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Zusätzliches Geld: Was brächte Pedercini vorwärts?

Von Ivo Schützbach
Was muss ein Privatteam unternehmen, um in der Superbike-WM weiter nach vorne zu kommen? Jordi Torres aus dem Team Pedercini Kawasaki schildert, was er für sinnvoll hält.

Die letzten drei Jahre trat das Kawasaki-Team von Lucio Pedercini in der Superbike-WM aus Kostengründen nur mit einem Fahrer an. 2020 sehen wir nicht nur Jordi Torres und Lorenzo Savadori in der höchsten Kategorie, sondern auch Ayrton Badovini und Kyle Smith in der Supersport-WM sowie zwei Nachwuchspiloten in der Supersport-300-Klasse.

Möglich macht das Hauptsponsor Global Service Solutions, eine große italienische Firma, die in der Objektbetreuung tätig ist und rund 2600 Mitarbeiter beschäftigt.

Pedercini Kawasaki hat 2019 einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und sich mit Jordi Torres in der Superbike-WM zu einem Top-10-Anwärter entwickelt. Die Supersport-WM beendeten Badovini und Smith auf den Gesamträngen 10 und 15 – mit deutlicher Aufwärtstendenz.

Was braucht es, um einen weiteren Schritt nach vorne zu machen, fragte SPEEDWEEK.com bei Torres nach.

«Wir hatten die ganze Saison das Problem, dass der Hinterreifen gegen Rennende massiv abbaute», analysierte der Spanier. «Dann versuchst du, das Motorrad in den Kurven so früh wie möglich aufzurichten, um mehr Auflagefläche des Reifens zu bekommen. Manchmal rutschte das Motorrad aber selbst bei 15 Grad Schräglage noch und ich musste sehr vorsichtig am Gasgriff drehen. Daran muss ich mit unseren Elektronikern arbeiten. Ich glaube, dass unsere Elektronik zu spät eingreift, wenn das Hinterrad rutscht. Da sorgt auch dafür, dass der Reifen schneller kaputt geht, die Karkasse sich mehr verwindet und das Bike unruhiger wird. Die Traktionskontrolle könnte besser funktionieren.»

Es wäre also sinnvoll, dass das Team mehr Geld für Elektroniker ausgibt? «Alles, was ich jetzt sage, fällt auf mich zurück», schmunzelte der Katar-Sieger von 2015. «Aber schau dir mal die Werksmaschinen von Kawasaki an, sie rutschen viel weniger, diese Maschinen liegen allgemein ruhiger. Bei meinem Motorrad muss die Federung zu viel arbeiten, das kommt von der Elektronik. Zusätzlich könnte ich ruhiger fahren.»

Der WM-Elfte Torres sorgte 2019 mit Rang 6 in Laguna Seca für eines der besten Resultate in der Geschichte des Pedercini-Teams. Bislang erfolgreichste Piloten sind Anthony West (im Nassen) und Leon Haslam (im Trockenen) mit fünften Plätzen.

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