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Honda: Die Fehler in der Entwicklung wiederholen sich

Von Ivo Schützbach
Die neue Honda CBR1000RR-R ist nicht die erhoffte Rakete, so viel ist nach den ersten beiden Events der Superbike-WM 2020 offensichtlich. Werksfahrer Alvaro Bautista erklärt, woran es der Fireblade mangelt.

Als Ducati für 2019 die Panigale V4R brachte, gewann Alvaro Bautista die ersten elf Rennen, 16 in der gesamten Saison, und wurde hinter Jonathan Rea und Kawasaki Vizeweltmeister.

Niemand hatte erwartet, dass der Spanier mit der neuen Honda auf Anhieb gleich erfolgreich sein würde. Doch jeder traut dem neuen Werksteam der Honda Racing Corporation viel zu – die Japaner gelten im Motorradsport als die schlagkräftigste Rennabteilung der Welt.

Inzwischen ist offenkundig: Die neue Fireblade hat fundamentale Probleme, welche auf die Entwicklungsphilosophie in Japan zurückgehen.

Auch die aktuelle Maschine wurde hauptsächlich in Suzuka und mit Bridgestone-Reifen entwickelt. Doch diese unterscheiden sich grundlegend von den Pirelli-Reifen, welche in der Superbike-WM vorgeschrieben sind.

«Als wir das Motorrad zum ersten Mal mit Pirelli fuhren, stellten wir fest, dass die Schwinge viel zu lang ist», verriet ein Teammitglied. «Selbst der kürzeste Radstand war noch 4 cm zu lang für die Pirelli. Also musste erst einmal eine neue Schwinge gebaut werden.»

Nur ein Beispiel, dass ursprünglich die falsche Richtung eingeschlagen wurde.

«Bei den heißen Bedingungen in Jerez konnte ich sehr gut demonstrieren, wie genau unser Problem aussieht», verdeutlichte Bautista. «Zu Beginn der Superpole konnte man es im Fernseher gut sehen, als mir Razgatlioglu folgte. Mich treibt es in schnellen Kurven am Scheitel nach außen, er hingegen kann das Bike aufrichten und den Speed auf die Gerade mitnehmen. Wenn es heißer wird, lässt der Grip nach und unser Problem verschlimmert sich.»

Die restliche Superbike-WM 2020 geht in maximal vier Monaten über die Bühne, im Fall der Absage von Misano Ende November sogar in drei. In diesem kurzen Zeitraum sind von Honda keine Wunder zu erwarten.

«In dieser Meisterschaft kannst du nicht morgen einen neuen Rahmen bringen», weiß Bautista. «Du musst mit dem Motorrad arbeiten, das du hast. Wir denken darüber nach, wie wir unsere Probleme für die kommenden Rennen zumindest verringern können. Das ist in SBK aber deutlich schwieriger als in MotoGP. Wir müssen sicherstellen, dass wir die richtigen Schritte für die Zukunft einleiten, für das nächstjährige Motorrad.»

Der 35-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com weiter: «Ich rede viel mit Alberto Puig, er macht sich bei HRC und Honda sehr stark für mich. Wir haben Ideen, können aber nicht einfach ein neues Motorrad bauen. So sind die Regeln in der Superbike-WM. Das Bike, das du auf der Straße einsetzt, müssen wir auch im Rennsport verwenden. Für die Straße ist das ein perfektes Motorrad, aber für den Rennsport müssen wir Anpassungen vornehmen, die sich momentan nur schwierig umsetzen lassen.»

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