Formel 1: So heißen die neuen Autos

Gassner-Pech bei der Rallye Saturnus

Von Toni Hoffmann
Hermann Gassner jr.

Hermann Gassner jr.

Fast wäre die 36. Rallye Saturnus rund um die slowenische Hauptstadt Ljubljana zu einer Triumphfahrt für Hermann Gassner und Karin Thannhäuser geworden.

Als Gesamtführende und mit knapp 50 Sekunden Vorsprung ging das Kathrein Renn- und Rallye Team in die letzte Sonderprüfung. Doch sechs Kilometer vor dem Ziel machte ein Reifenschaden den Traum vom Gesamtsieg zunichte. «Das ist schon sehr frustrierend, zumal es keine Erkenntnisse gibt, wo das passiert sein könnte. Wir mussten nicht mehr voll auf Angriff fahren und haben wissentlich auch nichts getroffen» erzählte ein enttäuschter Hermann Gassner im Ziel.

Einige nachfolgende Teilnehmer, darunter auch die slowenische Teamkollegin Asja Zupanc mit Beifahrerin Blanka Kacin kamen mit dem gleichen Problem aus dieser letzten Prüfung, alle mit Reifenschaden vorn rechts und etwa der gleichen Entfernung zum Ziel. In der Endwertung reichte es dennoch für Hermann Gassner  - nur 1,1 Sekunden hinter dem ukrainischen Champion und zweitplatzierten Alexander Saliuk (Skoda Fabia S2000) zum dritten Platz in der Gesamtwertung.

Hermann Gassner jr. hatte noch mehr Pech. Am frühen Morgen hatte er mit seiner Beifahrerin Ursula Mayrhofer (Österreich) die Gesamtwertung angeführt, bevor auf der vierten Wertungsprüfung das frühe Aus kam: «Ein Belagwechsel und der starke Regen wurde uns zum Verhängnis», gab Gassner jr. später zu Protokoll «In einer schnellen Rechtskurve war ich etwas zu optimistisch, das Heck meines Mitsubishi brach aus, wir drehten uns und landeten rückwärts an einem Baum. Glücklicherweise hat sich niemand verletzt und das ist am wichtigsten».

Aufgrund eines neuen Reifen-Reglements der FIA müssen seit 1. Mai 2013 in der Europameisterschaft (EM) speziell vorgeschriebene Reifen verwendet werden. Dies betrifft aber nur die 18-Zoll-Größen (Mitsubishi, Subaru u.s.w.), alle anderen haben «Schonfrist» bist zum 1. Januar 2014. Der Reifenausrüster von Hermann Gassner hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine entsprechenden Reifen produziert. «Für uns ging es ja in erster Linie um Punkte für den Mitropa Rally Cup, daher mussten wir trotz Startnummer drei als 36. Auto hinter dem EM-Feld fahren», kommentierte der Mitsubishi Pilot. «Das bringt natürlich auch etliche Nachteile mit sich», erklärt Gassner weiter «denn die Strecke verschlechtert sich mit jeden Fahrzeug und wegen liegen gebliebener oder leicht verunfallter Autos mussten wir doch einige Male stark abbremsen. Das kostet natürlich Zeit». Trotzdem gelang es Gassner, sich am Ende der ersten Etappe die Führung in der Gesamtwertung zu erobern.

Am nächsten Morgen gab es keine wesentliche Wetterbesserung, aber es hatte – zumindest momentan -  aufgehört zu regnen. Vier Prüfungen mit 75 Kilometer galt es noch zu bewältigen, allerdings mussten Gassner/Thannhäuser trotz Gesamtführung wieder erst als 24. Auto starten. Mit einer Bestzeit auf der ersten Prüfung des Tages untermauerte der Mitsubishi Pilot die Ambitionen auf den ersten Gesamtsieg eines deutschen Teams bei der Saturnus Rallye und führte bis zur letzten Prüfung die Gesamtwertung an. Rund sechs Kilometer vor dem Ziel dann die Ernüchterung Aufgrund des Reifenschadens.

«Auch wenn angesichts der starken internationalen Konkurrenz der dritte Platz in der Gesamtwertung ein supergutes Ergebnis ist und wir auch die Wertung im Mitropa Rally Cup gewonnen haben. Es ist trotzdem bitter, wenn der Gesamtsieg so kurz vor dem Ziel weg ist», resümierte Hermann Gassner «Das Auto lief ohne jeglichen Probleme. Die Mechaniker haben einen perfekten Job gemacht und wir hätten ihnen zu gern diesen Sieg geschenkt».

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