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IBPM/Assen: Wasserschlacht auf der GP-Piste

Von Esther Babel
Klare Sache in Assen/NL

Klare Sache in Assen/NL

Auf ihrer vierten Station war die Internationale Bike Promotion Meisterschaft zu Gast auf dem TT Circuit im niederländischen Assen. Am Ende gewann meist der Fahrer mit der besten Taucherausrüstung.

Der GP-Kurs von Assen war neben der IBPM auch Austragungsort der International Dutch Championship, mit der die IBPM schon seit vielen Jahren erfolgreich kooperiert. Angesagt waren wieder zwei Läufe je Klasse für die Superbike, Supersport, die Superbike 750 und den BMW RR Cup auf der Ruskenhoek-Variante der Strecke. Glücklich war Veranstalter Dangrieß von MAXX Adrenalin besonders darüber, die IBPM in einem Event mit Lärmkategorie 2 untergebracht zu haben. Dies machte es den meisten Teilnehmern möglich, mit ihren Rennauspuffanlagen starten zu können.

Superbike Open

Den Auftakt lieferte dieses Mal die Superbike open. Das Meisterschafts-Ranking nach dem letzten Lauf in Most sah Danijel Peric vor Rene Hennemann und Alex Steinhaus an der Spitze. Es hätte wieder zum Schlagabtausch zwischen Peric und Hennemann kommen können, wenn nicht Danijel Peric seinen beruflichen Aufgaben bei der IDM in Schleiz hätte nachgehen müssen. Er war also gar nicht vor Ort. So musste sich Hennemann nach einem neuen Widersacher umschauen, den er, zumindest im Training, in Torsten Levsen auch fand. Der ist traditionell und immer schnell in Assen, was er letztes Jahr mit zwei Siegen eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.

Zudem tat sich Henne mit der für ihn neuen Strecke doch schwerer als gedacht. Im Zeittraining kam noch wechselhaftes Wetter hinzu, so dass es schwierig war, auf gute Zeiten zu kommen. Mann der Stunde wurde Till Belczykowski, der auf einer MV Agusta F3 800 als Gast in der Superbike mitmischte und sein Renngerät auf die Pole stellte. Dahinter rangierten Markus Witte, der in Assen faktisch zu Hause ist, und Andre Krüger, der Doppelstarter aus dem BMW RR Cup. Hennemann suchte man vergeblich in den ersten drei Reihen, er hatte sich für Startplatz 11 qualifiziert.

Die Bedingungen im Rennen 1 am Samstag waren schwer gewöhnungsbedürftig. Den ganzen Tag über hatten sich trockene und nasse Abschnitte abgewechselt, dazwischen leichter Nieselregen. Das machte die Reifenwahl zur Lotterie, so verzockte sich eine Reihe von Fahrern. Till Belczykowski, der zusätzlich mit einer Yamaha R6 auch in der Supersport und in der 600er Klasse der IDC startete, verzichtete wegen der unkalkulierbaren Witterungsbedingungen auf den Start.

An der Spitze richtete sich Markus Witte ein, bevor er in Runde 4 von einem grandios fahrenden August Kroon (NL) abgelöst wurde. Der kam von Startplatz 15 und offenbar mit den Verhältnissen am besten zurecht. Witte verlor in dieser Runde auch den zweiten Platz an den Belgier Geoffrey Possen, dem er zwar eng auf den Fersen blieb, bis zum Zielstrich aber keine Chance auf einen Platzwechsel mehr bekam.

