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Alessandro Ghiretti ist neuer Porsche-Junior 2024

Von Jonas Plümer
Alessandro Ghiretti tritt als Porsche-Junior in illustre Fußspuren

Alessandro Ghiretti tritt als Porsche-Junior in illustre Fußspuren

Der neue Porsche-Junior für das Jahr 2024 steht fest: Alessandro Ghiretti setzte sich bei der umfangreichen Sichtung Mitte November im portugiesischen Portimão gegen elf weitere Kandidaten durch.

Der Franzose Alessandro Ghiretti wird 2024 neuer Porsche-Junior in der erfolgreichen Nachwuchs-Förderung von Porsche Motorsport. Der 21-Jährige setzte sich bei einer umfangreichen Sichtung Mitte November im portugiesischen Portimão gegen elf weitere Kandidaten durch. Ghiretti ist aktueller Rookie-Champion des Porsche Mobil 1 Supercup. In der kommenden Saison peilt er am Steuer des Porsche 911 GT3 Cup den Meistertitel in dem renommierten Markenpokal an, der im Rahmen der Formel 1 auftritt.

Alessandro Ghiretti erreichte in der abgelaufenen Saison zusätzlich zur Rookie-Meisterschaft im Supercup auch Gesamtrang zwei im Porsche Carrera Cup France. Sein Talent und seine bisher erlangte Erfahrung am Steuer des rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup setzte der Franzose bei der Sichtung auf dem Grand-Prix-Kurs an der portugiesischen Algarve optimal um. Nicht nur das: Auch im Zusammenwirken mit den Ingenieuren, bei der Medienarbeit sowie bei Fitness-Tests überzeugte der Youngster aus dem südfranzösischen Montauban.

«Die Entscheidung ist uns wie immer nicht leicht gefallen. Die zwölf Kandidaten waren allesamt bärenstark», betont Thomas Laudenbach, Leiter Motorsport. «Auch wenn die Sichtung auf einer Rennstrecke stattfand: Bei der Auswahl des neuen Juniors geht es um mehr als sportliches Talent und Fahrkönnen. Von einem professionellen Rennfahrer verlangen wir viel mehr als nur Gas zu geben, spät zu bremsen und die Ideallinie zu treffen. Es geht wie immer um das Gesamtpaket. In dieser Betrachtung hat uns Alessandro absolut überzeugt. Ich bin sicher, dass wir 2024 großartige Rennen von ihm sehen werden. Er hat die Chance, sich zu einem kompletten Fahrer zu entwickeln, so wie die bisherigen Porsche-Junioren es vorgemacht haben.»

Alessandro Ghiretti bekam die Leidenschaft für Motorsport in die Wiege gelegt: Sein Vater Alain fuhr selbst zahlreiche Rennen in Formelautos, sein Großvater begeisterte sich für historischen Motorsport und arbeitete in seiner Freizeit in jener Szene als Mechaniker. Seine Familie ermöglichte dem neuen Porsche-Junior bereits im Alter von sieben Jahren erste Einsätze im Kart. Über die Formel 4, Formel 3 und unter anderem den Le Mans Cup führte ihn sein Weg 2021 in den Porsche Carrera Cup France. Am Steuer des Porsche 911 GT3 Cup unterstrich der Franzose sein Talent und seine Lernfähigkeit. Nach Gesamtrang vier in der ersten Saison folgten in den Jahren 2022 und 2023 die Positionen drei und zwei. Zudem sicherte sich Ghiretti den Rookie-Titel im Porsche Mobil 1 Supercup.

«Als mein Telefon klingelte und ich sah, dass es ein Anruf von Porsche ist, habe ich erst einmal schnell einen Screenshot gemacht. Ich hatte sofort das Gefühl, diesen Moment für immer festhalten zu müssen», beschreibt der Youngster seine Reaktion, als Projektleiterin Jasmin Steidle-Faas die frohe Botschaft überbrachte. «Als Jasmin mir sagte, dass ich Porsche-Junior 2024 werde, konnte ich es kaum glauben. Ich habe sie gebeten, diesen Satz noch einmal zu wiederholen. Für mich geht damit ein ganz großer Traum in Erfüllung. Unsere gesamte Familie liebt die Marke Porsche – und ich werde nun ein kleiner Teil davon. Die Nachricht hat mich umgehauen und sprachlos gemacht. Ich hatte den gesamten restlichen Tag ein breites Grinsen im Gesicht und habe natürlich schnell meine Eltern informiert. Das war ein Moment für die Ewigkeit.»

