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Markus Reiterberger: «Probleme wurden nur verschoben»

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger

Markus Reiterberger

Drei Superbike-WM-Events hat Markus Reiterberger noch Zeit, sich für 2020 bei einem anderen Team zu empfehlen. «Von der richtigen Balance sind wir weit weg», sagt der BMW-Pilot über seine S1000RR.

Seit Misano, als BMW erstmals einen echten Superbike-Motor in die S1000RR implantierte, ging es mit den Ergebnissen bergauf. Gleich im ersten Rennen erreichte Tom Sykes als Zweiter das erste Podium der Saison, in Donington Park folgte die erste Pole-Position und ein weiterer zweiter Rang im ersten Lauf. In Laguna Seca sprang ein dritter Platz im Sprintrennen heraus.

Einen Rückschlag musste BMW in Portimao hinnehmen. Bei hohen Temperaturen klagten beide Piloten über Grip-Probleme – und auf der langen Geraden über zu wenig Motorleistung.

«Natürlich wissen wir um unser Speed-Defizit, aber das große Thema ist im Moment, mehr mechanischen Grip zu finden», analysierte Teamchef Shaun Muir. «Wenn uns gelingt über das Fahrwerk den mechanischen Grip verbessern, dann können wir einen weiteren Schritt nach vorne machen. Wenn wir den Qualifyer-Reifen aufziehen, dann ist Sykes einer der schnellsten Fahrer im Feld. Das unterstreicht: Wenn wir mit Rennreifen mehr Grip haben, werden wir im Rennen eine wesentliche bessere Pace haben.»

In Portugal strandete Sykes auf den Rängen 13, 7 und 9, Teamkollege Markus Reiterberger wurde 12., 14. und 13. «Ich bin Rinaldi in den Kurven fast in den Auspuff reingekrochen, aber wenn er an der Ducati den Schieber aufmacht, dann ist er weg», erinnerte sich der Bayer an das letzte Rennen. «Ich weiß nicht, wie viel mehr Leistung die haben, aber wenn dir einer so wegzieht… ich konnte mich nicht mal im Windschatten halten. Viel macht auch aus, wie man aus den Kurven vor der geraden herauskommt, wo man vom Gas muss, wo man schalten muss. Da haben die Flügel den Ducati-Piloten in Portimao sicher geholfen.»

Die Winglets bieten einen Vorteil? «In Portimao auf alle Fälle», ist Reiti überzeugt. «Die Winglets zusammen mit 10 oder 15 PS mehr. Ich weiß, dass sie etwas bringen. Unsere Traktion beim normalen Rausfahren aus den Kurven ist nicht schlecht, aber bis das Motorrad mal eingelenkt ist… Mit einem Qualifyer oder dem weichen SCX läuft das Motorrad wie auf Schienen, dann ist es eine Waffe. Nach zwei Runden, wenn der Grip nachlässt, kommen die Probleme. Eine schnelle Runde fahren geht, aber über die Distanz liegt das nicht drin. Mit dem vorhandenen Paket haben wir über die Saison so ziemlich alles probiert, die Probleme haben sich aber nur verschoben – mal ist das Gefühl besser, mal schlechter –, wurden aber nicht gelöst. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir zu viel Gewicht auf der Front und zu wenig Last auf dem Hinterrad haben. Von der richtigen Balance sind wir weit weg. Entweder die Balance muss in eine andere Richtung, oder BMW muss sich eine Problemlösung einfallen lassen.»

Reiti verliert seinen Platz im BMW-Werksteam für 2020 an den Nordiren Eugene Laverty und schaut sich derzeit nach einem neuen Arbeitgeber um. In der Superbike-WM bietet sich dem Europameister eine kleine Chance bei Kiefer Racing, außerdem spricht er mit Teams aus der Britischen und US-Meisterschaft.

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