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Jonathan Rea: «Unfair, Bombe jetzt platzen zu lassen»

Von Ivo Schützbach
«Ich nehme es, wie es kommt», sagt Jonathan Rea

«Ich nehme es, wie es kommt», sagt Jonathan Rea

Neun Siege in 16 Rennen: Weltmeister Jonathan Rea dominiert die Superbike-WM 2017. Zu den geplanten Regeländerungen meint er: «Wir betreiben Sport – sind aber auch ein Unterhaltungsgeschäft.»

2015 und 2016 wurde Jonathan Rea Superbike-Weltmeister, der Nordire schickt sich an, 2017 als Erster das Triple zu schaffen. Rea ging mit 59 Punkten Vorsprung auf seinen Kawasaki-Teamkollegen Tom Sykes in die Sommerpause, der drittplatzierte Chaz Davies (Ducati) liegt bereits 115 Punkte hinten.

Jonathan, wirst du die Rennen nach der Sommerpause mit 59 Punkten Vorsprung in der WM anders angehen als die bisherigen?

Nein. Bislang habe ich versucht, an jedem Wochenende das Maximum herauszuholen.

Unglücklicherweise hatte Chaz Davies viel Pech, er ist einer der Schnellsten. Jetzt ist Sykes mein härtester Rivale, wir müssen ein Auge darauf haben, was er tut. Ändern muss ich deswegen nichts, wir ziehen jedes Wochenende unser Ding durch.

Mein Gefühl für die ZX-10RR ist sehr positiv, nur etwas mehr Rückmeldung vom Vorderrad wäre gut. Beim nächsten Test auf dem Lausitzring versuchen wir das hinzubekommen, letztes Jahr strauchelten wir auf dieser Strecke. Dieser Test ist notwendig. Nach den Lausitzring-Rennen kommt Portimão, eine meiner Lieblingsstrecken. Und dann Magny-Cours, auch darauf freue ich mich. Die nächsten drei Events muss ich so stark wie möglich sein, dann kann ich in den letzten zwei Events hoffentlich das ultimative Ziel erreichen.

Bekommt ihre neue Teile für den Lausitzring-Test Ende Juli oder geht es nur um die Feinabstimmung?

Soweit ich weiß, kommt nichts Neues. Ich muss mit Kawasaki reden. Was wir wirklich brauchen, ist ein Motor-Upgrade. Aber das geht nicht über Nacht, die Jungs bei Kawasaki arbeiten hart daran.

Die Basis der Kawasaki ist sehr gut, wir haben Vorteile. Genauso wie Ducati, sie haben ihre Vorteile. Auf manchen Strecken ist es unmöglich, sie zu schlagen. Wichtig ist, dass wir immer das Maximum aus unserem Paket herausholen. Schnelle Rennstrecken wie Assen oder Phillip Island liegen uns, da können wir unseren Speed durch die Kurven mitnehmen. Aber die Beschleunigung aus Erste-Gang-Kurven heraus muss besser werden. Das steht auf der Prioritätenliste oben – für das Ende dieser Saison oder für die nächste.

Sollten Stock-Regeln für die Motoren 2018 eingeführt werden, ist dieser Schritt nicht mehr erlaubt.

Es kommt, wie es kommt. Ich halte es für sehr unfair, wenn sie diese Bombe jetzt platzen lassen, wo wir schon so nahe an der nächsten Saison sind. Das gibt den Teams und Herstellern keine Chance zu reagieren.

Wir betreiben Sport – sind aber auch ein Unterhaltungsgeschäft. Also nehme ich es, wie es kommt. Ich fahre, was man mir hinstellt und hole das Beste heraus.

Ich sehe kein Problem in der Balance der Fahrer und Teams. Klar, ich führe die Meisterschaft an. Das bedeutet aber nicht, dass ich jedes Rennen dominiert habe. Laguna Seca am Sonntag war ein sehr gutes Rennen, da gewann ich mit Vorsprung. Aber die meisten meiner Rennen ging es sehr eng zu zwischen mir, Sykes und Davies. Es gibt drei starke Fahrer und die besten Fahrer sitzen auf den besten Maschinen. Das sollte man nicht bestrafen. Aber es ist nicht meine Aufgabe, die Regeln zu machen.

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