Bautista und Ana Carrasco: Lösen sie einen Boom aus?
2018 wurde Ana Carrasco als erste Frau in einer Solo-Kategorie Weltmeisterin auf der Rundstrecke. «Sie wird den Events in Aragon und Jerez 5000 Zuschauer zusätzlich bringen», glaubt Biel Roda, einer von drei Eigentümern des Superbike-Werksteams von Kawasaki, welches dieses Jahr auch Carrasco unter Vertrag hat und mit ihr den Titel verteidigen will.
Über Carrascos Titelgewinn berichteten weltweit Medien, die ansonsten mit Motorsport wenig bis nichts zu tun haben, besonders in Spanien ist die adrette 22-Jährige inzwischen sehr bekannt.
Und Alvaro Bautista hat mit seinen sechs Siegen zu Saisonbeginn in der Superbike-WM wie der Blitz eingeschlagen, der Ducati-Star kommt als WM-Leader zum Europa-Auftakt ins MotorLand Aragon am ersten April-Wochenende.
«Ich will den Moment mit den spanischen Fans in dieser Meisterschaft genießen», sagte der 34-Jährige zu SPEEDWEEK.com. «Das wird mein erstes Superbike-Rennen in Europa, mein erstes in Spanien. In der Vergangenheit kamen nicht viele Fans zu den Rennen in Spanien. Jetzt habe ich das Gefühl, dass deutlich mehr kommen werden. Ich hoffe, dass viele nach Aragon kommen, um diese Meisterschaft zu unterstützen. Das ist eine schöne Meisterschaft, sie werden auch die Zeit im Fahrerlager genießen. Das ist ganz anders als in MotoGP, die Superbike-WM werden sie ganz sicher mehr genießen als die andere Meisterschaft.»
Bautista weiter: «Mit meinen Siegen habe ich einen Boom ausgelöst. Niemand hat diese Ergebnisse erwartet, wir gingen aber alle davon aus, dass ich vorne mitfahren kann. Nach den Siegen war ich auf einmal überall Gesprächsthema, die Leute kennen mich. Viele Fans schauten sich die Rennen an, die Medien berichteten darüber. Das ist sehr wichtig. Ich gab sehr viele Interviews und bekam sogar das Angebot, in Spanien die MotoGP-Rennen im Fernsehen zu kommentieren. Die Superbike-WM wächst in Spanien. Den Auftakt in Australien haben sich so viele Leute im TV angesehen, wie alle Rennen der letzten Saison zusammengenommen. Ich hoffe, dass es noch mehr werden, weil sich jetzt immer mehr Leute für die Superbike-WM interessieren.»
Diese Hoffnung gab es auch, als Carlos Checa 2008 von der MotoGP- in die Superbike-WM umstieg. Doch obwohl der Spanier 24 Rennen gewann und 2011 auf Ducati Weltmeister wurde, konnte er seine Landsleute nie für die seriennahe Weltmeisterschaft begeistern.
Wieso sollte das mit dir anders sein? Bautista: «Carlos kam zu einer Zeit in die Superbike-WM, als die sozialen Medien noch nicht so viel genützt wurden und noch nicht so wichtig waren. Heute kannst du dir jedes Training und Rennen im Internet ansehen, alle meine MotoGP-Fans verfolgen mich heute in der Superbike-WM. Mit den Medien heute ist es einfacher, diese Meisterschaft in Spanien bekannter zu machen.»