MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

SidecarCross-WM Rudersberg: Vanluchene auf Titelkurs

Von Axel Koenigsbeck
Allen Grund zum Jubeln: Nach der DM in Gerstetten gewannen Wilkinson/Millard in Rudersberg ihren ersten GP

Allen Grund zum Jubeln: Nach der DM in Gerstetten gewannen Wilkinson/Millard in Rudersberg ihren ersten GP

Beim vorletzten Grand Prix festigten die Top-Teams ihre Positionen. Allen voran Vanluchene/Janssens. Weiss/Schneider konnten sich sogar auf WM-Rang acht verbessern.

Mit satten vierzig Punkten Vorsprung traten Marvin Vanluchene/Glenn Janssens zum vorletzten Grand Prix in Rudersberg an. Ihre Verfolger, Daniels und Bruno Lielbardis, mussten zwingend auf Sieg fahren, um ihre Titelchancen zu wahren. Das taten die lettischen Zwillinge dann im ersten Lauf auch in brillanter Manier. Nach dem Start übernahmen zunächst Michael Hodges/Ryan Henderson vor ihren Landsleuten Brett Wilkinson/Joe Millard und Altmeister Daniel Willemsen mit Tayim Kaethoven im Boot die Führung. Doch bald zogen Wilkinson und auch die Lielbardis-Twins vorbei. Die Letten konnten sich im weiteren Verlauf an die Spitze setzen und bis ins Ziel einen deutlichen Vorsprung herausfahren. Hinter Wilkinson versuchten Kilian und Evan Prunier Anschluss zu gewinnen, konnten die schnellen Briten aber nie attackieren.

Da Beifahrer Janssens nach einem Trainingssturz mit einer Rippenprellung etwas gehandicapt war, beschränkte sich Weltmeister Vanluchene darauf, den vierten Platz vor seinen Landsleuten Davy Sanders/Jarno Steegmans zu halten. Damit büßte er sieben Punkte auf die Verfolger ein, was den Titelkampf wieder etwas spannender macht. Koen Hermans/Ben van den Bogaart hätten im Vorderfeld ein gewichtiges Wort mitreden können, wenn die Kupplung nicht nach neun Runden gestreikt hätte. «Wir haben etwas probiert. Das hat nicht funktioniert, also müssen wir zurückrüsten», ließ RS-Chef Raimund Söllinger wissen. Von den weiteren niederländischen Spitzen-Gespannen war Beifahrer Sem Leferink gesundheitlich angeschlagen, so dass das Duo auf einen Start verzichten musste.

Von den deutschsprachigen Teams brillierten vor allem die Österreicher Benjamin Weiss/Patrick Schneider. Als Qualifikations-Vierte konnten sie im ersten Lauf auf den sechsten Rang vorfahren. Tim Prümmer produzierte, anders als in seiner Quali, dieses Mal keinen Blitzstart, sondern würgte den Motor ab und musste das Feld von hinten aufrollen. Hinter den ebenfalls schlecht vom Startgitter weggekommenen Weinmann-Brüdern Joshua und Noah, war die Aufholjagd dann beendet. Adrian Peter/Joel Hoffmann laborierten in ihrer Qualifikation noch an den technischen Problemen, die in Gerstetten aufgetreten waren. Doch zum «Last Chance» hatten sie diese im Griff und gewannen diesen Vorlauf. Im Rennen konnten sie die besser gestarteten Deutschen Meister Tobias Blank/Justin Blume überholen und auf Platz 16 vorziehen.

Lukas Erlecke/Leon Freygang und Patrick Hengster/Celina Jahn hatten sich als Reserve-Teams qualifiziert, kamen aber bereits im ersten Lauf zum Einsatz. Während Hengster nach seinem verhaltenen Auftritt in Geisleden wieder zu alter Form zurückfand, kämpfte Erlecke – ebenfalls nach Verletzungspause noch nicht wieder in Bestform – zur Mitte des Rennens mit Armproblemen. Noch knapper verpassten Christian Hentrich/Simon Lenz die Punkteränge. Ebenfalls per «Last Chance» qualifiziert, mussten auch sie sich vor der ersten Rechtskurve des anspruchsvollen Rudersberger Kurses hintenanstellen. Übel erwischte es das Team Uhlig im sonntäglichen Warm-up. Bereits als Zehnte ihrer Gruppe qualifiziert, stürzten sie schwer. Fahrer Nick musste mit angebrochenem Wirbel, Beifahrer Philipp Oettel mit Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus. Komplett auf eine Rennteilnahme musste André Knübben verzichten, da Beifahrer Florian Plettke bereits am Samstag einen Migräne-Anfall hatte und damit nicht einsatzfähig war.

Mit David Bolliger/William Leutwyler sowie Sven und Marc Buob waren gleich zwei Schweizer Gespanne am Start und fuhren im ersten Lauf Punkte ein, nachdem sie sich auf direktem Weg qualifiziert hatten.