Der 21-Jährige, dessen Familie seit sechs Jahren im marokkanischen Marrakesch lebt, erhält als Porsche-Junior für die Saison 2024 ein bis zu 225.000 Euro wertvolles Förderprogramm für seine Renneinsätze. Ghiretti wird im kommenden Jahr unter anderem im Porsche Mobil 1 Supercup auf Titeljagd gehen. Gleichzeitig findet eine umfangreiche Ausbildung, Betreuung und Beratung abseits des Cockpits zum Beispiel bei Trainingscamps und Medienschulungen statt. Sascha Maassen, zweimaliger Le-Mans-Klassensieger mit Porsche und Gewinner des prestigeträchtigen Macau Grand Prix 1994, steht dem Youngster als Coach während der gesamten Saison zur Seite.

«Ich will aus den Möglichkeiten, die ich als Porsche-Junior erhalte, das absolute Maximum machen», erklärt Ghiretti, der in einem kleinen Appartement in der südfranzösischen Großstadt Marseille lebt. «Ich möchte möglichst viel lernen und all das, was Sascha mir mit auf den Weg gibt, ganz schnell umsetzen. Ich bin unheimlich stolz, dass ich mich in die Liste der namhaften Topfahrer einreihen darf, die aus dem Porsche-Förderprogramm hervorgegangen sind. Ich weiß, dass sich mir eine einzigartige Gelegenheit bietet: Diese will ich maximal nutzen!»

Das Erfolgsmodell der Porsche-Junioren

Ghiretti reiht sich als neuer Porsche-Junior in eine Reihe höchst erfolgreicher Motorsportler ein. Das renommierte und konsequente Nachwuchsprogramm von Porsche Motorsport ist seit 1997 ein wichtiges und nachhaltiges Sprungbrett für Talente. Die bislang geförderten Piloten haben den Rennsport deutlich geprägt. Die Fahrer vereinen zehn Gesamtsiege und über 50 Klassenerfolge bei den großen Langstrecken-Klassikern in Le Mans, Daytona und Sebring. Hinzu kommen 17 erste Plätze in der Gesamtwertung des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring und 20 Titel in der American Le Mans Series (ALMS). Wie gut die Piloten im Rahmen des Porsche-Förderprogramms auf eine langfristige Karriere vorbereitet werden, belegt die Tatsache, dass nahezu alle ehemaligen Junioren bis heute in verschiedenen Funktionen im Motorsport aktiv sind. Viele sind mit der Marke auch heute noch eng verbunden: als Werksfahrer, Markenbotschafter oder in anderen Abteilungen bei Porsche.

Die Porsche-Junioren von 1997 bis 2024

Matthias Wolf (†) (1997)
Dirk Müller (1997 – 1998)
Marc Basseng (1997 – 1999)
Lucas Luhr (1999)
Timo Bernhard (1999 – 2001)
Marc Lieb (2000 – 2002)
Mike Rockenfeller (2002 – 2004)
Patrick Long (2003)
Christian Mamerow (2004)
Lance David Arnold (2005 – 2007)
Jan Seyffarth (2005 – 2006)
Martin Ragginger (2007 – 2009)
Marco Holzer (2008 – 2009)
Klaus Bachler (2012 – 2014)
Michael Christensen (2012 – 2013)
Alex Riberas (2013 – 2014)
Connor De Philippi (2013 – 2015)
Jean-Karl Vernay (2013)
Sven Müller (2014 – 2016)
Earl Bamber (2014)
Matteo Cairoli (2015 – 2016)
Dennis Olsen (2016 – 2017)
Mathieu Jaminet (2016)
Matt Campbell (2017)
Thomas Preining (2017 – 2018)
Julien Andlauer (2018 – 2019)
Jaxon Evans (2019 – 2020)
Ayhancan Güven (2020 – 2021)
Laurin Heinrich (2022)
Bastian Buus (2023)
Alessandro Ghiretti (2024)

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