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Werner Daemen: «Reiterberger muss sagen, was er will»

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger (li.) mit seinem Manager Werner Daemen

Markus Reiterberger (li.) mit seinem Manager Werner Daemen

Am 16. August wurde Markus Reiterberger von BMW mitgeteilt, dass es in der Superbike-WM keine gemeinsame Zukunft gibt. SPEEDWEEK.com sprach mit seinem Manager, wie es weitergehen soll.

Niemand bei BMW und Shaun Muir Racing hat erwartet, dass Markus Reiterberger in dieser Saison auf Augenhöhe mit Ex-Weltmeister Tom Sykes fährt, einem 34-fachen Sieger. «Aber ich habe mir eine konstante Leistungssteigerung erhofft», sagte Teamchef Shaun Muir.

Diese blieb aus.

Überzeugen konnte der dreifache IDM-Champion und Superstock-Europameister nur mit der ersten Startreihe sowie zwei sechsten Plätzen in den Rennen in Assen.

Reiterberger alleine für dieses Abschneiden verantwortlich zu machen, wäre nicht richtig. Das Team bekam es das ganze Jahr nie hin, ihm ein Motorrad hinzustellen, auf welchem er sich wohlfühlt. Gleichzeitig zeigte Sykes mit 14 Top-7-Ergebnissen und drei Podestplätzen, dass der eingeschlagene Weg mit der neuen S1000RR nicht so verkehrt sein kann.

Reiti schaffte lediglich zwei einstellige Resultate und hat nur etwas mehr als ein Drittel der Punkte von Sykes auf seinem Konto. Vergangenen Freitag verkündete das BMW-Werksteam Eugene Laverty als Nachfolger des Obingers für 2020.

SPEEDWEEK.com sprach mit seinem Manager Werner Daemen, wie die Karriere des 25-Jährigen weitergehen soll.

Werner, wann hat euch BMW mitgeteilt, dass es nicht mehr weitergeht?

Kurz bevor es alle erfuhren, wir wussten es etwas vorab.

Wie hat Markus die Nachricht aufgenommen?

Das war natürlich schwierig für ihn. Wenn du jahrelang gefahren bist, um in die WM zu kommen, und dann sagen sie dir, dass du gehen musst.

Welche Ideen hast du für nächstes Jahr?

Das überlasse ich Markus. Er muss das erst mal sinken lassen und dann mit sich selbst ausmachen, was er will. Am liebsten möchte er Superbike-WM fahren, bis auf die Werksteams sagen aber alle, dass sie noch nicht wissen, wie es weitergeht. Er könnte bei jedem Privatteam fahren, aber das kostet viel Geld.

Ihr probiert, dass er in einem anderen WM-Team unterkommt?

Sicher. Zuerst muss mir aber Markus sagen, dass er unbedingt WM fahren möchte, egal mit welcher Marke. Dann mache ich meinen Job und kontaktiere jedes Team, das in Frage kommt. Aber das sind nicht viele. Es gibt Ten Kate, GRT, Orelac, dann ist es bald schon gelaufen.

Hat euch BMW nur gesagt, dass es nicht weitergeht, oder wurden auch Gründe genannt?

Gründe nicht. Aber Marc Bongers (BMW Motorsport Direktor – der Autor) und Markus haben miteinander gesprochen. Ich glaube auch, dass die Entscheidung für viele Leute bei BMW schwierig war. Aber die Entscheidung ist die Entscheidung.

Du hast immer gesagt, dass im Rennsport nur Rundenzeiten und Ergebnisse zählen.

Das ist auch so.

Ich weiß für mich, was das größte Problem war, Markus weiß es auch. Am Ende zählt aber nur das Ergebnis. Wenn er sagt, dass dieser und jener im Team nicht der richtige Mann für ihn ist, dann hat er recht, aber das ist halt so.

Du glaubst, wenn das Personal mehr auf Reiti abgestimmt gewesen wäre und wenn sie mehr auf ihn gehört hätten, dann hätte er bessere Resultate geholt?

Das ist schwierig zu sagen, aber für mich sieht es so aus.

Im September beginnt die Endurance-WM 2019/2020 und du stellst das BMW-Werksteam. Kommt Reiterberger dafür in Frage?

Das kommt darauf an, was er will. Wenn er BSB fahren will, dann suche ich ihm einen Job in BSB. Wenn er Endurance-WM fahren will, dann kann er bei mir fahren. Oder ich muss Yamaha oder Suzuki oder einen anderen Hersteller anrufen. Ich höre auf ihn, weiß aber noch nicht, was er will.

Das Blöde an der EWC ist, dass das erste Rennen bereits im September ist, Markus muss seine Meisterschaft aber noch fertigfahren.

Die letzten vier Rennen in der Superbike-WM können das Ende, aber auch der Anfang von etwas Neuem sein. Was er auf keinen Fall machen darf ist zu sagen, dass es eh nicht läuft und er lässt die letzten Rennen schleifen. Nein, er muss zeigen, dass er in die WM gehört und alles geben. Wenn er in den letzten Rennen gute Resultate zeigt, dann kann ich viel einfacher mit anderen Teams sprechen, die ihn dann vielleicht verpflichten. Wenn er seinen Kopf hängen lässt und sagt, er will nicht mehr, dann ist es vorbei. Die anderen sehen das ja auch.

Die EWC für dieses Jahr ist gelaufen, man kann nicht die beiden Meisterschaften mixen, alleine schon wegen der Reifen. Das zweite Rennen ist im Dezember in Malaysia, da könnte er fahren.

Ich habe Markus gesagt, er solle die Situation erst mal überschlafen. In meinen Augen hat er auch keine Eile. Er muss versuchen, in Portimao und Magny-Cours gute Ergebnisse zu erobern, dann kann man reden: Für SBK, BSB, EWC.

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