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Stefan Bradl (Honda): Völlig verkorkstes Debüt

Von Sascha Weingrill
Nach fünf Jahren MotoGP heuerte Stefan Bradl für 2017 beim Team Ten Kate Honda in der Superbike-WM an. Schon vor der Saison begann das Dilemma und erreichte mit einer Handverletzung seinen negativen Höhepunkt.

Nach vielen Jahren im GP-Zirkus schwenkte Stefan Bradl mit 2017 in die Superbike-WM um. Im Team von Ten Kate Honda sollte er gemeinsam mit seinem prominenten Teamkollegen Nicky Hayden die Honda CBR1000RR wieder siegfähig machen. Doch schon mit der stark verspäteten Lieferung von Bike und Teilen vor dem Saisonstart, verlor man wichtige Testtage und Entwicklungszeit. So musste Bradl vom ersten Rennen auf Phillip Island an mit einem schlecht abgestimmten Motorrad um Plätze im Mittelfeld kämpfen.

Mit Rang 6 im ersten Rennen von Assen stand am Ende der Saison die beste Platzierung für Bradl als auch für das gesamte Team zu Buche. Ein magerer neunter Platz in Aragon war das zweitbeste Resultat Bradls. In allen anderen Rennen platzierte er sich nicht besser als Rang 10. In der Endabrechnung bedeuteten 67 Punkte den nicht zufriedenstellenden 14. WM-Rang. Ein Desaster – mit Folgen.

Der 28-jährige Zahlinger hielt sich anfänglich mit negativer Kritik am Gesamtpaket im Team Ten Kate noch artig zurück. Nach zunehmender Kritik an seiner Person und seinen Resultaten, äußerte Bradl auch öffentlich die nicht WM-würdigen Zustände innerhalb des Teams. Mit einer schwer einstellbaren Elektronik von Cosworth und einem kaum fahrbaren Motor gelangen Bradl als auch Hayden keine Ergebnisse, die dem Anspruch von Honda würdig wären. Daran bissen sich auch die im weiteren Saisonverlauf eingesetzten Honda-Ersatzfahrer die Zähne aus.

Zusätzlich verlor Bradl nach dem fünften Saisonmeeting in Imola seinen Teamkollegen Hayden, der bei einem tragischen Freizeitunfall mit dem Rennrad in Italien sein Leben lassen musste. Neben dem schweren menschlichen Verlust und der damit verbundenen Stimmung im Team, bedeutete das auch einen weiteren Rückschritt in Sachen Motorradentwicklung.

Die Einberufung in das Honda-Team für das 8-Stunden-Rennen von Suzuka gegen Jahresmitte sollte für Bradl den Aufschwung bringen. Nachdem er die Testfahrten für diesen Event absolvierte, erkrankte der Bayer kurz vor Abflug zum Rennen und musste auf ärztlichen Rat seine Teilnahme am Kultrennen absagen. Ein weiterer Tiefschlag im bereits negativ ereignisreichen Jahr. Zusätzlich zog das Honda-Team nicht die vorzeitige Vertragsverlängerungsoption auf den Deutschen. Danach brach Bradl offensichtlich mit dem Team und die Kritik an der vorherrschenden Situation wurde immer lauter.

Doch es sollte noch schlimmer kommen. Im ersten Rennen von Portimao kam Bradl auf Rang 7 liegend zu Sturz und verletzte sich an der rechten Hand. Nach eingehenden Untersuchungen musste er sich einer Operation unterziehen und fiel für die noch ausstehenden drei Saison-Meetings aus.

Für die Jobsuche 2018 war die Verletzung so wie die gesamte verpatzte Saison nicht förderlich. Red Bull Honda nahm für 2018 Leon Camier und Jake Gagne unter Vertrag, Bradl wird voraussichtlich als Test- und Ersatzfahrer für die Honda Racing Corporation (HRC) in der MotoGP-WM arbeiten.

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