MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Alle jagen Sandro

Von Toni Hoffmann
Timo Bernhard beim DRM-Auftakt

Timo Bernhard beim DRM-Auftakt

Rund um die Burgenstadt Schlitz geht es am 15. und 16. April für die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) in die zweite Runde.

Die ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg bietet den Teams auf 140 WP-Kilometern einen anspruchsvollen Mix aus Tag- und Nachtprüfungen, aus Schotter- und Asphaltbelag. Gleich mehrere spannende Fragen werden am Wochenende im Vogelsberg beantwortet. Etwa die, ob der amtierende Vizemeister Sandro Wallenwein mit Co-Pilot Marcus Poschner im Subaru Impreza die Meisterschaftsführung verteidigen kann. Oder ob Gaststarter Felix Herbold im Super 2000-Fiesta nach dem Triumph beim Saisonauftakt ein zweiter Gesamtsieg gelingt.

Fast schon traditionsgemäss könnten die Teams aus den kleinen DRM-Divisionen von den harten Fights an der Spitze des Feldes profitieren – so auch diesmal? Die Auflösung gibt es bei der hessischen DRM-Runde.

«Wir freuen uns immer auf die Rallye im Vogelsberg. Dort gibt es viele Zuschauer, schöne Wertungsprüfungen, und wir haben in den vergangenen Jahren immer gute Ergebnisse eingefahren», freut sich Sandro Wallenwein auf den Start in Hessen. Doch der Stuttgarter ist auch gewappnet: «Das wird in unserer Division ein härterer Kampf als beim Saisonauftakt. Hermann Gassner und Peter Corazza werden in ihren Mitsubishi Lancer sehr schnell sein.» Und einen leicht verständlichen Wunsch hat de Schwabe, der zuletzt dreimal in Folge Vize-Meister wurde, auch: «Wir wollen am Sonntag auch wieder als DRM-Spitzenreiter abreisen.»

Doch vor den Erfolg haben die Rallye-Götter den sportlichen Wettbewerb gestellt. Der vierfache Deutsche Rallye-Meister Hermann Gassner hat beim Auftaktlauf mehrfach aufhorchen lassen. Wenn er gemeinsam mit Co Siggi Schrankl ohne lange Warmlaufzeiten direkt in den Kampf an der Spitze eingreifen kann, ist er durchaus in der Lage, Wallenwein den Sieg zu nehmen. Auch Gaststarter Peter Corazza (Mitsubishi) kommt voller Energie nach Hessen. Bei der Punktevergabe will ausserdem der Bayer Robert Pritzl ein gewichtiges Wörtchen mitreden, der bei der Wikinger-Rallye im Subaru Impreza bis zu seinem Ausfall ganz vorne mitmischte.

Neben den allradgetriebenen Rallyeboliden der Division 2 dürften ausserdem die Starter der Division 1 für Aufsehen sorgen. Hier kämpft ein Porsche-Quartett gegeneinander, zu dem neben dem Saarländer Timo Bernhard der Thüringer Olaf Dobberkau sowie die beiden Sachsen Ruben Zeltner und Maik Stölzel gehören. In ihren bärenstarken und stimmgewaltigen Porsche 911 GT3 haben sie es auf Felix Herbold (Ford Fiesta Super 2000) abgesehen, der als Gaststarter beim Saisonauftakt im hohen Norden Deutschlands einen Coup landen konnte.

Seinen zweiten Start in der DRM feiert Porsche-Werkspilot Timo Bernhard, der bei der Premiere im privaten 911er durch eine Gesamtbestzeit aufhorchen liess: «Die Bestzeit in der letzten Wikinger-Prüfung war ein riesiger Motivationsschub für das gesamte Rallye-Team 75 / Penske Sportwagenzentrum», beschreibt der Le-Mans Sieger und Rundstreckenprofi. «Das war eine Belohnung für mein Team, die ich unbedingt wollte. Primäres Ziel für die Hessen-Rallye ist, ohne Probleme durchzukommen. Dann sind wir vom Speed her auch in den Top-Fünf-Positionen unterwegs. Wie konkurrenzfähig wir in Hessen wirklich sein können, das hängt natürlich auch vom Wetter ab. Trockene Strecken wären am besten. Aber egal wie, ich freue mich auf die Rallye!»

Der vierfache Sieger des 24h-Rennens auf dem Nürburgring hat in diesem Jahr seinem rasanten Rallye-Hobby durch die Einschreibung in die DRM ein «Sahnehäubchen» aufgesetzt und fühlt sich in der Szene offenkundig wohl. «Ich glaube, dass viele gemerkt haben, dass ich mich einfach freue, auf einer Rallye zu sein und dort Spass haben will. Und dass man mit mir ganz normal reden kann. Um ehrlich zu sein, ist so ein DRM-Wochenende aber trotzdem recht stressig und man hat fast keine Möglichkeit, mal durch den Servicepark zu gehen und sich andere Teams und Autos anzuschauen. Man sieht sich nur direkt vor den Prüfungen. Aber ich finde den Zusammenhalt unter den Rallyefahrern enorm. So hat uns Ruben Zeltner bei der Wikinger-Rallye abends einen Lichtmaschinenriemen geliehen, sodass wir samstags wieder starten konnten. Das finde ich toll. Da steht der Sport im Mittelpunkt.»

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