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Leon Camier: Bestes Honda-Resultat seit Stefan Bradl

Von Ivo Schützbach
Leon Camier vor Michael van der Mark

Leon Camier vor Michael van der Mark

Mit dem siebten Platz im ersten Rennen der Superbike-WM auf Phillip Island hatte Leon Camier einen ordentlichen Einstand bei Red Bull Honda. Bedauerlich und positiv zugleich: Es wäre deutlich mehr möglich gewesen.

2017 sahen wir in der Superbike-WM zum ersten Mal die neue Honda CBR1000RR Fireblade SP2. Deren beste Ergebnisse: Platz 6 von Stefan Bradl im ersten Rennen in Assen und Platz 7 von Nicky Hayden im zweiten Lauf in Buriram.

Leon Camier und Red Bull Honda gingen nach den Freitag-Trainings (Platz 2) in Australien davon aus, dass sie genügend Speed haben, um in die Top-6 zu fahren. Diese Vorhersage bewahrheitete sich; doch es lief nicht nach Plan.

Camier stürzte in der Superpole und stand nur auf Startplatz 10. Dann wurde der Engländer nach dem Start von Loris Baz (Althea BMW) ins Abseits befördert, im Ziel fehlten ihm 21,514 sec auf Sieger Marco Melandri (Ducati). Den Speed des drittplatzierten Chaz Davies konnte Camier über weite Strecken fahren, doch da war der Anschluss längst abgerissen.

SPEEDWEEK.com traf sich mit dem Honda-Aushängeschild.

Leon, du hattest die Befürchtung, dass du zwar schnell über eine Runde bist aber nicht über die Renndistanz. Ist das die Geschichte deines Rennens?

Ein bisschen ja. Ich machte einen sehr guten Start, war in der ersten Runde aber ein paar Mal zur falschen Zeit am falschen Ort.

In der ersten Kurve wurde ich etwas aufgehalten und in der vierten Kurve richtig übel. Ich versuchte es außen herum, Baz bremste aber innen rein und drückte alle nach außen. Dann war meine Ausgangslage echt mies und ich musste mich erst wieder durchbeißen. Meine Pace war besser als seine, aber ich kam nicht vorbei.

Ich habe ihn zigmal überholt, aber er war auf der Bremse wirklich stark. Statt dass er versucht hätte eine hohe Pace zu fahren und an den Jungs vor uns dranzubleiben, kämpfte er wie verrückt und zerstörte dadurch unsere Rundenzeiten. So etwas ist dumm, das hat er aber schon früher so mit mir gemacht. Ich werde ihm das noch einmal erklären.

Als ich gegen Rennmitte vorbei war, war meine Pace okay, wenn auch nicht so gut wie erhofft. Die letzten fünf Runden war der Reifen am Ende, null Grip.

Nach fünf Runden bist du die gleichen Rundenzeiten wie die Jungs auf Platz 5 gefahren.

Richtig. Das frustriert mich auch. Wenn ich an denen hätte dranbleiben können, dann wäre mein Rennen anders verlaufen.

Trotz aller Probleme hast du es auf Platz 7 geschafft, dieses Ergebnis verspricht mehr für die Zukunft?

Das ist okay, aber nicht was ich will.

Wir hatten nie die Pace fürs Podium – aber für die Gruppe dahinter. Wir hätten um Platz 5 kämpfen können, wir waren stärker als die Yamaha und hätten sie schlagen können. Selbst an Fores und Davies hätte ich dranbleiben können. Wenn am Sonntag alles normal läuft, sind die Top-5 möglich.

Im zweiten Rennen kommst du von Startplatz 4: Da liegt einiges drin?

Da es ein Flag-to-Flag-Rennen gibt, läuft eh alles anders.

Ist ein solches Rennen ein Vorteil für euch?

Ich mag es, ich freue mich darauf. Das Rennen wird zweigeteilt, wir haben zweimal neue Reifen, die Pace wird höher sein. Die Jungs an der Spitze werden versuchen davonzufahren. Du musst ab Runde 1 alles geben. Das ist nicht schlecht, wenn ich von Startplatz 4 komme.

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