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Nach dem Versagen 2017: Zog Aprilia richtige Lehren?

Von Ivo Schützbach
«Wenn wir dieses Jahr die gleichen Resultate holen, dann werden alle enttäuscht sein», sagt Milwaukee-Teamchef Shaun Muir über seine Zusammenarbeit mit Aprilia in der Superbike-WM.

«Wir wussten nach den ersten beiden Events in Phillip Island und Thailand, dass wir ein Problem haben», schilderte Milwaukee-Teamchef Shaun Muir den Saisonstart 2017. «Wir hatten damals aber keine Zeit, die Probleme zu lösen. Damit konnten wir erst am Montag nach dem Europa-Auftakt in Aragon beginnen. Dann wussten wir, dass Eugene Laverty mit der Balance nicht zurechtkam, wegen der geänderten Höhe und Gewichtsverteilung. Aprilia wurde klar, dass Eugene keine Fortschritte erzielen wird, wenn wir die Balance des Motorrads nicht ändern.»

Es brauchte einige miserable Rennwochenenden bis Aprilia-Rennchef Romano Albesiano einsah, dass im Winter von 2016 auf 2017 mit der Entwicklung der RSV4 RF der falsche Weg eingeschlagen worden war. Im Laufe der Saison entwickelte Aprilia eine andere Tank-Sitz-Einheit, außerdem kamen verschiedene Upgrades am Motor und der hauseigenen APX-Elektronik, mit besonderem Augenmerk auf der Motorbremse. Insgesamt ging es zurück zu den Wurzeln des Motorrads, mit dem Max Biaggi und Sylvain Guintoli Weltmeister wurden.

Es stellte sich heraus: Nach dem werksseitigen Superbike-Ausstieg nach der Saison 2014 hatte Aprilia unterschätzt, was für große Fortschritte speziell Kawasaki und Ducati erzielt haben. Aprilias Konzentration lag auf der MotoGP-WM, erst die Zusammenarbeit mit Milwaukee 2017 verpflichtete den Hersteller aus Noale, sich in der Superbike-WM wieder mehr einzubringen.

Doch Verbesserungen waren nicht von heute auf morgen möglich. Es dauerte bis Donington Park Ende Mai, dass Aprilia tendenziell besser wurde. Laverty und Lorenzo Savadori brillierten zwar in einigen Trainings und sorgten sogar für Führungskilometer in einigen zweiten Läufen, wo sie von der veränderten Startreihenfolge profitierten. Ihnen gelang aber die ganze Saison kein Podestplatz, in der WM-Wertung strandeten der Nordire und der Italiener auf den mageren Rängen 10 und 11.

Für Teamchef Shaun Muir und Hauptsponsor Milwaukee Tools keine einfache Situation. 2015 wurde Josh Brookes mit dem Team auf Yamaha Britischer Superbike-Meister. 2016 erfolgte mit BMW der WM-Einstieg, wegen Erfolglosigkeit wurde für 2017 zu Aprilia gewechselt.

Milwaukee ist seit 2017 Aprilias offizielles Team in der Superbike-WM, die Erwartungshaltung ist entsprechend hoch. «Die Leute von Milwaukee wissen, dass wir und Aprilia hart arbeiten», hielt Muir im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Sie sind stark in das Projekt involviert und über alle Schwierigkeiten informiert. Aber natürlich: Wir sind nicht dort, wo wir sein wollen. Weder Aprilia noch Milwaukee sind glücklich darüber. Wenn wir dieses Jahr die gleichen Resultate holen, dann werden alle enttäuscht sein. Milwaukee hat uns Zeit gegeben, uns zu verbessern.»

Für Milwaukee Aprilia sowie alle Spitzenteams der Superbike-WM beginnen heute in Jerez die Wintertests 2018. Zwei Tagen in Südspanien folgen zwei in Portimao/Portugal, für einige wenige Teams weitere zwei in Jerez und dann für alle zwei in Australien. WM-Start ist am letzten Februar-Wochenende auf Phillip Island.

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