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Jonathan Rea schneller als MotoGP-Honda: «Ein Bonus»

Von Ivo Schützbach
Jerez-Experte Jonathan Rea

Jerez-Experte Jonathan Rea

Um winzige 0,077 sec verpasste Kawasaki-Star Jonathan Rea am finalen Testtag in Jerez den Superbike-Pole-Rekord. Dass er dabei schneller fuhr als MotoGP-Fahrer Stefan Bradl, brachte den Nordiren zum Grinsen.

Es ist eine alte Geschichte in Jerez: Jedes Jahr fährt Jonathan Rea bei den Wintertests Zeiten, dass sich viele MotoGP-Piloten verwundert die Augen reiben. Dass er dort so schnell ist, hat mehrere Gründe: Die Strecke liegt ihm ausgezeichnet, die MotoGP-Bikes können auf den kurzen Geraden ihre brutale Leistung kaum ausspielen und Rea kann den Extragrip des weichen Qualifyer-Reifens von Pirelli wie nur wenige nützen.

Zusammengenommen führte das dazu, dass Rea in 1:38,324 min seinen eigenen Pole-Rekord aus dem Jahr 2019 mit der neuen Kawasaki ZX-10RR nur um winzige 0,077 sec verfehlte, dabei aber 0,015 sec schneller fuhr als Hondas MotoGP-Test- und Ersatzfahrer Stefan Bradl.

«Das Team hat mir empfohlen, zum Schluss auf Zeitenjagd zu gehen», erzählte der Rekordweltmeister. «Dabei habe ich nicht an Bradl, sondern an eine gute Rundenzeit gedacht. Als ich dann gesehen habe, dass ich wieder einmal schneller als ein MotoGP-Bike fuhr, war das ein schöner Bonus. Der Qualifyer bringt hier über eine halbe Sekunde. Aber so oder so lassen sich die Zeiten nicht vergleichen. Bradl war auf der Gegengerade 20 km/h schneller als ich, er hat Karbonbremsen und ein leichtes Motorrad. Wir haben den weichen Hinterreifen – dafür kommt unser Motorrad aus dem Laden und wurde um 110.000 Euro getunt. Der Unterschied zwischen diesen Motorrädern sollte größer und ein Vergleich unmöglich sein.»

«Trotzdem war ich schneller als die MotoGP-Maschine von HRC», grinste Rea. «Auf anderen Rennstrecken sähe es anders aus. Wir schalten in Jerez nur bis in den fünften Gang und sie sind trotzdem 20 km/h schneller. Kannst du dir vorstellen, was auf der langen Geraden in Aragon im sechsten Gang los ist? Oder in San Juan oder Mugello? Dort wären die Unterschiede riesig. In Jerez kann ein alter Superbiker aber nach wie vor recht schnell sein. Meine Runde war nicht perfekt, aber sehr gut.»

Zeiten Superbike-Test Jerez, 18. November:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:38,324 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:38,855
3. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:38,887
4. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:39,172
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:39,852
6. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:39,878
7. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,195
8. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:40,232
9. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:40,670
10. Isaac Vinales (E), Kawasaki, 1:40,893
11. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:43,187

Zeiten Superbike-Test Jerez, 17. November:

1. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:39,571 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,955
3. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:40,055
4. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:40,116
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:40,294
6. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:40,342
7. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:40,579
8. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,852
9. Isaac Vinales (E), Kawasaki, 1:41,916
10. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:41,946
11. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:44,808

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