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Go Eleven Ducati: Riskiert Krummi den SBK-Aufstieg?

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher hat dieses Jahr in der Supersport-WM die Chance, erster Schweizer Rundstrecken-Weltmeister seit Tom Lüthi 2005 zu werden. Wie es in Zukunft weitergehen soll, wägt er genau ab.

2017 fuhr Randy Krummenacher bereits eine Saison Superbike-WM, damals für Puccetti Kawasaki. Der Zürcher Oberländer preschte in 18 Rennen 13 Mal in die Punkte und glänzte als Siebter und Achter in Misano.

Vor dem zehnten von zwölf Rennen in Magny-Cours am kommenden Sonntag führt er die Supersport-WM mit zehn Punkten Vorsprung auf seinen Bardahl Evan Bros Yamaha-Teamkollegen Federico Caricasulo an.

Nächstes Jahr würde der sechsfache Laufsieger gerne in die Superbike-WM aufsteigen, «ich kann es mir aber nicht leisten, dort auf Platz 12 zu fahren», unterstrich Krummenacher gegenüber SPEEDWEEK.com.

Trotz mündlicher Zusagen wird ihm Yamaha im Fall des Titelgewinns nicht dabei helfen, in einem SBK-Team unterzukommen. Die beste Möglichkeit bietet sich Krummi bei Go Eleven Ducati, der Nordire Eugene Laverty verlässt das Team Ende des Jahres zu BMW. Teamchef Gianni Ramello bezeichnet den Schweizer als seinen Wunschkandidaten. «Bevor ich zusage, möchte ich einige technische Sachen klären», so Krummenacher.

Go Eleven beschreitet mit den Federelementen von Bitubo und der Abgasanlage von Shark einen eigenen Weg und sorgt damit im SBK-Paddock für hochgezogene Augenbrauen.

Das Team hat bereits vor Wochen beschlossen, dass es 2020 mit einem Fahrer und Ducati weitergeht. «Nach acht Jahren mit Kawasaki ist das unser erstes Jahr mit Ducati», erzählte Teammanager Denis Sacchetti. «Zu Beginn war es sehr schwierig, weil wir mit allem bei null begannen. Das ist ein Lehrjahr, um das Projekt ins Rollen zu bringen und alles mit Ducati aufzubauen. Unser Ziel ist, dass unser Paket nächstes Jahr deutlich stärker ist und wir bessere Resultate holen. Leider hat sich Eugene dieses Jahr verletzt, das hat unsere Arbeit zunichte gemacht, weil er viele Rennen verpasste.»

Zu Krummi sagte der 33-Jährige: «Wir sprechen mit ihm. 2017 war seine einzige Superbike-Saison, das war auch das erste Jahr von Puccetti Racing. Es ist deshalb schwierig, seine damaligen Leistungen richtig zu beurteilen. Und die Leistungsdichte ist heute höher. Ich glaube, dass er schnell sein könnte. Während des letzten Jahres hat er einen großen Schritt nach vorne gemacht, vor allem mental. Dieses Jahr ist er auf allen Strecken schnell und fährt konstant vorne mit. Richtig ist aber auch, dass seine Verpflichtung ein gewisses Risiko birgt.»

«Jemanden zu finden, der Laverty ersetzen kann, ist schwierig», hielt Sacchetti fest. «Er ist populär, schnell und erfahren. Es gibt nicht viele Fahrer auf seinem Level und wir haben auch nicht das Budget eines Werksteams. Für uns als privates Ducati-Team ist es wichtig, dass wir einen Fahrer haben, der uns dabei hilft, in dieser Meisterschaft zu wachsen. Für uns ist es eine starke Leistung, wenn wir einen Fahrer in die Top-5 bringen. Wir werden kaum um den Titel kämpfen können.»

Sollte es zu keiner Einigung zwischen Krummenacher und Go Eleven kommen, kann sich der 29-Jährige vorstellen, in der Supersport-WM zu bleiben. «Ich werde für meinen Startplatz aber nicht mehr bezahlen», hob er hervor. Gelingt Krummi der WM-Titel, wird er erster Schweizer Rundstrecken-Weltmeister seit Tom Lüthi in der 125er-Klasse 2005.

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