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SidecarCross-WM Plomion: Führungswechsel

Von Axel Koenigsbeck
Auf und davon: Hermans/van den Bogaart starten zum zweiten Saisonsieg. Dahinter die Lokalmatadoren Prunier/Prunier (94) und Prümmer/Lebreton (17)

Auf und davon: Hermans/van den Bogaart starten zum zweiten Saisonsieg. Dahinter die Lokalmatadoren Prunier/Prunier (94) und Prümmer/Lebreton (17)

Nach dem dritten Grand Prix der SidecarCross-WM 2024 im nordfranzösischen Plomion setzen sich fünf Teams deutlich vom Verfolgerfeld ab. Koen Hermans/Ben van den Bogaart übernehmen vorerst die Tabellenführung.

Selbstredend ist es bei noch sieben anstehenden Grands Prix für Prognosen in puncto WM-Titel zu früh. Doch scheint es, als dürfte dieser an eines der fünf Gespanne gehen, die derzeit in der Tabelle vorn liegen. Dieses Führungs-Quintett hat sich nach dem GP von Frankreich bereits deutlich vom Rest des Feldes absetzen können. Da stellt sich weniger die Frage, wer von den Verfolgern noch den Anschluss finden kann, als, welches der Top-Teams durch Ausfälle bei den weiteren Rennen aus der Spitzengruppe ausscheidet.

Aus Sicht der deutschsprachigen Teilnehmer ließ die samstägliche Quali-Runde hoffen. In Gruppe A platzierten sich Tim Prümmer/Rodolphe Lebreton als Vierte und Jan Hoormann/Andy Schlinnertz als 13. Quali B schlossen Joshua und Noah Weinmann als beachtliche Dritte ab, Adrian Peter/Joel Hoffmann folgten auf acht vor Christian Hentrich/Simon Lenz sowie Patrick Hengster/Celina Jahn auf 14. Pech für Benjamin Weiss/Patrick Schneider, die bereits in der ersten Runde mit plattem Vorderrad aufgeben mussten. Das anschließende Last-Chance-Race gewannen die Voralberger dann allerdings unangefochten. Hoormann wurde Dritter und Hengster erster Reservefahrer. Glücklicherweise kam das gemischte Doppel gleich beim ersten Wertungslauf zum Einsatz.

Den ersten Start gewannen Herman/van den Bogaart vor den Lokalmatadoren Kilian und Evan Prunier sowie Prümmer/Lebreton, auch die Weinmann-Brüder mischten im Vorderfeld mit. Doch sollte das Glück der beiden deutschen Gespanne nur kurz währen. In Prümmers Motor brach der Kolben gleich in der ersten Runde und durch Steinschlag wurde der Kühler am Motorrad der Weinmänner zerstört. Und die Pechsträhne setzte sich aus deutscher Sicht fort. Hoormann/Schlinnertz verloren im Startgetümmel den Notaus-Schalter, danach streikte die Kupplung. Hentrich/Lenz attackierte im Sprung ein gegnerisches Gespann, das sie schon länger bremste, und kamen dabei von der Flugbahn ab. Glücklicherweise verlief der Abstieg glimpflich. Derweil freuten sich Peter/Hoffmann über ihren zwölften Platz – bis sich ein Stein derart zwischen Kette und Hinterrad verklemmte, dass er sich nur mit einiger Mühe wieder lösen ließ. So konnten einzig Hengster/Jahn ihr Punktekonto aufstocken.

Obwohl sie aus der zweiten Reihe starten mussten, kamen Weiss/Schneider gut in die ersten Runden. Doch dann bogen die Österreicher mit plattem Beiwagenrad in den Helferraum ab, wo Vater Weiss einen F1-würdigen Radwechsel vornahm. Von hinten konnten sie dann noch auf Rang 17 vorfahren.

Nach dem zweiten Start stachen die Prunier-Brüder gemeinsam mit Prümmer in die erste Linkskurve, Hermans reihte sich dieses Mal dahinter ein. Doch im Lauf des Rennens gelang es ihm ebenso wie Marvin Vanluchene/Glenn Janssens und den Lielbardis-Zwillingen, an Prümmer vorbeizuziehen. Die enteilten Lokalhelden konnten sie allerdings nicht mehr am Heimsieg hindern.