Für Rennen 2 am Sonntag, bei dem es wenigsten richtig nass war, wurde die Startaufstellung anhand der Rundenzeiten aus Rennen 1 erstellt. Kroon auf Pole, Possen auf Platz 2 und Witte auf Platz 3, was auch dem Zieleinlauf des ersten Rennens entsprach. Wieder fehlte mit August Kroon der Polesetter in der Startaufstellung. Aber Possen und Witte boten einen sehenswerten Fight an der Spitze, den Possen sechs Runden lang für sich entscheiden konnte. Dann hatte Witte ihn genug studiert, ging vorbei und gewann mit 0,3 sec Vorsprung. Hinter den beiden kam schon mit einigem Abstand Alex Steinhaus als Leader der Verfolgergruppe ins Ziel, in der sich auch Rene Hennemann befand. Damit gelang ihm der erneute Vorstoß an die Spitze der Meisterschaftstabelle.

Aktueller Punktestand

1. #39 Rene Hennemann 159 Punkte
2. #20 Danijel Peric 145 Punkte
3. #60 Alexander Steinhaus 118 Punkte

Supersport Open

Weiter ging es mit der Supersport open. Auch hier markierte Till Belczykowski im Zeittraining die Bestzeit. Sein Dauerrivale Tim Holtz war mit ähnlichen technischen Problemen wie in Most schon gar nicht mehr dahin gekommen. Auf den weiteren Plätzen der ersten Reihe notierte die Zeitnahme Norick Tschauder und überraschend Martin Köhler. Nick Fischer, Robert Conrads und Wolfgang Imm folgten.

Im Rennen 1 unter besagten schwierigen Bedingungen war es zunächst Younster Tschauder, der die Spitzengruppe anführte. Dahinter Belczykowski und Conrads in einem sehenswerten Schlagabtausch, in dem Conrads zunächst die Nase vorn hatte. In Runde 4 packte Belczykowski den Hammer aus und stieß an die Spitze vor, die er bis zum Ende des Rennens auch nicht mehr hergab. Danach bekriegten sich ein zunehmend stärker werdender Robert Conrads und Norick Tschauder im Kampf um Platz 2, den sich am Ende Tschauder sicherte. Köhler versemmelte die erste Runde und kam nur als Achter über die Linie. Platz 4 ging an Kirill Müller vor Nick Fischer und einem auftrumpfenden Jens Ripke.

Das Hauptrennen am Sonntag nahmen trotz maximaler Wetter-Genervtheit aller Beteiligten immerhin noch fast 30 Fahrer auf. Im Reifenpoker hatte sich Belczykowski dieses Mal vertan und konnte schon ab Runde 1 nichts ausrichten. Er fuhr dann auch an die Box, die Intermediates funktionierten einfach nicht. Bahn frei für Norick Tschauder, der einen sauberen Start-Ziel-Sieg einfuhr, gefolgt von Robert Conrads und einem stark fahrenden Wolfgang Imm. Jens Ripke wurde Vierter vor Kirill Müller und dem Sunnyboy des Fahrerlagers Ashwin van der Flier (NL).

Aktueller Punktestand

1. #848 Norick Tschauder 170 Punkte
2. #19 Nick Fischer 139 Punkte
3. #77 Wolfgang Imm 114 Punkte

Superbike 750

Dieses Mal startete die Superbike 750 gemeinsam mit der Supersport. Erneut sollte sich das Geschehen auf die üblichen Verdächtigen Matthias Knüpfer, Peter Kellerer und Simon Knispel konzentrieren. Bester in der Qualifikation war Peter Kellerer, dahinter mit einigem Abstand Knispel und Knüpfer. Im Rennen 1 zofften sich Kellerer und Knüpfer auf das Heftigste um die bessere Platzierung, während sich Knispel davon machte und den ersten Sieg der Saison eroberte. Rang 2 ging an Knüpfer, der nur 0,1 sec vor Kellerer ins Ziel kam. Am Sonntag lief es quaisi analog zu Rennen 1: Knispel fuhr davon und holte sich mit den erkämpften Punkten Meisterschaftsrang 3. Seine Kontrahenten hatten dieses Mal nicht so viel miteinander zu tun, der Vorsprung von Knüpfer auf Kellerer betrug im Ziel satte 14 sec.

