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Gespann-WM Kiew/UA: Bax/Stupelis wieder WM-Leader

Von Axel Koenigsbeck
Starker Auftritt im zweiten Lauf: Christophe und Maxime Cuche

Starker Auftritt im zweiten Lauf: Christophe und Maxime Cuche

Lediglich 24 Motocross-Gespanne gingen in Bucha nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew auf Punktejagd. Etienne Bax/Kaspars Stupelis absolvierten die fünfte GP-Runde mit einem weiteren Doppelsieg.

Bekanntlich lohnt sich die Teilnahme an den Rennen in der europäischen Peripherie am ehesten, um GP-Erfahrung zu sammeln und WM-Zähler einzuheimsen. Doch wegen des hohen Zeit- und Kostenaufwandes scheuen viele der Teams, die sich keine Chancen auf Top-Ten-Plätze ausrechnen, die weiten Reisen.

Im übrigen gibt es auch in Osteuropa keine Punktegarantie – nicht einmal für die Top-Stars. Das mussten Valentin Giraud/Andres Haller beim Ukraine-GP schmerzhaft erfahren. Der Franzose verletzte sich bereits bei der Pre-Qualifikation beide Handgelenke und musste das Quali-Race auslassen. Der Verdacht auf Frakturen bestätigte sich nach einer Untersuchung im Hospital glücklicherweise nicht. Das sonntägliche Warm-up zeigte jedoch, dass an eine Rennteilnahme nicht zu denken war.

Auch Daniël Willemsen ging leer aus. Das Zusammenspiel mit Luc Rostingt funktioniert nach wie vor nicht so, wie sich der anspruchsvolle Multimeister dies vorstellt. Die harte Piste von Bucha erlaubt schnelles Tempo und offenbart umso mehr jedes konditionelle oder fahrtechnische Defizit einer Gespannbesatzung. Jedenfalls sah sich Willemsen im ersten Lauf zu einem rundenlangen Stopp im Helferraum und dann zum Verzicht auf das zweite Rennen genötigt. Ganz haltlos scheinen die Mutmaßungen von Radio Fahrerlager Ende April wohl doch nicht gewesen zu sein, auch wenn der immer noch auf höchstem Niveau fahrende Niederländer seine Unzufriedenheit nicht öffentlich äußerte. Man darf jedenfalls gespannt sein, welche Formationen die «Entry List» des Anfang Juni in Plomion/F stattfindenen Grand Prix ausweist.

Etienne Bax und Kaspars Stupelis sind derartige Probleme völlig fremd. Ohne Schwierigkeiten verlief das Wochenende aber auch für die Titelaspiranten nicht. Am Samstag erwies sich die Motorabstimmung als ungeeignet. Doch gelang es dem Team, das Gespann für den Sonntag perfekt einsatzbereit zu machen – wie der Doppelsieg eindrucksvoll beweist.

Den ersten Start gewannen wieder einmal Arne Dierckens/Robbie Bax, Marvin Vanluchene/Ben van den Bogaart und Willemsen/Rostingt im Nacken. Die Titelverteidiger stürzten in der Folge spektakulär, konnten aber unverletzt die Fahrt als Sechzehnte wieder aufnehmen. Bax/Stupelis schlüpften bald in die Verfolgerrolle und konnten sich dabei ihres Sieges sicher sein. Dierckens fehlt erfahrungsgemäß noch die Kaltblütigkeit und vielleicht auch das letzte Quentchen Kondition, um seine Führung unter Druck zu behaupten. Ebenso wie Koen Hermans/Nicolas Musset gelang es Kert Varik/Lauris Daiders, am Belgier vorbeizuziehen. Auch Landsmann Davy Sanders muss noch zulegen, will er im Kampf um die Podiumplätze häufiger erfolgreich sein.

Beim zweiten Start fand Dierckens seinen Meister. Bax setzte sich direkt an die Spitze und ließ bald in eindrucksvoller Manier den Rest des Fahrerfeldes hinter sich. Hermans legte sein Gespann zwischenzeitlich aufs Dach, sah aber dennoch vor den starken Briten Stuart Brown/Josh Chamberlain die Zielflagge. Und wiederum brillierten Varik/Daiders mit einem dritten Laufrang.

Als einziger deutscher Teilnehmer freute sich Adrian Peter, mit Miroslav Zatloukal im Boot, über die Ränge 15 und 12. Im ersten Lauf waren die Streckenverhältnisse schwieriger als danach. Doch über die Veranstaltung war Peter, der auf einen Schlag 15 WM-Punkte mitnahm, voll des Lobes: «Daran können sich manche Organisatoren bei uns ein Beispiel nehmen!» – und er war nicht der einzige mit dieser Meinung.

Aus dem schweizerischen Lager hatten lediglich Christophe und Maxime Cuche die weite Reise auf sich genommen. Lohn der Mühe war für die Cousins ein achter Rang nach einem Ausfall im ersten Lauf.

Für die Teilnehmer an der DM steht am kommenden Wochenende das nächste Rennen im ostdeutschen Pflückuff an (msc-pflueckuff.de). In der WM geht es eine Woche später mit dem GP von Frankreich in Plomion nahe der Grenze zu Belgien weiter (motocrossplomion.com).

Resultate Motocross-Gespann-WM Kiew/UA:

1. Lauf: 1. E.Bax/Stupelis (NL/LV), WSP-Zabel. 2. Hermans/Musset (NL/F), WSP-Zabel. 3. Varik/Daiders (EST/LV), WSP-Husqvarna. 4. Dierckens/R.Bax (B/NL), WSP-Zabel. 5. Vanluchene/van den Bogaart (B/NL), VMC-Zabel. 6. S.Brown/J.Chamberlain (GB), WHT-Husqvarna. 7. Gert van Werven/Beunk (NL), WSP-TM. 8. Sanders/Kunnas (B/SF), WSP-Zabel. 9. Compalati/Chopin (I/F), VMC-Zabel. 10. Santermans/Beleckas (B/LT), VMC-Zabel. 11. Kinge/Gray (GB), VMC-Zabel. 12. J.Keuben/Rietmann (NL), VMC-Zabel. 13. Hroch/Hroch (CZ), WSP-Zabel. 14. Normak/Kasesalu (EST), WSP-Zabel. 15. Peter/Zatloukal (D/CZ), WSP-Zabel. 16. Reesna/Eier (EST), VMC-Zabel. 17. Baltusis/Natka (LT), WSP-Husqvarna. 18. Glushchenko/Glushchenko (UA), WSP-Zabel. 19. Zhyvutski/Zhyvutski (BY), WSP-KTM. 20. D.Willemsen/Rostingt (NL/F), WSP-Zabel.

2. Lauf: 1. E.Bax. 2. Vanluchene. 3. Varik. 4. Hermans. 5. S.Brown. 6. Sanders. 7. Van Werven. 8. Cuche/Cuche (CH), VMC-KTM. 9. Dierckens. 10. Kinge. 11. Compalati. 12. Peter. 13. Reesna. 14. Baltusis. 15. Hroch. 16. Glushchenko. 17. Zhyvutski. 18. Normak. 19. Santermans.

WM-Stand nach 10 von 28 Läufen: 1. E.Bax 211 Punkte. 2. Vanluchene 205. 3. Hermans 184. 4. Sanders 153. 5. S.Brown 148. 6. Dierckens 130. 7. D.Willemsen 129. 8. Varik 119. 9. Giraud 117. 10. Compalati 87. 14. Cuche 58. 18. Heinzer 24. Peter 15. 27. Janecke 11. 33. Reimann 9. 38. T.Blank 5.

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