Joshua und Noah Weinmann hielten mit spektakulären Sprüngen Anschluss an Brett Wilkinson/Joe Millard und gleichzeitig Jason van Daele/Loet van der Putten auf Distanz. Weiss/Schneider hatten am Start das Pech, dass das vor ihnen stehende Gespann nicht direkt losfuhr. Auch Peter/Hoffmann blieben am Start hängen, konnten sich aber noch in die Punkte kämpfen. Während es für Hentrich/Lenz dieses Mal besser lief, verpassten Hengster/Jahn und Hoormann/Schlinnertz die Punkteränge. «Am Schluss ging mir etwas die Puste aus», resümierte der Rheinländer, der sich nach langer Verletzungspause erstmals wieder mit der WM-Distanz konfrontierte. Und Plomion gehört zweifellos zu den besonders konditionsfordernden Pisten.

Mit Dan Foden fehlte ein prominenter WM-Pilot in Plomion. Beifahrer Ryan Humphrey hat sich kurzfristig entschlossen, aus dem GP-Zirkus auszusteigen. Nach Verletzungen fehlte dem Briten die Motivation für weitere Einsätze. Für den letztjährigen WM-Zehnten (aktuell auf Rang 14, dürfte es schwierig werden, kurzfristig adäquaten Ersatz für seinen Linksläufer anzuheuern.

Gleich am nächsten Wochenende geht es im tschechischen Kramolin in die nächste GP-Runde. Für die deutschen Teams folgt am 9. Juni der fünfte DM-Auftritt in Schwedt nahe der polnischen Grenze. Von dort aus geht es gleich weiter in das 400 km östlich gelegene Danzig (Gdansk). Ein durchaus strammes Programm.

Resultate Motocross-Gespann-WM Plomion/F:

1. Lauf: 1. Hermans/van den Bogaart (NL), WSP-AMS. 2. K.Prunier/E.Prunier (F), WSP-Zabel. 3. Vanluchene/G.Janssens (B), VMC-Zabel. 4. Van Daele/van der Putten (B/NL), VMC-Zabel. 5. T.Leferink/S.Leferink (NL), VMC-KTM. 6. Wilkinson/J.Millard, (GB), WSP-AMS. 7. D.Lielbardis/B.Lielbardis (LV), WSP-Mega. 8. Sanders/Steegmans (B), WSP-Mega. 9. Gert van Werven/A.van de Wiel (NL), WSP-TM. 10. Gordejev/Niitsoo (EST), WSP-Husqvarna. 11. Devoldere/Tourbier (F), WSP-Zabel. 12. Hodges/Henderson (GB), WSP-Husqvarna. 13. Mulders M.van Deutekom (NL), WSP-Zabel. 14. G.Carcreff/D.Carcreff (F), VMC-Zabel. 15. Wisselink/Debruyne (NL/B), WSP-Husqvarna. 16. T.van der Lagemaat/Könst (NL),VMC-Mega. 17. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 18. R.Chanteloup/J.Chanteloup (F), VMC-Husqvarna. 19. Hengster/Jahn (D), VMC-KTM. 20. Verhees/Vanhamel (NL/B), VMC-AMS. 22. Peter/Hoffmann (D), VMC-Husqvarna. 24. J.Weinmann/N.Weinmann (D), VMC-AMS. 25. Hentrich/Lenz (D), VMC-Zabel. 28. J.Hoormann/Schlinnertz (D/B), VMC-Zabel. 29. Prümmer/Lebreton (D/F), VMC-Husqvarna.

2. Lauf: 1. Prunier. 2. Hermans. 3. Vanluchene. 4. Lielbardis. 5. Prümmer. 6. Wilkinson. 7. Einmann. 8. Van Daele. 9. Sanders. 10. Wijers/van Hal (NL), VMC-Zabel. 11. Van Werven. 12. Gordejev. 13. Weiss. 14. Hodges. 15. Hentrich. 16. Kinge/Grahame (GB), WSP-KTM. 17. Van de Lagemaat. 18. Peter. 19. Carcreff. 20. Verhees. 22. Hengster. 25. Hoormann.

WM-Stand nach 6 von 20 Läufen: 1. Hermans 136 Punkte. 2. Lielbardis 131. 3. Vanluchene 121. 4. Wilkinson 119. 5. Prunier 113. 6. Leferink 69. 7. Wijers 63. 8. Van Daele 61. 9. Prümmer 56. 10. Weiss 55. 11. Weinmann 52. 26. Peter 9. 27. Hentrich 8. 31. Hengster 6. 35. Reipen 2.

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