Formel 1: So heißen die neuen Autos

Staatsmeister Neubauer gewann 41. Lavanttal-Rallye

Von Toni Hoffmann
Sieger Hermann Neubauer

Sieger Hermann Neubauer

Hermann Neubauer ist der Sieger, mit Raimund Baumschlager, Gerwald Grössing und Niki Mayr-Melnhof kamen drei Favoriten nicht ins Ziel, Daniel Wollinger dominierte die 2WD-Wertung.

Die Lavanttal-Rallye 2017 hat mit Hermann Neubauer einen neuen Sieger. Der regierende Staatsmeister aus Salzburg hatte den Klassiker in Kärnten bisher nicht auf seiner Erfolgsliste. Von Anfang an gestaltete der Ford-Fiesta-WRC-Pilot die 41. Auflage des Kärntner Spektakels zu seiner persönlichen Triumphfahrt, hatte das Geschehen stets im Griff und betrieb damit Wiedergutmachung in eigener Sache, indem er seinen Ausfall zum Saisonauftakt im Rebenland damit kompensieren konnte.

Turbulent verlief vor allem der zweite Tag der Rallye, an dem sich gleich in der Früh mit Niki Mayr-Melnhof ein Spitzenpilot aus dem Wettbewerb warf. «Leider haben wir uns bei einem Ausritt ein Rad an unseren Ford Focus R5 ausgerissen». Doch der schnelle Steirer sollte nicht das einzige prominente Ausfallsopfer bleiben. Die SP 9, der berüchtigte Rundkurs in Eitweg, ließ dahingehend noch zwei weitereToppiloten folgen. Zum einen Raimund Baumschlager, der sich mit seinem Skoda Fabia R5 spektakulär überschlug, zum anderen Gerwald Grössing, der sein Ford Fiesta WRC auf der Verbindungsetappe zur SP 10 mit einem Motorschaden abdrehen musste. Baumschlager war zu dieser Zeit Dritter, Grössing Zweiter.

Nutznießer dieses Umsturzes waren in erster Linie der Steirer Andreas Aigner im Skoda Fabia R5, der mit Spitzenzeiten am ersten und am zweiten Tag immer in Podestnähe agierte und sich den zweiten Gesamtrang dadurch auch redlich verdiente, sowie dessen Namensvetter aus Oberösterreich, Gerhard Aigner. Der Vorchdorfer durfte als Dritter schon bei seinem zweiten Start in einem Ford Fiesta World Rally Car vom Podest winken. Als bester Kärntner Pilot konnte sich der Wolfsberger Günther Lichtenegger (Hyundai i290 R5) als Gesamtachter feiern lassen.

Die Stimmen der Toppiloten

Hermann Neubauer: «Der Druck war nach meinem Ausfall zu Saisonbeginn schon sehr groß. Dass ich hier voll punkten konnte, ist beruhigend. Die Meisterschaft beginnt damit von vorne. Auf der letzten Prüfung hatte ich noch ein Problem mit der Spur meines Autos. Trotzdem haben wir noch die Bestzeit erzielt, was für unsere Überlegenheit spricht.

Andreas Aigner: «Ich bin einfach nur happy. Gegen Ende der Rallye haben wir noch viel Glück gehabt. Beim Differenzial ist etwas gebrochen. So mussten wir die letzte Prüfung nur mit Heckantrieb fahren.

Gerhard Aigner: «Mein Rückstand zur Spitze ist mit Fortdauer der Rallye immer wieder kleiner geworden. Natürlich habe ich aber auch vom Ausfall der beiden vor mir liegenden Piloten profitiert. Ich freue mich schon auf meinen Start im Wechselland.»

Raimund Baumschlager zu seinem Ausfall: «Ich bin etwas über die Stecke hinausgerutscht. Dabei ist das Auto mit dem Hinterrad auf einen Baumstumpf geraten. Es hat einen brutalen Schlag von unten bekommen, und dann ist alles blitzschnell gegangen. Das Auto wurde ausgehebelt, hat sich seitlich überschlagen und wir sind auf der Dachkante zum Liegen gekommen. Zum Glück sind wir beide unverletzt.»

Gerwald Grössing zu seinem Ausfall: «Ich muss sagen, dass ich so frustriert bin wie noch selten. Das ist jetzt das zweite Mal hintereinander, dass uns die Technik einen Platz an der Spitze wegnimmt. Wenn uns wie diesmal ein simpler Drucksensor an der Ölpumpe aus dem Bewerb wirft, dann widerspiegelt das in keiner Weise den Einsatz, das Herzblut und den finanziellen Aufwand, den wir betreiben, um unseren Lieblingssport auszuüben. Anderseits möchte ich aber auch ganz klar sagen, dass es mich, wenn ich an der Unfallstelle von Raimund Baumschlager vorbeifahre und diesen im Baum hängen sehe, sehr berührt und keineswegs kalt lässt. Denn bei allem Konkurrenzdenken ist mir ein gesunder und lustiger Rivale lieber als alles andere. Dass Raimund und sein Copilot unverletzt geblieben sind, ist somit das Positivste, was ich diesmal aus dem Lavanttal mitnehme.»

In der 2WD-Staatsmeisterschaft lieferte der Steirer Daniel Wollinger im Renault Clio R3 eine ähnlich souveräne Leistung ab wie Neubauer bei den Allradlern. Wollinger legte vor allem am ersten Tag mit einer tollen Performance den Grundstein zum Sieg. Am zweiten Tag begnügte er sich routiniert damit, den Vorsprung vor Michael Kogler (Citroen DS3 R3) und Julian Wagner (Opel Adam R2) ins Ziel zu bringen.

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