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Leo Rammerstorfer: «Ziel? Bester Österreicher»

Von Thorsten Horn
Mit Jakob Rosenthaler und Leo Rammerstorfer starten im nächsten Jahr zwei Österreicher im Red Bull MotoGP Rookies Cup, was eine vorteilhafte, aber auch delikate Angelegenheit werden kann.

2021 gewann Leo Rammerstorfer souverän den Austrian Junior Cup. Härtere Konkurrenz hatte er in der IDM Supersport 300, die er auf dem achten Platz abschloss. In diesem Jahr kämpfte er in derselben Kategorie bis zum Schluss gegen den Sachsen Marvin Siebdrath um den Titel, den er erst auf den letzten Metern knapp verlor.

Bei seinen drei Einsätzen im European Talent Cup im Liqui Moly Intact GP Junior Team am Saisonende blieb Rammerstorfer zwar ohne Punkte. Bei der Selektion der Teilnehmer am nächstjährigen Red Bull MotoGP Rookies Cup ergatterte der 18-Jährige aus Feldkirchen in Oberösterreich aber schon Anfang September einen Platz. Damit gehen mit ihm und dem Linzer Jakob Rosenthaler 2023 zwei Österreicher im Vorzimmer der Moto3-WM an den Start.

Ob es auch für ihn im Liqui Moly Intact GP Junior Team im nächsten Jahr weiter geht, ist noch nicht abschließend geklärt. Logisch, dass Leo Rammerstorfer das anstrebt, um ebenfalls zusätzliche Rennpraxis zu sammeln. «Nachdem meine Karriere mit dem Austrian Junior Cup gestartet hat, ist diese eher in Richtung Moto3 gedacht», gab er am Rande der Saison-Abschlussfeier und Teampräsentation von Intact in Memmingen gegenüber SPEEDWEEK.com Auskunft.

«Nachdem ich mich auf dem Motorrad von Anfang an sehr wohl gefühlt habe, war es immer schon mein Traum, dass ich einmal den Weg in Richtung Moto3 und MotoGP einschlagen kann. Die letzten zwei Jahre waren trotzdem eher in Richtung Supersport 300, aber jetzt hat sich mit dem Red Bull MotoGP Rookies Cup eine mega coole Schiene wieder in die andere Richtung ergeben», freut sich Rammerstorfer.

Ähnlich zu Jakob Rosenthalers Aussagen über die Situation, dass nächstes Jahr zwei Österreicher gegebenenfalls mit und sicherlich gleichzeitig gegeneinander kämpfen werden, sagte Leo Rammerstorfer: «Das wir nächstes Jahr zwei Österreicher sind, ist auch cool, weil man sich da ein bisschen ergänzen kann. Was die Spanier schon jahrelang machen können, passiert mit Österreichern das erste Mal. Davon können wir beide profitieren.»

Zur besonderen Konkurrenz-Situation auch in Sachen Förderung und Sponsorengewinnung meinte Rammerstorfer: «Auf der Rennstrecke glaube ich eher nicht, dass wir da großartig zusammenarbeiten. Allerdings hat das in den letzten Jahren mit meinem Kumpel Lennox Lehmann in der IDM Supersport 300 auch auf der Strecke super geklappt. Im Paddock merkt man immer wieder, dass die Spanier ihre eigene Clique sind. So weiß man halt, mit wem man auch Deutsch reden kann. Vielleicht können ja auch die zwei Österreicher ein bisschen zusammenarbeiten. Ich denke, das Drumherum wird vielleicht etwas einfacher, wenn man zu zweit ist. Wir sind beide noch keine Superstars, da kann so etwas funktionieren. In dem Stadium, in dem wir beide sind, macht es, meiner Meinung nach, nicht viel Sinn, sich zu bekämpfen. Wenn es dann ums Fahren geht, sind auch die Spanier keine Freunde mehr.»

Seine Vorfreude auf seine neue Aufgabe, beschreibt Leo so: «Ich persönlich freue mich mega auf die Herausforderung. Ich glaube, dass mir das Rookies-Cup-Bike mehr entgegenkommt als die Supersport-300-Maschine. Ich bin jedenfalls mega motiviert und kann es kaum erwarten, dass die Saison startet.»

Um sehr wahrscheinlich vorrangig mit den Spaniern und Italienern mithalten zu können, werden die paar Rookies-Cup-Rennen nicht ausreichen. Das weiß auch Leo Rammerstorfer. «Das Beste wäre, wenn ich nächstes Jahr neben Jakob auch im JuniorGP an den Start gehen könnte. In diese Richtung soll es für mich jetzt auch gehen. Da sind wir gerade noch im Gespräch», sagte er zum Stand der Dinge.

Wenngleich für den Rookies-Cup-Rookie Leo Rammerstorfer eine Zielsetzung vorm ersten Schlagabtausch schwierig zu formulieren ist, macht er mit folgenden Worten eine erste Kampfansage: «Für mich ist alles neu, weshalb es schwierig ist, dazu etwas Konkretes zu sagen. Das Ziel sind schon Punkte und Top-10-Plätze. Ich denke, dass das realistisch ist. Ob es dann für mich wirklich erreichbar ist, weiß ich nicht, aber ich werde mein Bestes geben. Ein Ziel ist auch, am Ende bester Österreicher zu sein.»

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