Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

SidecarCross-WM, Alqueidao: Turbulenter Auftakt

Von Axel Koenigsbeck
Treten als WM-Leader im Sand von Heerde an: Daniels und Bruno Lielbardis

Treten als WM-Leader im Sand von Heerde an: Daniels und Bruno Lielbardis

Beim ersten Grand Prix der SidecarCross-WM 2024 erkämpften die Lielbardis-Zwillinge in Portugal den Gesamtsieg und damit vorerst die WM-Führung. Für die deutschen Teams verlief das WM-Wochenende durchwachsen.

Gleich beim ersten von zehn Grands Prix wurden die Akteure stark gefordert. Zu der weiten Anreise quer durch Spanien kam ein extremer Temperaturunterschied. Denn während sich in unseren Breiten noch einmal der Winter zurückgemeldet hat, erfreuen sich die Portugiesen bereits hochsommerlicher Witterung. Zum Baden perfekt, aber fürs Gespanncrossen auf einer höchst anspruchsvollen Strecke eher suboptimal. Dazu machten zahlreiche aufgewirbelte Steine manchem Team zu schaffen.

Perfekt lief der WM-Auftakt für Daniels und Bruno Lielbardis. Die lettischen Zwillinge knüpften an ihre Erfolge bei den Rennen der Vorsaison an, siegten nach gutem Start im ersten Lauf und mussten im zweiten Durchgang nur Koen Hermans/Ben van den Bogaart den Vortritt lassen. Damit übernehmen die 18-Jährigen fürs Erste die WM-Führung. Pech hatten dagegen die Favoriten: Hermans wurde im ersten Lauf vom Motor ausgebremst und musste sich von hinten vorkämpfen. Im zweiten Rennen fielen Weltmeister Marvin Vanluchene und sein neuer Beifahrer Glenn Janssens nach anfänglicher Führung mit Motorproblemen zurück.

Stark trumpften die beiden englischen Gespanne Brett Wilkinson/Joe Millard und Dan Foden/Ryan Humphrey auf. Auch die jungen Franzosen Kilian und Evan Prunier sammelten fleißig WM-Punkte. Dagegen war das Rennen für Justin Keuben/Dion Rietman bereits nach der ersten Runde im Quali-Rennen am Samstag beendet. Bei einem Sturz zog sich Keuben einen Oberschenkelbruch zu.

Von den deutschsprachigen Teams hatten vor allem Benjamin Weiss/Patrick Schneider ungetrübten Grund zur Freude. Die Vorarlberger fuhren bei ihrem ersten Rennen nach langer WM-Pause zweimal in die Top-10, obwohl der Beifahrer am Samstag von einem Stein an der Hand getroffen wurde. Dennoch konnten die Deutschen Meister von 2022 ‹voll im Soll› konstatieren.

Weniger glatt lief es für ihre DM-Nachfolger Tim Prümmer/Rodolphe Lebreton. Im Quali-Rennen hatte Prümmer eine Kurve etwas unterschätzt. Bei dem daraufhin unvermeidlichen Überschlag zog sich sein französischer Beifahrer starke Prellungen zu und ließ am Sonntagmorgen vorsichtshalber die Schulter röntgen. So hatte das Team schon kaum mehr mit einer Teilnahme an den Wertungsläufen gerechnet. Doch während die Konkurrenz bereits im Vorstart versammelt war, tauchte Lebreton wieder im Fahrerlager auf und stand in letzter Minute vor dem Start gestiefelt und gespornt im Boot. Leider konnte das Duo seinen Platz im Vorderfeld nicht halten, nachdem ein Steinschlag die Vorderbremsleitung demoliert hatte. Besser lief es trotz Schmerzen im zweiten Durchgang. Ob Lebreton für das kommende Wochenende wieder fit ist, steht in den Sternen. Dann findet in St. Isidorushoeve der dritte Lauf zur niederländischen Meisterschaft statt, in der Prümmer/Lebreton an dritter Stelle rangieren.

