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Max Nagl (Husqvarna): Sensationelle Saison!

Von Thoralf Abgarjan
Max Nagl: Grand-Prix-Sieg knapp verfehlt, aber WM-Führung ausgebaut

Max Nagl: Grand-Prix-Sieg knapp verfehlt, aber WM-Führung ausgebaut

Den Grand-Prix-Sieg hat Max Nagl (Husqvarna) in Spanien zwar knapp verfehlt, aber in der WM konnte sich der Deutsche gegenüber Desalle weiter absetzen. Der Abstand zu Cairoli blieb konstant.

Max Nagl (Husqvarna) konnte seine WM-Führung  in Spanien auf 12 Punkte ausbauen.

Angereist war der deutsche Husqvarna-Werkspilot mit einem Vorsprung von 5 Punkten vor dem Belgier Clement Desalle. Ihm nahm Nagl durch seinen Sieg im ersten Lauf 3 Punkte ab.

Im zweiten Lauf wurde Desalle nach seinem Crash Fünfter und Nagl Dritter.

12 Punkte Vorsprung sind zwar längst noch kein Ruhepolster, aber die Konstanz und die Souveränität, die Nagl in dieser Saison an den Tag legt, ist eine Sensation!

Den Grand-Prix-Sieg verfehlte der Weilheimer in Spanien denkbar knapp, denn Nagl hatte mit dem Ergebnis 1-3 die gleiche Punktzahl wie Sieger Antonio Cairoli (KTM) erreicht, der ein 3-1-Ergebnis erzielte.

Im Falle ?eines Punkt?egleichstandes entscheidet der zweite Lauf über die Grand-Prix-Wertung - d?iesen hatte Cairoli ?für sich entschieden und ?so wurde das Ergebnis des zweiten Laufs ausschlaggebend für den Gesamtsieg des Italieners.

Eine alte Weisheit lautet, dass man die WM an den schlechten Tagen gewinnt. Im zweiten Lauf lief es für Nagl zwar n?icht schlecht, aber längst ?nicht perfekt! ?Die durch Steinschlag zerstörte Brille handicapte den Deutschen erheblich. Der dritte Rang ist unter diesen Umständen umso höher zu bewerten. 

Max Nagl selbst ?zeigte sich ?mit dem Wochenende in Spanien zufrieden.  «Natürlich wäre der Sieg noch besser gewesen. Auch wenn ich es schon so oft gesagt habe, muss ich es erneut wiederholen: Das ?Team hat wieder einen großartigen Job gemacht. Am Samstag hat die Crew wieder alles gegeben, für mich das beste Bike für d?ie ?Rennen hinzustellen.»

Der große Trumpf Nagls sind seine exzellenten Starts: «Der 'holeshot' hat dann im ersten Lauf geholfen, das Rennen von der Spitze aus zu kontrollieren. Im zweiten Lauf hatte ich am Start einen kleinen Wheelie, so dass ich den 'holeshot' knapp verfehlt habe.»

?Dann geschah das Dilemma mit der Brille: «Gleich nach dem Start? zertrümmerte ein Stein das Roll-Off-System meiner Brille, daher musste ich wegen meiner Sicht aufpassen.»

Die Gegner bringen sich indes in Stellung. Weltmeister Cairoli ist sogar auf die 450er KTM umgestiegen und verspricht sich neben dem Schub an Leistung und Drehmoment auch einen neuen Schub an Motivation. «Cairoli hat das Tempo im zweiten Lauf bestimmt, das ich nicht ganz mitgehen konnte», meinte Nagl.

Nagls erster Verfolger, Cl?ement Desalle, strauchelte zwar, aber aus welchem Holz der Belgier geschnitzt ist, zeigte er erneut eindrucksvoll: Nach seinem Horrorcrash an zweiter Stelle liegend, verlor er viele Positionen, rappelte sich auf und erreichte am Ende immerhin Platz 5. 

Auch MXGP-Rookie Romain Febvre hatte einen sehr starken Auftritt und überließ - in Führung liegend - Cairoli kampflos das Feld, indem er seinen Motor abwürgte. Hätte Febvre den zweiten Lauf gewonnen, was vom reinen Speed möglich war, wäre der Grand-Prix-Sieg in Nagls Hände gefallen.

Hätte, wäre, wenn… Tatsache ist: Nagl hat sich den Umständen entsprechend ?bestmöglich aus der Affäre gezogen. Weder die spanische Gluthitze, die durch die Bewässerung teilweise spiegelglatte Strecke noch eine defekte Schutzbrille konnten Nagl aufhalten.

Und so resümiert der ?Weilheimer: «Wir haben den Grand-Prix nicht gewonnen, aber ich bin trotzdem zufrieden mit de?m Ausgang des Renntages, weil ich meinen Vorsprung in der WM ausbauen konnte.»

Ryan Villopoto hat sich aus dem Kreis der Titelaspiranten verabschiedet. Cairoli und Desalle wollen es wissen?, Paulin und Febvre folgen mit 51 und 62 Punkten Respektabstand.

Was die ehrgeizigen Ambitionen von Nagls ?Verfolgern betrifft: Der Wechsel des Motorrades von Cairoli war für KTM eine brisante Entscheidung. Aber es geht hier um den WM-Titel in der Königsklasse, der ist für die Mattighofener letztendlich wichtiger als eine ungewisse Marketingstrategie eines 350er-Modells.

Max Nagl wird in zwei Wochen weiterhin mit dem 'redplate' des Meisterschaftsführenden nach Winchester reisen. «Wir bewegen uns in die richtige Richtung und ich freue mich schon heute auf das nächste Rennen in Matterley Basin.»  

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