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Vorschau 2017: Zabel holt Motoren-Produktion zurück

Von Axel Koenigsbeck
Wenn die Sidecarteams – darunter zahlreiche neue Formationen – in den nächsten Wochen wieder an den Start gehen, hat Motoren-Lieferant Friedhelm Zabel arbeitsreiche Wochen hinter sich.

Nach einem erfüllten Berufsleben als Hersteller von Hochleistungs-Zweitaktern für das Gespanncross die Fertigung einem jungen Team übertragen, kürzer treten und das Rentenalter genießen, das war der Plan von Friedhelm Zabel. Der mit zwölf WM-Titeln und zahlreichen nationalen Prädikaten gegenwärtig erfolgreichste deutsche Hersteller von Rennsportmotoren schien im letzten Jahr endlich die Wunschkandidaten für die Fortführung seines Betriebes gefunden zu haben. Doch in der vereinbarten Probezeit erkannten die potentiellen Nachfolger, dass das Geschäft mit solchen Spezialmotoren doch nicht ihr Ding war.

Um die Situation zu retten und die Kundschaft pünktlich zu beliefern, holte Zabel seine Maschinen kurzfristig nach Reetzerhütten zurück. «In den letzten Wochen haben wir durcharbeiten müssen, um den Rückstand wettzumachen. Unsere neuen Projekte, auch der V2-Zweitakter, verzögern sich dadurch leider», lässt Zabel wissen. Verstärkt in die Produktion eingebunden ist nun Michael Kube, der schon früher für Zabel arbeitete.

Die Motoren-Entwicklung bleibt in den Händen von Diplom-Ingenieur Sascha Nicklitzsch. Der ehemalige MX-WM-Fahrer Frank Hofmann, derzeit für das Auslandgeschäft zuständig, soll den kompletten kaufmännischen Part übernehmen. Für die anstehende Saison steht bereits fest, dass neben Daniël Willemsen auch Etienne Bax und Stuart Brown mit Zabel-Zweitaktern ausrücken.  Infos: zabel-racing.de

Derweil haben sich die Teams für die anstehende Saison formiert. So wird WM-Mitfavorit Valentin Giraud mit dem Letten Elvijs Mucenieks an den Start gehen, Ex-Weltmeister Etienne Bax hat dessen ehemaligen Beifahrer Nicolas Musset angeheuert. Und Bax-Bruder Robbie kehrt in das Boot von Daniël Willemsen zurück. Stuart Brown muss zukünftig auf Josh Chamberlain verzichten. Der britische Top-Beifahrer hatte angekündigt, sich aus dem internationalen Geschehen zurückziehen zu wollen. Ersetzen wird ihn Joe Millard.

Auch beide Daiders-Brüder sind wieder mit von der Partie, allerdings nicht gemeinsam. Fahrer Janis wird mit Kaspars Stupelis antreten. Beide haben nach wie vor das Potenzial, vorne mitzumischen. Ebenfalls darf man von Kristof Santermans Top-Resultate erwarten, schließlich steht Lauris Daiders in seinem Beiwagen. Jason van Daele kann sich freuen, den Beifahrer-Weltmeister Ben van den Bogaart engagiert zu haben. Vielleicht sinkt damit endlich die Sturzhäufigkeit des ungestümen Belgiers. Ob Marvin Vanluchene zu Beginn der WM fit ist, steht noch in den Sternen: Der belgische Youngster musste sich unlängst einer Operation an der rechten Schulter unterziehen.

Christian Verhagen hat das Ende seiner internationalen Karriere angekündigt. Aber der erfolgreiche Niederländer – als Beifahrer von Andreas Clohse zuletzt amtierender Deutscher Meister – drückt sich vorsichtig aus. Vielleicht sieht man ihn doch nochmal in irgendeiner Serie turnen. Clohse konnte Andres Haller als Ersatz gewinnen. Der Schwabe, zuletzt mit Marcel Faustmann recht erfolgreich unterwegs, erhofft sich vom Umstieg einen Aufstieg. Und Faustmann? Der deutsche Vizemeister hofft, dass Max Frech nach seiner gravierenden Verletzung von einem unverschuldeten Trainingssturz vor einem Jahr wieder fit ist. Einen Plan B hat der schnelle Schwabe bislang nicht: «Ich fahre nur, wenn ich vorne mithalten kann.»

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