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Nicky Hayden: «Power zu aggressiv, kein Fortschritt»

Von Ivo Schützbach
Nicky Hayden in Australien: Wo bleiben die technischen Verbesserungen?

Nicky Hayden in Australien: Wo bleiben die technischen Verbesserungen?

Ein elfter Platz und ein Sturz, nur fünf Punkte – das ist das karge Ausbeute von Red Bull Honda-Star Nicky Hayden beim Superbike-WM-Start in Australien. Der Haudegen wirkt frustriert und ratlos.

Die Zwischenbilanz nach dem ersten Superbike-WM-Kräftemessen fällt für das neue Red Bull Honda-Team niederschmetternd aus: Nicky Hayden liegt in der WM-Tabelle an 15. Stelle (fünf Punkte), Stefan Bradl an 18. Position mit zwei Punkten.

Die neue Honda CBR1000RR SP2 Fireblade hat sich seit den ersten Tests im Januar nur unwesentlich verbessert, im Renntrimm treten die Probleme noch deutlicher ans Tageslicht. Honda kann nicht einmal mit Aprilia, BMW oder MV Agusta mithalten, geschweige denn mit Kawasaki, Ducati oder Yamaha.

Der amerikanische MotoGP-Weltmeister von 2006 stürzte im zweiten Lauf auf Phillip Island und klagte dann über Knieschmerzen. «Ich weiß nicht genau, was mit dem Knie passiert ist, vielleicht habe ich es beim Aufspringen nach dem Crash beschädigt», grübelte der 35-jährige Haudegen. «Es ist alles so schnell passiert... Ja, irgendwie habe ich mein Knie ein wenig lädiert.»

«Ich habe mich im Rennen nicht sooo schlecht gefühlt. Ich versuchte, gegen Savadori und Laverty zu fighten. Ich bin dann meine beste Rennrunde gefahren, ich habe meine Sektorzeiten noch einmal verbessert. Aber dann habe ich es beim Bremsen vor Turn 10 übertrieben. Die Daten zeigen nichts Dramatisches; ich war nicht sehr viel schneller als in den Runden zuvor. Jedenfalls ist das Vorderrad eingeklappt. Ich habe einfach zu viel riskiert.»

«Ich wollte wahrscheinlich mehr aus dem Bike herauskitzeln, als momentan drinnen steckt. Du weißt, ich bin ein Rennfahrer», seufzte Nicky im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das erwartet man von mir... Ich habe an manchen Stellen zu viel riskiert.»

Spürte der Honda-Pilot irgendwelche Verbesserungen gegenüber Race 1? Hayden: «Ah... Wir haben uns bemüht, die Power zu bändigen und zu reduzieren, um den Hinterreifen länger am Leben zu erhalten. Deshalb hatte ich etwas weniger Wheelspin. Aber dafür hatte ich beim Bremsen mehr Mühe. Deshalb würde ich sagen: Insgesamt war unsere Bike-Performance sehr ähnlich wie am Samstag. Ob ich beim Kampf gegen die Aprilia etwas gelernt habe? Hm, das habe ich schon gestern alles gesehen... Es fehlt bei uns an der Beschleunigung. Da verlieren wir sehr viel, weil unsere Kraftentfaltung nicht sanft genug ist, sie ist viel zu aggressiv. Das nimmt die Reifen böse mit.»

Honda will bis zum Rennen in Thailand (11./12.3.) neue Mappings, andere Auspuffanlagen und neue Ansaugrichter bringen, so soll das Triebwerk benutzerfreundlicher gemacht werden. «Wir haben bereits neue Mappings und neue Ansaugtrichter probiert, das hat uns nicht weitergeholfen», wirft Hayden ein. «Aber vielleicht haben sie jetzt eine andere Richtung, die wir bisher nicht probiert haben. Bisher haben uns die Mappings und die Ansaugtrichter nicht geholfen. Ich glaube, wir müssen unser Augenmerk auf andere Bereiche lenken. Aber ich kann nur meine Eindrücke schildern, ich kann keine Richtung für die Entwicklung vorgeben. Dieses Motorrad fühlt sich vorne sehr leicht an, das hilft uns natürlich in den schnellen Kurven auch nicht. Dieses Motorrad hat eine andere Verkleidung und andere Drosselklappen. Und es ist vorne leichter.»

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