preis von Belgien in Lommel: Wetterkapriolen begleiteten die Piloten im Sand von Lommel, als kurz vor Ende des zweiten Laufes heftiger Starkregen auf die Strecke prasselte.

Tabellenführer Antonio Cairoli (KTM) konnte der schlagartige Wetterumbruch trotzdem nicht aus dem Rhythmus bringen. Er siegte überlegen, obwohl er die letzten Runden ohne Brille absolvieren musste.

Der italienische Superstar baut nach den beiden Laufsiegen seinen Vorsprung auf die Verfolger weiter aus. Sein Punkteabstand auf Jeremy van Horebeek (Yamaha), der in Belgien mit der Strecke haderte, beträgt nun 81 Punkte vor den letzten beiden Rennen in Brasilien und Mexiko. Somit könnte Cairoli bereits beim kommenden Rennen in Brasilien vorzeitig die Krone des Weltmeisters 2014 aufsetzen.

Aber wie das Beispiel von Jeffrey Herlings zeigt, soll man den Tag nicht vor dem Abend loben!

Cairolis erster Verfolger Jeremy van Horebeek strauchelte im ersten Lauf und verriet vor dem Start zu Lauf 2, weshalb er seine Schutzbrille wegwerfen musste: In der Sprungkombination landete er den Dreifachsprung der Rhytmus-Sektion zu kurz und viel zu hart. Er schlug mit dem Kopf heftig auf den Lenker auf. Danach musste er die vom Blut verschmierte Brille wegwerfen und so das Rennen stark gehandicapt zu Ende fahren.

Die beiden Deutschen Max Nagl und Dennis Ullrich beendeten den zweiten Lauf vorzeitig an der Box. 

Alle Einzelheiten des Rennens im Sand und im Regen von Lommel erfahren Sie im nachfolgenden Renn-Stenogramm:

MXGP Rennen 2 von Lommel im Stenogramm:

Start:
Filip Bengtsson gewinnt das erste Mal in seiner Karriere den Start vor Antonio Cairoli, Jeremy van Horebeek, Ken de Dycker, Shaun Simpson. Nagl kommt nicht gut vom Start weg und rangiert nur auf Platz 13, Dennis Ullrich ist 21.

Noch 27 Min:
Bengtsson führt noch immer vor Cairoli und Simpson, Nagl 14.

Noch 24 Min:
Cairoli geht in Führung! Simpson überholt Bengtsson ebenfalls. Gautier Paulin nimmt die Rhythmuskombination erneut mit Riesensätzen und springt an Jeremy van Horebeek vorbei auf Rang 5.

Noch 23 Min:
Max Nagl rangiert auf Platz 12. Marc de Reuver erreicht sensationell Rang 3!

Noch 20 Min:
Matiss Karro geht in der Rhythmussektion hart zu Boden. Dennis Ullrich steht an der Box und beendet sein Rennen.

Noch 16 Min:
Cairoli führt mit 8 Sekunden Vorsprung vor Simpson, de Dycker, de Reuver, Paulin, Frossard, Strijbos, van Horebeek, Ferris und Rattray. Nagl fällt weit zurück. Im Moment ist unklar, was geschehen ist.

Noch 12 Min:
Dunkle Wolken ziehen auf, aber es bleibt vorerst trocken.

Noch 9 Min:
Es beginnt, heftig zu regnen! Cairoli führt mit 16 Sekunden Vorsprung vor Simpson. Frossard passiert seinen Teamkollegen Gautier Paulin

Noch 6 Min:
Cairoli führt vor Simpson, de Dycker, de Reuver, Frossard, Paulin, Ferris, Strijbos, van Horebeek und Rattray.

Noch 4 Min:
Paulin geht an Frossard vorbei auf Rang 4! Starker Regen geht auf Teilen der Strecke nieder.

Noch 2 Min:
De Reuver liefert sich einen spannenden Kampf mit Frossard. Dahinter macht Dean Ferris Druck.

Noch 1 Min:
Antonio Cairoli führt mit 23 Sekunden Vorsprung. De Dycker geht plötzlich an Simpson vorbei auf Rang 2!

Noch 2 Runden:
Cairoli wirft die Brille weg!

Letzte Runde:
Antonio Cairoli gewinnt vor Ken de Dycker, Shaun Simpson, Gautier Paulin, Marc de Reuver und Steven Frossard. Der Holländer Marc de Reuver, der in Belgien einen seiner wenigen WM-Einsätze absolvierte, feiert das Ergebnis wie einen Sieg!

Sieger Antonio Cairoli resümierte nach dem Rennen: «Ich hatte zum Schluss keine Folie mehr auf der Brille. Wegen des einsetzenden Regens habe ich dann nichts mehr gesehen und musste die Brille wegwerfen. Die Wetterbedingungen waren schon sehr verrückt. Es war ein großer Tag und ein wichtiger Schritt in Richtung Meisterschaft. Ich mag die Strecke sehr. Sie ist technisch und konditionell sehr anspruchsvoll.»

Ken de Dycker freute sich, endlich wieder auf dem Podium zu stehen: «Ich habe mich auf dieses Sandrennen gefreut. Ich hatte gehofft, dass ich vielleicht auf Rang 5 landen könnte. Aber dass es für Rang 2 gereicht hat, war einfach super. Das Rennen in Lommel war mein letzter Einsatz für dieses Jahr. Ich werde mich nun einer Operation unterziehen und die letzten beiden Rennen auslassen. Das ist ein gutes Ende einer sehr schwierigen Saison, die von meinen Verletzungen geprägt war.»

Der Dritte auf dem Podium, Shaun Simpson erklärte: «Am Anfang des zweiten Laufs konnte ich sogar mit Cairoli um die Spitze kämpfen, dann aber hat das Wetter umgeschlagen und de Dycker war plötzlich da und konnte mich kurz vor Schluss noch überholen. Ich freue mich aber trotzdem: Für mein Team, welches mich die ganze Saison über unterstützt hat, meine Familie und alle meine Sponsoren, die das ganze Jahr hinter mir standen.»

Für KTM war es nach dem denkwürdigen Ergebnis letzte Woche in Washougal (USA), wo alle 4 Läufe gewonnen wurden, ein weiterer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte: Die Mattighofener feierten einen beeindruckenden Dreifach-Erfolg mit den Rängen 1,2 und 3 auf dem Podium von Lommel.

Ergebnis MXGP Lauf 2 Grand Prix von Belgien:

1. Antonio Cairoli, ITA, KTM
2. Ken de Dycker, BEL, KTM
3. Shaun Simpson, GBR, KTM
4. Gautier Paulin, FRA, Kawasaki
5. Marc de Reuver, NED, Honda
6. Steven Frossard, FRA, Kawasaki
7. Dean Ferris, AUS, Husqvarna
8. Kevin Strijbos, BEL, Suzuki
9. Jeremy van Horebeek, BEL, Yamaha
10. Tyla Rattray, RSA, Husqvarna
...
20. Max Nagl, GER, Honda

Grand Prix von Belgien Gesamtergebnis: 

1. Antonio Cairoli, 1-1
2. Ken de Dycker, 4-2 
3. Shaun Simpson, 3-3

WM Stand MXGP nach 15 von 17 Rennen:

1. Antonio Cairoli, 669
2. Jeremy van Horebeek, 588
3. Kevin Strijbos, 498
4. Clement Desalle, 484
5. Shaun Simpson, 365
6. Steven Frossard, 356
7. Max Nagl, 307
8. Gautier Paulin, 275
...
20. Dennis Ullrich, 126
...
32. Pascal Rauchenecker, 29

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