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Klassik Trophy: Traumhafter Auftakt in Franciacorta

Von Manfred John
Traumhaftes Wetter, blauer Himmel mit Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad sowie viel Fahrzeit - Genauso hatten sich die rund 250 Teilnehmer den Auftakt in Italien vorgestellt.

Traditionell treffen sich über die Osterfeiertage die Piloten der Klassik-Trophy auf dem Kurs in Franciacorta, zwischen Bergamo und Brescia gelegen. Vier Tage mit freiem sowie Zeittraining und Rennen reichten aus, um den Winterrost abzuschütteln. Zweifelsohne trägt die herrliche Landschaft mit dazu bei, dass die Fahrer von weit her angereist kommen. Diesmal waren es die Dänen, die die rund 1800 Kilometer einfach auf sich nahmen. Letztendlich entschädigt auch die italienische Lebensart für die lange Anfahrt.

Viel zu erzählen gab es nach sechs Monaten Enthaltsamkeit, man freute sich einfach, wieder unter Freunden zu sein, sich auszutauschen und am Abend in dem Rennstrecken-Restaurant die Pasta und Pizza bei einem Glas Rotwein, der die Region bekannt gemacht hat, zu genießen. Dieses Mal waren sogar die Mini-Biker des ADAC-Cups mit ihren 100 cm³-Hondas dabei. Die trainierten auf der Kartstrecke und als Highlight fuhren sie am Abend auf der großen Strecke ihr Rennen aus.

Neu dabei präsentierten sich die Fahrer der BMW-Boxer-Trophy mit wunderschön hergerichteten bayerischen Ladies. Fast erwartungsgemäß sicherte sich Hans Schlotter in der großen Klasse über 800 cm³ in beiden Rennen den Sieg, während Hans-Jörg Vollmer in der kleinen Klasse siegte.

Schwach besetzt dagegen die MoMBikes, der mutierten 450-Crosser. Vincent Schacherbauer (KTM 450) siegte vor Erich Scheune-mann (Suzuki RM 450). Beim MZ-Markencup mit der Scorpion 660 teilten sich Mario Wilhelm und Knuth Strauß jeweils den Laufsieg.

In der gemeinsam gestarteten Supersport/Youngtimer-Klasse war es Timo Schönhals (Yamaha R6), der den Youngster Nikolai Kraft (Suzuki GSX-R 600) mit der schnellsten Rennrunde des gesamten Events auf Platz 2 verweisen konnte. Bei den Youngstern unterstrich Franz Streicher (Kawasaki ZXR 400) mit zwei Laufsiegen seine Ambitionen auf den Gesamtsieg.

Ein Höhepunkt des Tages war zweifelsohne das Rennen der Superbikes. Hinter dem zweifachen Laufsieger Stefan Merkens auf der 1200 cm³ starken MMT-Yamaha belegten Dieter Bauernfeind (Aprilia RSV Mille) und Ronald Matthies (Honda CBR 900) die Plätze. Dahinter gab es aber heftige Positionskämpfe zwischen Bernd Kreuzer (Kawasaki ZXR 750), Peter Ammann (Honda RC 30), Harry Fath (Ducati 996) und Manfred Fischer (Honda RC 30). Glück hatte dabei Kreuzer, dem beim Beschleunigen auf der Zielgeraden der Gaszug riss und gerade noch seinen Platz kampfunfähig verteidigen konnte.

International stark besetzt war die Zweitaktklasse der Division 1. Souverän die Siegesfahrt des Dänen Kenny Mathiessen (Spondon-Yamaha 350), vor dem Österreicher Werner Reuberger. Norbert Moser (Österreich) Vitezslav Hatan (Tschechien), Peter Howarth (England) tauschten auf den TZ 350 untereinander die Plätze. Ole Wulf hat in der kleinen 125er Klasse seine Honda wieder im Griff und gewann beide Läufe.

Die Zweitakter der Division 2 sah in Lauf 1 den Österreicher Ingo Gerstl auf einer Yamaha 500 vor Hans-Peter Loda (Yamaha TZ 250) und den wieder genesenen Stefan Tennstädt (Rotax 250) als Sieger. In Lauf zwei trat Gerstl nicht mehr an. Zunächst sah es nach einem sicheren Sieg von Loda aus, doch Patrick Sauter mit der Aprilia 250 heizte seinem schwäbischen Landsmann gehörig ein. Tennstädt wurde erneut dritter vor Moritz Holder auf der Suzuki 250.

Bei den Klassik Open holte sich Guzzi-Papst Jens Hoffmann auf der Le Mans beide Male die Siege, die er jedoch heftig gegen Ralf Olbrich (Yamaha TR 1) und dem Schweizer Manfred Kinnast (Bakker Suzuki ) verteidigen musste. In Lauf zwei fiel Olbricht leider aus und Christian Ganter auf einer weiteren Bakker-Suzuki erbte Platz drei.

Ebenso spannungsreich verliefen die Rennen der Klassiker bis 1983. Peter Höss (Pantah 500) revanchierte sich für die Niederlage in Lauf 1 bei Hansjörg Gatterer (Laverda 650) und Jürgen Beckmann (Honda CB 500), der Lauf 1 gewann.

Stark war der Auftritt der gesamten Truppe um Teamchef Thomas Frankenberger von Moto Officina. Sohn Fabio (Ducati Unico1100) kontrollierte klar die Big Twins vor den beiden Top Twin-Piloten Christian Kemper (Kawasaki ER6) und Uwe Zimmermann (Suzuki SV 650), die in den beiden Läufen jeweils die Plätze tauschten.

Auch bei den Gespannen kam es zum ersten Aufeinandertreffen der Saison. Der Einheimische Vanni Franceschi mit Beifahrerin Barbara Degiorgi im Boot auf der Ireson-Yamaha 600 verwies das Familienteam Claus und Sascha Pickl (LCR Suzuki 600) auf die Plätze. Während in Lauf 1 Peter und Markus Preisinger (Schmid-Suzuki 998) Heino Mathias und Anja Wulf auf die Plätze dahinter verweisen konnten, stiegen in Lauf zwei Fritz Beringer / Achim Reichert auf dem König-Gespann als dritte noch auf das Siegerpodest.

Nach diesem rundum gelungenen Wochenende freuen sich alle Beteiligten der Klassik Trophy schon auf die bevorstehende Saison, die in der Tat verspricht spannend zu werden.

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