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Davide Giugliano: Sein erster Tag bei Red Bull Honda

Von Ivo Schützbach
Seit seinem Sturz im April saß Davide Giugliano auf keiner Rennmaschine mehr, diese Woche testet er auf dem Lausitzring für das Superbike-WM-Team von Red Bull Honda.

Weil Stammpilot Stefan Bradl am Dienstag nach Japan zum «Suzuka Eight Hours» hätte fliegen sollen, er bekam wegen eines gerissenen Trommelfells Flugverbot und musste verzichten, testet Red Bull Honda diese Woche Dienstag und Mittwoch auf dem Lausitzring mit Testfahrer Michele Magnoni und Neuzugang Davide Giugliano.

Giugliano eroberte in fünf Jahren Superbike-WM 14 Podestplätze, wurde von Honda bislang aber nur für den Lausitz-Test verpflichtet. Wenn seine Leistungen stimmen, könnte er die Saison an der Seite von Bradl zu Ende fahren.

Nach einem Sturz in Brands Hatch Mitte April fiel der Italiener bis jetzt aus, Mitte Juni trennten sich das British-Superbike-Team Tyco BMW und er im gegenseitigen Einvernehmen.

SPEEDWEEK.com traf sich im Lausitzring-Fahrerlager mit dem 27-Jährigen, um über die letzten Monate und seine Zukunft zu reden. Am ersten Testtag büßte er auf die Bestzeit von Tom Sykes (Kawasaki) 2,8 sec ein.

Davide, was für Verletzungen hast du dir bei deinem Sturz in England zugezogen?

Nach Brands Hatch ging es mir nicht gut. Ich hatte Schmerzen im Nacken und Knie und habe mir an der Streckenbegrenzung heftig den Kopf angeschlagen. Die ersten zwei Wochen konnte ich nicht richtig sehen und hatte starke Kopfschmerzen. Im Knie waren die Bänder verletzt und mir ist ein winziges Stück Knochen am Schienbein abgebrochen.

Jetzt ist mein Kopf wieder okay, auch mein Körper hat sich gut erholt.

Dein Sturz geschah am 15. April. Wieso haben du und Tyco BMW im Juni die Trennung beschlossen?

Mit dem Team war alles gut, es gab keine Probleme mit Tyco BMW. Dieser Punkt ist mir sehr wichtig. Aber als ich nach meinem Sturz nach Hause kam und im Krankenhaus in Rom mit meinen Ärzten sprach, war nicht klar, wie lange meine Rekonvaleszenz sein würde. Ich konsultierte daraufhin meinen Vertrauensarzt – auch er konnte mir nicht sagen, ob ich für zwei oder vier Monate ausfallen werde. Wir hangelten uns von Tag zu Tag, ein Vorhersage war unmöglich.

Also sprach ich mit Tyco. Ich wollte für mein Team nicht zum Problem werden und sagte ihnen, dass es wohl besser ist, wenn sie sich für den Rest der Saison einen anderen Fahrer suchen.

Seither bist du auf Arbeitssuche?

Ja, ich will weiterhin Rennen fahren.

Du hast mir mal gesagt, dass jeder Mensch drei Schutzengel hat. Hast du noch welche übrig?

2015 hatte ich viel Glück, da brach ich mir bei zwei schlimmen Stürzen jeweils Rückenwirbel. Das war keine schöne Zeit, aber ich bin Rennfahrer. Ich will nicht zuhause sitzen, ich will so schnell wie möglich Motorrad fahren.

Red Bull Honda bietet dir eine Chance, in die Superbike-WM zurückzukehren?

Das stimmt. Im Moment geht es aber nur um diesen Test. Für Honda ist es wichtig, dass sie meine Erfahrung aus der Superbike-WM nützen können, meine Erfahrung mit sehr guten Teams und Motorrädern. Und ich kann beweisen, dass ich es noch kann.

Wenn der Test gut läuft stehen die Chancen nicht schlecht, dass dich Honda den Rest des Jahres fahren lässt?

Genau. Mal sehen, wie es heute läuft.

Nach deinen Jahren auf Aprilia und Ducati: Was fehlt der Honda, was ist das Problem?

Diese Frage ist im Moment schwer zu beantworten, ich habe noch kein Gesamtbild. Die Honda ist ganz anders als die Ducati und Aprilia. Am ersten Tag ging es für mich darum, mich an das Motorrad zu gewöhnen. Heute werde ich schauen, dass ich schneller werde. Wir haben am Dienstag einige Informationen gesammelt.

 

Zeiten Superbike-Test Lausitzring, Dienstag:

1. Tom Sykes (GB), Kawasaki, 1:36,8 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:37,1
3. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 1:37,4
4. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:37,5
5. Markus Reiterberger (D), BMW, 1:37,7
6. Eugene Laverty (IRL), Aprilia, 1:37,8
7. Marco Melandri (I), Ducati, 1:38,3
8. Davide Giugliano (I), Honda, 1:39,6
9. Michele Magnoni (I), Honda, 1:45,9

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