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Jonathan Rea: Der Beste aller Zeiten

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Superbike-Weltmeister Jonathan Rea hat in dieser Saison zurückgeschlagen, wie es nur die Größten im Sport vermögen. Er hat den anfänglich dominierenden Ducati-Piloten Alvaro Bautista komplett demontiert.

Sechs Rennen vor Saisonende steht Jonathan Rea als neuer Weltmeister fest. Wobei das Wort «neu» nach dem fünften Titel in Folge unangebracht ist. Nie zuvor dominierte ein Fahrer die Superbike-WM wie der Nordire, inzwischen hat er neben den Titeln auch 83 Siege und 162 Podestplätze auf der Habenseite.

Größen wie Carl Fogarty oder Troy Bayliss hat er längst in allen Belangen überflügelt – und mit 32 Jahren hat Rea möglicherweise noch einige erfolgreiche Jahre vor sich.

Besonders beeindruckend in dieser Saison: Rea wandelte 61 Punkte Rückstand nach dem Sprintrennen in Jerez in 129 Vorsprung nach Magny-Cours um. Da es bei den letzten beiden Events in Argentinien und Katar zusammengenommen nur noch 124 Punkte zu holen gibt, knallten beim Superbike-Giganten vorzeitig die Sektkorken.

«Nach dem Sprintrennen schaute ich nicht auf die Gesamtwertung, ich blendete die Situation komplett aus», erzählte Rea. «Ich war nervös, weil das Rennen am Samstag zu Beginn sehr chaotisch war. Ich machte mir Sorgen, in einen Crash verwickelt zu werden, ich wollte nur meine Aufgabe erledigen. Das Ziel war, nach Argentinien zu gehen und dort den Titel zu sichern. Als mir meine Crew anzeigte, dass Bautista aus dem Rennen ist, versuchte ich zu rechnen, konnte mich aber nicht an die Punktestände erinnern. Erst als ich die Ziellinie überquerte, und auf meiner Boxentafel die Nummer 5 sah, wurde mir klar, dass ich wieder Weltmeister bin. Es ist schön, dass ich mit einem Sieg Weltmeister wurde, das versüßt den Titel.»

Ducati-Star Alvaro Bautista gewann die ersten elf Rennen des Jahres, der Spanier schien mit der neuen Panigale V4R unschlagbar. Rea wurde in dieser Zeit zehnmal Zweiter und einmal Dritter. Als sich ihm ab Imola im Mai Chancen boten, ergriff er sie. Und Bautista leistete sich reihenweise Fehler.

«Der erste Titel ist immer der speziellste», überlegte Rea. «Schon als Kind habe ich davon geträumt, Weltmeister zu werden. Alles was danach kommt, ist ein Bonus. Es stimmt: Der Saisonbeginn war sehr hart, viele Leute schrieben uns ab. Aber wir wussten, dass unsere Chancen kommen würden. Imola war der Anfang davon. Ich hoffe, dass ich meine Niemals-aufgeben-Attitüde an Menschen weitergeben kann, die glauben, es gäbe kein Licht am Ende des Tunnels. Ich gebe zusammen mit meinem Team, meiner Familie, meinem Trainer und Coach niemals auf. Dass ich mit der WM-Führung in die Sommerpause ging, war eine Überraschung. Dass ich die Meisterschaft zwei Events vor Ende eingetütet habe, hätte ich nie für möglich gehalten. Diese Saison hat mir Lehren erteilt und ich bin unglaublich stolz auf mein Team. Die ganze Saison herrschte eine gute Stimmung im Team, auch in den schwierigen Zeiten. Ich fuhr gegen einen der stärksten Gegner, den ich je hatte. Statt gegenseitiger Schuldzuweisungen haben alle im Team zusammengehalten, mir einen Arm um die Schulter gelegt und mich angehalten weiterzuarbeiten. Das hat meiner Einstellung sehr geholfen.»

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