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Schwarz: Klar geführt und doch verloren

Von Toni Hoffmann
Armin Schwarz im Weitsprung

Armin Schwarz im Weitsprung

Bei der Imperial Valley 250 in Kalifornien dominierten Armin Schwarz und Steven Eugenio das Rennen und führte das Feld mit deutlichem Vorsprung an, bis sechs Meilen vor dem Ziel die Defekthexe zuschlug.

Der Heimsieg bei der Imperial Valley 250 in Kalifornien war das erklärte Ziel von Armin Schwarz, Steven Eugenio und Galindo Motorsports – und tatsächlich hatte die Mannschaft schon eine Hand am Siegerpokal. Bei extremsten Bedingungen raste der Galindo Motorsports #1 Trophy Truck der Konkurrenz davon. Doch sechs Meilen vor dem Ziel bedeutete ein Motorschaden das vorzeitige Aus – mit dem Siegerpodest in Sichtweite.  

Die Imperial Valley 250 bei El Centro, Eugenios Heimatstadt, markierte den vierten Lauf der SCORE World Desert Championship 2015. Dabei galt es, drei Runden auf einem 91 Meilen langen Rundkurs zu absolvieren. Ein stark besetztes Starterfeld versammelte sich in der kalifornischen Wüste, denn das Rennen diente gleichzeitig als Generalprobe für das Saisonhighlight, die Baja 1000 im November. Anders als üblich, wurde dieses Mal kein Qualifying gefahren, sondern die Startplätze wurden ausgelost. Schwarz und Eugenio gingen aus der ersten Reihe ins Rennen, neben dem Trophy Truck von Vildosola Racing.  

Super Rennen für Schwarz, aber...

«Das Rennen lief super», berichtet Schwarz. «Nach nur drei Meilen waren wir an Vildosola vorbei, der auch in der SCORE Meisterschaft einer unserer stärksten Gegner ist. Danach konnten wir staubfrei fahren. Allerdings war nicht daran zu denken, sich das Rennen irgendwie einzuteilen, denn alle sind gefahren wie die Irren – wir auch. Jeder dachte, das Rennen sei ja kurz. Doch diese drei Runden hatten es in sich. Das Gelände war sehr ausgefahren und die Hitze war extrem. Die Außentemperatur lag bei fast 45 Grad Celsius und es gab keinerlei Wind. Motor, Drehmomentwandler, Stoßdämpfer – alles hat gekocht. Jeder hat damit zu kämpfen gehabt, dass alles im Auto extrem heiß wurde. Trotzdem: Alle sind volles Tempo gegangen.»  

Heimspiel für Eugenio geplatzt

Steven Eugenio spielte dann im #1 Trophy Truck als Lokalmatador seinen Heimvorteil voll aus. «Steven hat noch einmal einen anderen Speed an den Tag gelegt als ich, weil er die Strecken und das Gelände einfach besser kennt. Er kennt jeden Shortcut, auch wenn es nur 300 oder 400 Meter sind, die man spart. Er weiß genau: Hier kann ich durch den Busch fahren und dahinter ist kein Loch, sondern es geht einfach weiter. Beim Pre-Run  hat er mir einige seiner Linien gezeigt, was für meinen Co-Piloten Bryan Lyttle und mich sehr wichtig war.»  

Während Eugenio dem Feld davon raste, machten sich Schwarz und das Team auf den Weg zum Ziel, um ihren Teamkollegen als Sieger in Empfang zu nehmen. Doch dann kam plötzlich der Funkspruch: «Wir stoppen, der Motor geht nicht mehr». Ganze sechs Meilen vor dem Ziel und vor dem Heimsieg kam das Aus.  

«Es hat sich überhaupt nicht angedeutet. Mein Co-Pilot Steve Covey und ich waren im Cockpit eigentlich schon am Jubeln. Denn wir hatten nur noch ein paar Meilen bis ins Ziel und unser Vorsprung war sehr groß», sagte Eugenio. «Und dann: Peng. Motor aus und Ölqualm. Da wussten wir: Das war es jetzt. Natürlich war ich in dem Moment megaenttäuscht.»  

Zwar hätte die Crew von Galindo Motorsports das Rennen gern gewonnen, doch sie nimmt es sportlich. Es war der erste technisch bedingte Ausfall des Trophy Trucks überhaupt, und das Auto rast bereits seit vier Jahren durch die Wüsten Amerikas und Mexikos. «Der Sieg wäre natürlich toll gewesen, aber das Wichtigste ist, dass dieses Rennen gezeigt hat, dass wir für die Baja 1000 mehr als konkurrenzfähig sind», betont Schwarz. Für die Imperial Valley hatte der Trophy Truck unter anderem noch einmal neue Stoßdämpfer von King und längere Federn von Eibach bekommen. «Für die Baja 1000 werden wir am Auto auch nichts mehr ändern. Denn der Trophy Truck funktioniert super. Wir werden nun analysieren, was genau den Schaden verursacht hat. Doch diesen Motor werden wir bei der Baja 1000 ohnehin nicht einsetzen, da wir drei gleiche Motoren haben, die wir durchrotieren. Von daher lautet unser Fazit: Wir sind schnell, wir sind bestens gerüstet, die Baja 1000 kann kommen!»  

Die legendäre Baja 1000 in der Wüste Mexikos wird am 21. November 2015 ausgetragen. Das Qualifying findet wie bereits am 3. November statt, und zwar wie im Vorjahr im Rahmen der SEMA Show in Las Vegas.  

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