Sieger Noah Ludwig (KTM): Neuer Schwung für die MXGP

Noah Ludwig holte in Mölln seinen ersten Gesamtsieg bei den ADAC MX Masters
Der erste Tagessieg bei den ADAC MX Masters war ein Meilenstein in der Karriere des 20-jährigen Noah Ludwig, der sich Schritt für Schritt weiterentwickelt. Der Ascherslebener hatte schon beim Saisonauftakt in Drehna gezeigt, wozu er auf der 450er fähig ist. Schon zu seiner 250er-Zeit galt der Sachsen-Anhalter trotz seines Leichtgewichts als Fahrer, der so viel wie möglich Motorleistung braucht und diese Kraft auch auf den Boden bringen kann. Er ist ein geborener 450er Fahrer. Ähnlich war übrigens auch die Entwicklung von Max Nagl, der auch mit der 450er einen großen Sprung nach vorn machte.
Ludwigs Sieg im 3. Lauf gegen Multi-Champion Max Nagl (Triumph) in Drehna war aber weder Glück noch Zufall. In den beiden anderen Rennen hatte Noah noch etwas Pech und wirkte etwas übermotiviert. In Mölln hatte er von Anfang an das große Bild vor Augen, versuchte es nicht mit der Brechstange, sondern mit Konstanz. Diese Strategie ging auf.
Natürlich war in Mölln auch etwas Glück im Spiel: Zuerst der Crash von Nagl im zweiten Lauf und der Sturz von Ex-Europameister Roan van de Moosdijk (Kosak KTM) im dritten Rennen spielten Noah in die Karten. Aber: Es war das sprichwörtliche Glück des Tüchtigen, das ihm zum Gesamtsieg mit einem 4-2-2-Ergebnis verhalf.
Roan van de Moosdijk, der in Mölln am Sonntag seinen ersten Masters-Laufsieg erzielen konnte, war 2019 EMX250-Champion und wurde 2024 von HRC als Ersatzfahrer für den verletzten Ruben Fernandez engagiert. Der Niederländer, der seit Mitte 2024 für das deutsche Kosak-KTM antritt, hat bis auf den Saisonauftakt in Argentinien alle WM-Läufe bestritten und rangiert nach 8 von 20 Läufen auf WM-Rang 20.
Für Noah Ludwig geht es jetzt direkt mit den WM-Läufen in Ernée (Frankreich) am kommenden Wochenende und danach mit dem Heim-Grand-Prix im Talkessel weiter. Der Erfolg von Mölln dürfte ihm eine Extra-Portion Selbstvertrauen geben. Konditionell konnte er sowohl in Drehna als auch in Mölln überzeugen und seine Pace bis zum Rennende halten. Die Starts von Noah Ludwig sind inzwischen legendär. Die Intensität der Anfangsphase ist in der WM natürlich noch einmal auf einem anderen Level, aber auch hier wächst Noah mit seinen Aufgaben. Seine Formkurve zeigt jedenfalls klar nach oben. Beim Deutschland-Grand-Prix am 1. Juni können sich die Fans definitiv auf einen starken Auftritt des Lokalmatadors in der MXGP freuen, der nicht nur als deutscher Fahrer zu seinem Heim-Grand-Prix antritt, sondern zudem auch das sportliche Aushängeschild des gastgebenden MSC Teutschenthal ist. Sein Heimatort Aschersleben ist nur eine knappe Autostunde vom Talkessel entfernt.
Ergebnis ADAC MX Masters Mölln:
1. Noah Ludwig (D), KTM, 4-2-2
2. Max Nagl (D), Triumph, 5-4-1
3. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 3-1-8
4. Maximilian Spies (D), KTM, 1-10-3
5. Jakub Teresak (CZ), Honda, 2-6-7
6. Mike Gwerder (CH), KTM, 8-15-4
Tabellenstand nach Runde 2:
1. Max Nagl (D), Triumph, 131 Punkte
2. Maximilian Spies (D), KTM, 116, (-15)
3. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 112, (-19)
4. Noah Ludwig (D), KTM, 94, (-37)
5. Jakub Teresak (CZ), Honda, 83, (-48)
6. Jörgen Matthias Talviku (EST), Yamaha, 82, (-49)