Im zweiten Lauf kamen die Lielbardis-Brüder schlechter vom Gitter weg, Beifahrer Bruno wäre fast aus seinem Boot katapultiert worden. Wieder preschten Hodges/Henderson als erstes Gespann in die Startkurve. Doch bald zogen Wilkinson/Millard vorbei und bauten ihren Vorsprung auf die Pruniers sukzessive aus. Hermans/van den Bogaart etablierten sich auf dem dritten Platz und ließen Lielbardis keine Chance, während Vanluchene dahinter wieder «auf Ankommen» fuhr. Die weiteren zwei Punkte Verlust bringen den Champion vor dem Finale in San Remo (22.9.) angesichts von immer noch 31 Zählern Vorsprung nicht ernsthaft in Bedrängnis. Nur Ausfälle können die Titelträume der Belgier jetzt noch zerstören.

Weiss/Schneider konnten im zweiten Lauf an ihren Erfolg anknüpfen und damit auf den achten WM-Rang vorrücken. Hinter ihnen fuhren Prümmer/Lebreton ins Ziel und zementierten damit ihren sechsten WM-Rang. Die Weinmänner machten in der Tabelle weiter an Boden gut und könnten sich noch auf den 13. Platz verbessern. Peter/Hoffmann und Blank/Blume fuhren wieder in die Punkteränge, wie auch Hentrich/Lenz. Hengster/Jahn scheiterten nur knapp, Erlecke/Freygang brachen das Rennen nach zwei Runden ab. Von den Schweizern konnten diesmal nur Bolliger/Leutwyler punkten.

Für Tobias Blank war die WM auf heimischem Boden das letzte Rennen seiner sechzehn Jahre währenden Karriere. Der Schwabe hat nun andere Pläne, während Beifahrer Justin Blume gerne weitermachen und auch mehr WM-Rennen bestreiten möchte.

Resultate Motocross-Gespann-WM Rudersberg/D:

Lauf 1: 1. D.Lielbardis/B.Lielbardis (LV), WSP-Mega. 2. Wilkinson/J.Millard, (GB), WSP-Husqvarna. 3. K.Prunier/E.Prunier (F), WSP-Zabel. 4. Vanluchene/G.Janssens (B), VMC-Zabel. 5. Sanders/Steegmans (B), WSP-Mega. 6. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 7. Wijers/van Hal (NL), VMC-Zabel. 8. J.Weinmann/N.Weinmann (D), VMC-AMS. 9. Prümmer/Lebreton (D/F), VMC-Husqvarna. 10. Hodges/Henderson (GB), WSP-Husqvarna. 11. Gordejev/Vincent (EST/NL), WSP-Husqvarna. 12. Gert van Werven/A.van de Wiel (NL), WSP-TM. 13. Van Daele/van der Putten (B/NL), VMC-Zabel. 14. J.Keuben/Rietman (NL), VMC-AMS. 15. Bolliger/Leutwyler (CH), VMC-Husqvarna. 16. Peter/Hoffmann (D), VMC-Husqvarna. 17. Kinge/Grahame (GB), WSP-KTM. 18. Blank/Blume (D), VMC-Zabel. 19. S.Buob/M.Buob (CH), WSP-Zabel. 20. R.Chanteloup/J.Chanteloup (F), VMC-Husqvarna. 21. Hentrich/Lenz (D), VMC-Zabel. 25. Hengster/Jahn (D), VMC-KTM. 26. Erlecke/Freygang (D), WSP-AMS.

Lauf 2: 1. Wilkinson/Millard. 2. Prunier. 3. Hermans/van den Bogaart (NL), WSP-Mega. 4. Lielbardis. 5. Vanluchene. 6. Weiss. 7. Prümmer. 8. Hodges. 9. Weinmann. 10. Gordejev. 11. Wijers. 12. Bolliger. 13. Van Werven. 14. Sanders. 15. Keuben. 16. D.Willemsen/Kaethoven (NL/B), WSP-Husqvarna. 17. Peter. 18. T.van der Lagemaat/Könst (NL), VMC-Mega. 19. Blank. 20. Hentrich. 22. Hengster. 25. Erlecke.

WM-Stand nach 18 von 20 Läufen: 1. Vanluchene 392 Punkte. 2. Lielbardis 361. 3. Prunier 339. 4. Hermans 306. 5. Wilkinson 269. 6. Prümmer 246. 7. Leferink 210. 8. Weiss 188. 9. Sanders 180. 10. Wijers 177. 14. Weinmann 135. 18. Peter 59. 31. Bolliger 20. 33. Hengster 17. 36. Hofmann 14. 40. Erlecke 11. 41. Hentrich 9. 43. Hoormann 7. 45. Hertfelder 6. 47. Blank 5. 48. Walter 4. 51. 49. Buob u. Reipen je 3.

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