Noch ärger traf es die Weinmann-Brüder. Im ersten Lauf schrieben sie wegen eines defekten Zündkerzensteckers null Punkte. Deutlich besser lief es im zweiten Durchgang mit Rang 6. Und das, obwohl Beifahrer Noah ein Stein hart am Auge traf und er sich nur mit Mühe über die letzten Runden rettete. Im Krankenhaus wurde neben der Augenverletzung eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Eigentlich hätte er Montagfrüh im Flieger sitzen müssen, um am Dienstag seine nächste Abiturprüfung zu absolvieren. Aber daraus wird nun ebenso nichts wie aus der Teilnahme an den nächsten Rennen. Da kann das als DM-Titelanwärter gehandelte Team nur hoffen, dass sich ein adäquater Beifahrer für den Linksausleger findet. Immerhin stehen in Wriezen (1.5.), Schopfheim (5.5.) und Geisleden (19.5.) gleich drei DM-Rennen an. Dazu kommt der GP in Heerde/NL am Wochenende vom 12. Mai.

Auch Adrian Peter/Joel Hoffmann wurden eingebremst. Beim ersten Start stockte das Duo direkt hinter zwei vor ihnen verhakten Gespannen. Als 28. aus der ersten Runde kommend, konnten sie immerhin noch auf den 15. Rang vorfahren. Im zweiten Lauf traf ein Stein den Kühlerschlauch, weshalb an eine Weiterfahrt auf aussichtsreicher Position nicht zu denken war.

Ohne derartige Probleme absolvierten die beiden weiteren deutschen Gespanne, die den weiten Weg auf sich genommen hatten, ihre Rennen. Im ersten Lauf verpassten Patrick Hengster/Celina Jahn und Marvin Reipen/Sven van Dommelen die Punkteränge knapp. Doch beim zweiten Einsatz nutzten das gemischte Doppel und die deutsch-niederländische Formation ihre Chance auf erste WM-Punkte. Bleibt zu hoffen, dass beide diesen Erfolg im Sand von Heerde wiederholen können. Dort wird das Starterfeld gewiss so gut gefüllt sein, dass der Weg in die Wertungsläufe möglicherweise nur über das Last-Chance-Rennen am Samstag führt.

Resultate Motocross-Gespann-WM Alqueidao/P:

1. Lauf: 1. D.Lielbardis/B.Lielbardis (LV), WSP-Mega. 2. Vanluchene/G.Janssens (B), VMC-Zabel. 3. Wilkinson/J.Millard, (GB), WSP-AMS. 4. K.Prunier/E.Prunier (F), WSP-Zabel. 5. Foden/Humphrey (GB), WSP-AMS. 6. T.Leferink/S.Leferink (NL), VMC-KTM. 7. Hermans/van den Bogaart (NL), WSP-AMS. 8. Sanders/Steegmans (B), WSP-Mega. 9. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 10. Wijers/van Hal (NL), VMC-Zabel. 11. Gert van Werven/A.van de Wiel (NL), WSP-TM. 12. A.Devoldere/Tourbier (F), WSP-Zabel. 13. Gordejev/Niitsoo (EST), WSP-Husqvarna. 14. Prümmer/Lebreton (D/F), WSP-Husqvarna. 15. Peter/Hoffmann (D), VMC-Husqvarna. 16. Bendaoud/Pasquier (F), WSP-Husqvarna. 17. Kinge/Grahame (GB), WSP-KTM. 18. Wisselink/Rostingt (NL/F), WSP-Husqvarna. 19. I.Kops/Kaethoven (NL), WSP-Husqvarna. 20. T.van der Lagemaat/Könst (NL),VMC-Mega. 22. Hengster/Jahn (D), VMC-KTM. 24. Reipen/van Dommelen (D/NL), WSP-Zabel.

2. Lauf: 1. Hermans. 2. Lielbardis. 3. Wilkinson. 4. Prunier. 5. Foden. 6. J.Weinmann/N.Weinmann (D), VMC-AMS. 7. Prümmer. 8. Wijers. 9. Kinge. 10. Weiss. 11. Bendaout. 12. Wisselink. 13. Devoldere. 14. Van de Lagemaat. 15. Kops. 16. Sanders. 17. Hengster. 18. Vanluchene. 19. Reipen. 20. Bonnet/Thamri (F), VMC-AMS.

WM-Stand nach 2 von 20 Läufen: 1. Lielbardis 47 Punkte. 2. Wilkinson 40. 3. Hermans 39. 4. Prunier 36. 5. Foden 32. 6. Vanluchene 25. 7. Wijers 24. 8. Weiss 23. 9. Prümmer 21. 10. Sanders 18. 14. Weinmann 15. 21. Peter 6. 22. Hengster 4. 23. Reipen 2.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 11:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Mo. 23.12., 11:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 12:35, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 5