Formel 1: So heißen die neuen Autos

Sensation: Rookie Trevor Bayne gewinnt «500»

Von Dennis Grübner
Trevor Bayne gewann im traditionsreichen Auto der Wood Brothers

Trevor Bayne gewann im traditionsreichen Auto der Wood Brothers

Überraschungssieg beim Daytona 500. Rookie Trevor Bayne gewann in seinem zweiten NASCAR-Rennen gleich das Grösste. Sieg im Wood-Brothers-Ford vor Carl Edwards und David Gilliland.

Der letzte Fahrer, der bei seinem ersten Start das Daytona 500 gewonnen hat? Lee Petty, bei der ersten Ausgabe des Rennens vor über 60 Jahren. Der jüngste Sieger beim Daytona 500? Jeff Gordon, 25 Jahre, 1997. Vergessen Sie die Zahlen. Am 20. Februar 2011 hat sich nun ein neuer Fahrer in die Geschichtsbücher geschrieben. Trevor Bayne gewann in seinem zweiten Rennen, dem ersten Start beim Daytona 500 sofort das wichtigste Rennen des Jahres. Der Rookie, der für das seit 58 Jahren in der NASCAR aktive Team der Wood Brothers in dieser Saison 17 Rennen fahren soll, überstand zwei «Green-White-Checkered»-Situationen und gewann völlig überraschend.

Nach dem letzten Neustart pushte ihn Bobby Labonte bis zum Sieg. Ein Angriff von Carl Edwards und David Gilliland blieb erfolglos. Trevor Bayne wurde einen Tag zuvor 20 Jahre alt und ist damit der jüngste Sieger des «Great American Race», in dem am Sonntag gleich mehrere Rekorde aufgestellt wurden. Über die Renndistanz von 208 Runden gab es 16 Gelbphasen und sage und schreibe 74 Führungswechsel zwischen 22 Fahrern. Der Rekord lag bisher bei 60 Führungswechseln.

Bayne hatte nach dem Sieg mit seinen ganz eigenen Problemen zu kämpfen. «Ich weiss noch nicht einmal wohin», funkte er an die Crew, als er sich auf dem Weg in die Victory Lane zunächst in der Garage Area verirrte. Letztendlich fand er den Weg aber doch. «Ich war noch nie in einem Rennen, das so viele Leute besucht haben», zeigte sich Bayne überwältigt. «Das ist wirklich unfassbar.»

Den möglichen Sieg selbst aus der Hand gegeben und damit den Weg für Bayne freigemacht hatte nur einen Neustart zuvor Markenkollege und Drafting-Partner David Ragan. Bei einem Neustart zog er vor dem Überqueren der Startlinie bereits vor Bayne, damit der ihn wieder anschieben konnte. Ragan bekam die schwarze Flagge und wurde nur 14. «Ich denke ich war noch nicht ganz unten an der gelben Linie,» versuchte sich Ragan seinen Fehler schönzureden. «Vielleicht kann mir Mike Helton (NASCAR-Präsident) oder einer von denen das nochmal erklären.»

Fünf Führungsrunden aber knapp am Top-5-Ergebnis vorbei fuhr Juan Pablo Montoya auf Rang sechs. Einen schwarzen Tag erlebten Hendrick Motorsports und Richard Childress Racing. Jimmie Johnson und Jeff Gordon waren bereits nach 29 Runden in einen Massencrash verwickelt und belegten nur die Plätze 27 und 28. Dale Earnhardt jr. löste die letzte Gelbphase kurz vor dem Ende aus, als er unsanft in die Mauer befördert wurde. Nur Mark Martin landete nach drei Runden Rückstand noch auf Platz zehn. Auf Seiten von RCR mussten mit Kevin Harvick und Jeff Burton gleich zwei Fahrer ihr Auto mit einem Motorschaden abstellen.

Trevor Bayne wird in der kommenden Woche nun einen Medienrummel erwarten. Der 20-jährige sorgte mit seinem Sieg übrigens für den 600. Ford-Erfolg. Tabellenführer ist nach dem Auftakt in Daytona nun kurioserweise Carl Edwards, da Trevor Bayne sich für das Punktesammeln in der Nationwide Series angemeldet hat. Nur dort soll er eine komplette Saison für Roush Racing bestreiten. Wood Brothers Racing fuhr seit 2007 keine komplette Saison mehr.

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