Aktueller Punktestand

1. #18 Matthias Knüpfer 194 Punkte
2. #51 Peter Kellerer 188 Punkte
3. #533 Simon Knispel

Ladies Challenge und R7 Cup

Assen ist die Hausstrecke von Patricia Kok, letztes Jahr stand sie noch auf dem Podest der Supersport. So ist es ist nicht verwunderlich, dass sie die beiden Wertungsläufe zur Ladies Challenge gewann. Zweitbeste wurde im ersten Umlauf Aline Lorch aus dem BMW RR Cup vor Ilonka Pingel (Supersport). Im zweiten Treffen war es Katja Witte, die hinter Patricia Kok und vor Aline Lorch Zweite wurde. Ilonka Pingel war drauf und dran, diese Reihenfolge zu sprengen, als sie in der letzten Runde des Supersportrennens ihr Fahrzeug spektakulär in die niederländische Gegend pfefferte.

Der BMW RR Cup fuhr an diesem Wochenende als letzte Klasse der IBPM. Das miese Wetter forderte auch im Cup seinen Tribut, es gingen bei weitem nicht alle Fahrer in die Trainings. Für Riesenjubel in den Cup-Boxen sorgte zwischendurch, dass Aline Lorch das zweite, wetterseitig sehr komplizierte Zeittraining gewann und sogar vor Marko Nickel abschloss. In der Startaufstellung reichte das für Platz 13, während die Piloten in der ersten Startreihe noch auf die Rundenzeiten aus dem ersten Zeittraining zurückgreifen konnten. Dort standen Andre Krüger, Andreas Dötterböck und Marko Nickel. Der Meisterschaftsführende Andy Lorch schaffte es nur auf Platz 9.

Andre Krüger durfte die ersten drei Runden führen, bevor Nickel ihm die Spitze abnahm und keinem Mitstreiter die Chance gab, ihm diese streitig zu machen. Dahinter hielt sich Krüger noch zwei Runden auf Platz 2 und landete dann unsanft im Kies. Michael Baczynski tauchte kurz auf Position 2 auf und wurde dann von Andy Lorch eingeschnupft. Der hatte kurz zuvor noch den Dänen Erik Thomsen überholt, der wiederum in der letzten Runde seinen sicher geglaubten dritten Platz noch an den hoch motivierten Thomas Heckel abgeben musste. Fünfter wurde Michael Baczynski.

In der Hobbyfahrer-Wertung ADV war es zum wiederholten Male Thomas Schüller, der das Punktemaximum einsammelte. Philipp Krieger gelang das erste Podest der Saison als Zweiter vor Andreas Dötterböck. Auch hier stand das Rennen am Sonntag unter Wasser. Erneut schlug Marko Nickel zu, der dieses Mal von der Pole gestartet war. Sein Widersacher Andy Lorch lieferte ihm einen heißen Kampf, in dem er zwischenzeitlich für mehrere Runden die Führung übernahm. Aber in der letzten Runde ging Nickel vorbei und sicherte sich mit 0,3 sec Vorsprung den Sieg. Dahinter prügelten sich Andre Krüger und Erik Thomsen um Platz 3. Der Däne hatte das bessere Ende für sich, Krüger wurde Vierter. Thomas Schüller musste in der ADV-Wertung dem aus dem Nichts kommenden Marco Siegle den Vortritt lassen, hielt sich aber vor Christopher Schnitger als Drittem.

Aktueller Punktestand 
Gesamtwertung PRO

1. #116 Andreas Lorch 205 Punkte
2. #84 Marko Nickel 180 Punkte
3. #44 Andre Krüger 141 Punkte

ADVANCED

1. #144 Thomas Schüller 210 Punkte
2. #908 Andreas Dötterböck 97 Punkte
3. #901 Christopher Schnitger 89 Punkte

Nächster Event:
German TT Schleizer Dreieck/D am 5./6. August 2023

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