Nationen-Cross erst 2017 in den USA: Die Erklärung

Ende 2013 wurde in einer Mitteilung von Motocross-WM-Promoter Youthstream ersichtlich, dass das aufregende Gastspiel des Motocross der Nationen im amerikanischen Glen Helen statt wie geplant 2015 erst 2017 stattfinden wird. Eine weitere Erklärung über die Verschiebung um zwei Jahre gab es nicht.

Aber SPEEDWEEK.com konnte in einer exklusiven Korrespondenz mit Youthstream-Chef Giuseppe Luongo in Erfahrung bringen, dass der Grund beim französischen Verband FFM liege. Die FFM hat eine Vertragsklausel aktiviert, um 2015 das Nations-Spektakel zum dritten Mal in zehn Jahren auf französischem Boden durchführen zu können. Es handelt sich um die Strecke in Ernée.

«Frankreich hatte eine Option für das MXoN 2015, und wir waren auch mit den USA in Verhandlungen über dieses Datum», kommentierte der Italiener. «Am Ende haben sich die Franzosen entschieden, die Option zu ziehen. Wir haben mit der FFM ein Abkommen über den Ort, die Organisation und die Infrastruktur schliessen können. Deshalb wird das Nations 2015 in Frankreich stattfinden und dann 2017 in Glen Helen.»

Der Nations-Hype begann in Ernée 2005

Mit Besucherzahlen von 50.000, 60.000 oder mehr Zuschauern ist das Motocross der Nationen zuletzt zu einer Mammutveranstaltung geworden. Es ist der grösste Einzel-Event des Sports. Die Wiederauferstehung des Nations nach einigen lauen Jahren um die Jahrtausendwende herum begann 2005 in Ernée, als auf der ausverkauften Strecke westlich von Le Mans das von Ricky Carmichael angeführte US-Team siegte.

Es scheint, dass es im Club einigen Enthusiasmus gibt, um das zehnjährige Jubiläum mit der erneuten Durchführung zu feiern, speziell nachdem 2013 beim Frankreich-GP das Publikum erneut in Massen die Hügel in Ernée säumte. Die offzielle Zuschauerzahl des GP-Wochenendes betrug 39.000, das Rennen war ein voller Erfolg.

Der Frankreich-GP 2014 wird aber wieder ist St-Jean D 'Angely stattfinden, also am Ort des Nations 2011 und wahrscheinlich auch des Grand Prix 2015, so dass sich Ernée dann auf den MXoN-Termin im September vorbereiten wird.

Eine Serie von bemerkenswerten Austragungsorten

Weil nun die Amerikaner weitere 24 Monate auf das Highlight warten müssen – zuletzt fand das Nationen-Cross 2010 mit dem Rennen in Thunder Valley in den USA statt – bedeutet dies, dass das Nations gleich in Serie an herausragenden Orten stattfinden wird. Dieses Jahr ist Lettland mit Kegums an der Reihe, danach folgt Ernée, 2016 geht es nach Maggiora (zum 30. Jubiläum des legendären Events 1986) bevor am Ende Kalifornien folgt.

Angesichts der Nations-Termine in Maggiora und Glen Helen meinte Luongo gar: «Das sind zwei meiner Lieblingsstrecke, wo wird das moderne Motocross auf historischen Strecken präsentieren können… Der Erfolg ist zu 100 Prozent garantiert.»

Luongo: «Die Beziehung zu Glen Helen ist fantastisch»

Aber wie beeinträchtigt das Datum-Manöver die Pläne und die Beziehung zu Glen Helen? 2010 und 2011 war der dortige US-GP ein einwandfrei organisierter Event gewesen, doch das Fehlen von Piloten aus der AMA-Szene schlug sich bei den Zuschauerzahlen nieder. Streckenbesitzer Bud Feldkamp sprach schon oft von den guten Beziehungen mit Youthstream. 2013 konnte auch mit Davey Coomps und dem US-Outdoor-Motocross «die Brücke wieder repariert werden», im Racing-Mekka bei San Bernardino konnten wieder die AMA Nationals begrüsst werden.

Luongo ist felsenfest davon überzeugt, dass in Glen Helen der Wille und der Enthusiasmus für einen internationalen Event weiterhin vorhanden sind: «Die Beziehung ist fantastisch. Bud Feldkampf, Lori Bryant (Anm.: der Streckenmanager) und das ganze Personal sind sehr gute und professionelle Leute, die zu Freunden geworden sind. Wenn wir dort sind, fühlen wir uns wie zu Hause und wir sehnen und danach, wieder mit ihnen zusammen zu arbeiten.»