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Liezen: Erster Sieg für Baumschlager in VW Polo R WRC

Von Toni Hoffmann
Erster Sieg von Raimund Baumschlager im VW Polo R WRC

Erster Sieg von Raimund Baumschlager im VW Polo R WRC

Der Rekordchampion Raimund Baumschlager siegt beim vorletzten Lauf zur Österreichischen Rallye-Meisterschaft erstmals im VW Polo R WRC und wahrt seine Chance auf seinen 14. Titel.

Der Gesamtsieg bei der 4. Skoda Rallye Liezen war Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager am Ende nicht zu nehmen. Bereits nach dem ersten Tag hatte der Oberösterreicher geführt. Auf der zweiten Etappe wurde jedoch der große Angriff des regierenden Staatsmeisters Hermann Neubauer erwartet. Dieser kam auch, unter anderem mit einer klaren Bestzeit auf der ersten Prüfung am Samstagmorgen, doch ein Reifenschaden auf der dritten SP des Tages beendete den packenden Zweikampf. So wurde es im vierten Anlauf der erste Sieg von Raimund Baumschlager mit seinem VW Polo R WRC – ein besonders wichtiger Erfolg, denn so wahrte er alle Chancen, beim «Grande Finale» im Waldviertel doch den Meistertitel erobern zu können.

Baumschlager: «Ich bin richtig happy weil ich immer wusste, dass wir gewinnen können. Ich kann mich nur bei allen bedanken, die an uns geglaubt haben. Grundsätzlich ist es ein völlig verrücktes Jahr, einfach unglaublich. Die Chancen auf den Titel sind da – ich weiß bloß nicht, was wir im Waldviertel fahren werden – aber natürlich werden wir fragen, ob es noch einmal das VW Polo R WRC sein darf.»

Gesamtrang zwei ging sensationell an «Local Hero» Andreas Aigner, der als Veranstalter und Fahrer unterwegs war, angeleitet von Weltklasse-Co-Pilotin Ilka Minor: «Das ist ein unglaublich toller zweiter Platz mit unserem Skoda Fabia R5, mit dem hier bei der Skoda Rallye auf das Podium fahren zu können, ist perfekt. Ehrlich gesagt hätte ich mir das bei diesem Starterfeld nicht erwartet. Die Rallye selbst war ein Traum, so ein tolles Starterfeld, so viele begeisterte Fans, schöner hätte es nicht laufen können.»

Comeback von Basso

Einer der ganz starken internationalen Starter war der Italiener Giandomenico Basso (Hyundai i20 R5), der gemeinsam mit Co-Pilot Lorenzo Granai am Ende auf den dritten Gesamtrang fuhr – und damit auch den Lauf der «Tour European Rally» für sich entscheiden konnte: «Wir sind sehr glücklich. Es war unser erstes Mal in Österreich und dann gleich bei einer so schwierigen Rallye. Besonders wichtig war für mich, Bernd Casier zu schlagen, das ist super für meine Führung in der TER Gesamtwertung. Ein großes Kompliment an die Veranstalter und die Fans hier in Österreich, ihr habt hier eine tolle Rallye und beeindruckende Sonderprüfungen.»

Eine Rallye zum Vergessen erlebten Hermann Neubauer/Bernhard Ettel (Ford Fiesta WRC), welche die Zielrampe am Kulturhausplatz in Liezen auf Platz vier überqueren mussten: «Ein sehr, sehr bitterer vierter Platz. Wir hätten um den Sieg mitfahren können, das hab‘ ich mir durch Eigenfehler verhaut. Das Wochenende war aber einfach nicht meines. Der PowerStage-Sieg ist ein kleiner Trost, aber die drei Sekunden auf Basso tun besonders weh, das wären extrem wertvolle Punkte gewesen. Jetzt kommt es im Waldviertel zum Showdown, das ist für die Fans sicher extrem spannend. Es wird ein harter Kampf, der Bessere wird gewinnen.»

Gesamtrang fünf ging an einen weiteren Skoda-Piloten: Der junge Deutsche Dominik Dinkel legte mit seinem Skoda Fabia R5 eine weitere Talentprobe ab und wurde noch vor Mayr-Melnhof guter Fünfter, er bekommt aber keine Punkte für die österreichische Meisterschaft.

ORM 2WD:

Ähnlich turbulent wie bei den «Großen» ging es auch in der 2WD ORM zu: Nachdem der derzeit Führende der Meisterschaft, Daniel Wollinger, seinen Renault Clio R3T bereits im Shakedown beschädigt hatte und nicht zur Rallye antreten konnte, erwischte es auf der zweiten Etappe dann auch noch den zweiten von drei Titel-Anwärtern, den jungen Oberösterreicher Julian Wagner, der gemeinsam mit Co-Pilotin Anne Katharina Stein vom Getriebe seines Opel Adam R2 im Stich gelassen wurde. Gewonnen hätte am Ende so oder so Michael Kogler mit neuem Co-Pilot Andre Kachel: Der Niederösterreicher lag die meiste Zeit in Front und ließ sich den Sieg dank einer starken Leistung nicht mehr nehmen. Platz zwei ging, denkbar knapp mit nur 4,9 Sekunden Rückstand an Luca Rossetti/Manuel Fenoli im Toyota, Dritter wurde der junge Christoph Lieb (Opel Adam R2).

Endstand nach 13 Prüfungen:

1. Raimund Baumschlager/Pirmin Winklhofer, VW Polo R WRC, 1:27:32.9 h.
2. Andreas Aigner/Ilka Minor, Skoda Fabia R5, + 2:15.0 min.
3. Giandomenico Basso/Lorenzo Granai, Hyundai I20 R5, + 2:34.0
4. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel, Ford Fiesta RS WRC, + 2:37.2
5. Dominik Dinkel/Christina Kohl, Skoda Fabia R5, + 2:39.1
6. Niki Mayr-Melnhof/Daniel Foissner, Ford Fiesta R5, + 2:57.4
7. Bernd Casier/Pieter Vyncke, Ford Fiesta R5, + 3:21.9
8. Christian Schuberth-Mrlik/Jasmin Kramer, Skoda Fabia R5, + 5:18.3
9. Andreas Kainer/Benedikt Hofmann, Skoda Fabia R5, + 5:21.7
10. Jaroslav Orsák/David Smeidler, Ford Fiesta R5 EVO, + 6:10.5

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