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SBK 2020: Kiefer Racing steckt in einem Teufelskreis

Von Ivo Schützbach
Kiefer Racing sucht ein neues Fahrerlager

Kiefer Racing sucht ein neues Fahrerlager

Seit vier Wochen ist Teamchef Jochen Kiefer intensiv mit den Planungen für die Superbike-WM 2020 beschäftigt. Doch obwohl er zahlreiche positive Gespräche geführt hat, zieht sich alles hin.

Während des Aragon-GP am vorletzten September-Wochenende sprach Jochen Kiefer mit Ducati-Sport-Direktor Paolo Ciabatti über den Einstieg in die Superbike-WM, am Wochenende darauf war der Rheinland-Pfälzer zu Besuch beim Event in Magny-Cours und hatte Termine mit Verantwortlichen von BMW, Yamaha und Dorna.

Nachdem Kiefer Racing keinen Startplatz für die Moto2-WM 2020 erhält, muss sich der deutsche Traditionsrennstall umorientieren und hofft, in der Superbike-WM eine neue Heimat zu finden.

Inzwischen steht fest: Nur BMW und Ducati kommen dafür als Partner in Frage.

Yamaha hat für nächstes Jahr bereits sechs Superbikes am Start und wäre wegen der kurzfristigen Anfrage mit weiteren Maschinen logistisch überfordert. Deshalb hat Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli Kiefer geraten, in der Supersport-WM einzusteigen und 2020 in Ruhe alles für die Superbike-WM 2021 vorzubereiten.

Honda zeigt Interesse, aber erst für 2021. Anfang November wird in Mailand die neue Fireblade vorgestellt, außerdem wird derzeit das Werksteam umstrukturiert. Für die Japaner kommt die Kiefer-Anfrage ein Jahr zu früh.

Die Superbike-WM hat ihr Saisonfinale am letzten Oktober-Wochenende in Katar, bereits drei Wochen später beginnen in Aragon die Wintertests, Ende November geht es in Jerez weiter.

Fest steht schon jetzt: Kiefer würde frühestens Mitte oder Ende Januar in Spanien oder Portugal testen. Alles andere ist zeitlich nicht machbar.

Bis dahin liegt aber noch viel Arbeit vor dem Team. Bis heute gibt es keine verbindlichen Angebote von BMW und Ducati für das Material. Und Promoter Dorna hat Kiefer bislang keinen Starplatz zugesagt, weil es weitere Anfragen von neuen Teams gibt.

Ohne Angebote lässt sich kein Geschäftsplan erstellen und ohne diesen tut sich die Dorna bei der Startplatzvergabe schwer. Ohne Startplatz lassen sich keine Sponsoren akquirieren und ohne diese lässt sich die Finanzierung nicht garantieren – ein Teufelskreis.

Bestehende Teams werden immer bevorzugt behandelt, deshalb waren die jeweils zweiten Startplätze für Pedercini Kawasaki und Ten Kate Yamaha nur Formsache.

Sollte das Moriwaki-Team mit zwei Fahrern weitermachen und die Honda Racing Corporation für das neue Werksteam zwei zusätzliche Plätze brauchen, bekommen auch sie diese problemlos.

Außerdem möchten die neuen Ducati-Teams Brixx und Motocorsa je einen Platz haben.

Es zeichnet sich ab, dass wir 2020 trotz des voraussichtlichen Ausstiegs von Orelac Kawasaki einige Fahrer mehr als die mageren 19 in dieser Saison sehen werden. Die Dorna wird maximal 24 bis 26 Plätze vergeben.

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