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Herzschlagfinale: Coma siegt knapp vor Goncalves

Von Otto Zuber
Paulo Goncalves: Vier Sekunden fehlten

Paulo Goncalves: Vier Sekunden fehlten

Nach 14 Stunden Sonderprüfungszeit entschieden beim zweiten Rallye-WM-Lauf des Jahres vier Sekunden über den Gesamtsieg. KTM triumphierte über Speedbrain.

Vor der letzten Etappe der Sealine Cross Country Rallye in Katar war angerichtet: KTM-Star Marc Coma startete zwar als Gesamtleader, musste aber im Vergleich zu Rivale Paulo Goncalves (Speedbrain) die schwierigere Rolle des vorausfahrenden Piloten übernehmen. Der Portugiese ging durch das Startintervall zwei Minuten nach dem Spanier auf die Reise. Weil in der Tabelle das Duo aber 2:04 min trennte, hätte Goncalves nach der Einholung von Coma noch vier Sekunden herausholen müssen. Das liess der dreifache Rallye-Dakar-Sieger Coma nicht zu – mit nur vier Sekunden Rückstand in der Gesamtwertung fuhr Goncalves als Zweiter dieses WM-Laufes durchs Ziel.

Nach intensiven Fights über vier Tage, 14 Stunden Sonderprüfungszeit und rund 1600 Kilometer Gesamtstrecke ist der Abstand der beiden Top-Piloten der diesjährigen WM für Rallye-Verhältnisse nur ein Wimpernschlag. Goncalves machte bei wiederum sehr schwieriger Navigation bravourös zwei Minuten auf Coma wett. Beide fuhren über 286 Kilometer Sonderprüfung wie entfesselt. Es war ein wahrer Wüstenkrimi a la Hitchcock – mit einem Zieleinlauf in der selben Sekunde nebeneinander am Strand des Sealine Beach Resorts von Katar. Und so fehlten dem Speedbrain-Star in der Endabrechnung eben jene vier Sekunden auf den Gesamtsieg.

Den Tagessieg sicherte sich «Chaleco» Lopez auf der KTM-Werksmaschine.

Goncalves blieb trotz der knappen Niederlage gefasst: «Ich freue mich sehr, wieder ein Top-Ergebnis für mein Team eingefahren zu haben. Es war ein sehr schwieriges Rennen mit einem sehr harten, fairen Kampf mit Marc Coma. Gratulation zu seinem hauchdünnen Sieg. Wir haben gezeigt, dass wir mit der Speedbrain Rally 450 auf jedem Terrain absolut konkurrenzfähig sind, in jedem Rennen um den Sieg mitfahren und die Weltspitze nun sehr eng zusammengerückt ist. Ohne Sturz und ohne größeren Fehler oder technisches Problem dieses sehr schwierige Rennen zu Ende zu fahren, ist für mich eine tolle Bestätigung der geleisteten Arbeit im Team.»

Speedbrain-Teamchef Wolfgang Fischer zog nach den beiden direkt aufeinanderfolgenden ersten beiden WM-Runden sein Fazit: «Ein grandioses WM-Debüt – auch wenn nur wenige Sekunden in den beiden Rennen gefehlt haben, um ganz oben zu stehen. Wir freuen uns sehr, dass wir als neuer Hersteller mit der Speedbrain 450 Rally so konkurrenzfähig sind und uns jedes Rennen noch steigern können. Gratulation an Paulo. Er hat in zwei sehr engen Rennen absolut starke Nerven bewiesen und geht mit einem hervorragenden zweiten Platz in der WM-Wertung in die weitere Saison.

Es waren die beiden ersten Rennen von Speedbrain als eigenständiger Hersteller, zuvor waren die Deutschen unter der Husqvarna-Flagge unterwegs gewesen. Fischer hat nun mit den starken Auftritten von Goncalves gute Verkaufsargumente: «In Kürze wird die aktuelle Version der Speedbrain 450 Rally auch als Kundenbike erhältlich sein.»

Sealine Cross Country Rally 2013

Ergebnis Etappe 4:
1. Francisco «Chaleco» Lopez (RCH), KTM, 2:31:56 h
2. Kuba Przygonski (PL), KTM, +00:01:50
3. Paulo Goncalves (P), Speedbrain, +00:02:42
4. Marc Coma (E), KTM, +00:04:42
5. Juan Carlos Salvatierra (BOL), Honda, +00:09:03
6. Quinn Cody (USA), Speedbrain, +00:15:06

Endstand nach 4 Etappen:
1. Coma, 14h33m19s
2. Goncalves, +00:00:04
3. Przygonski, +00:03:16
4. Lopez, +00:07:45
5. Salvatierra, +01:37:05
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7. Cody, +02:25:34

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