Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Jonathan Rea redet, als würde er weit hinterherfahren

Von Ivo Schützbach
Multichampion Jonathan Rea

Multichampion Jonathan Rea

Obwohl Jonathan Rea im Jerez-Test mit der neuen Kawasaki ZX-10RR auf dem Niveau des Pole-Rekords der Superbike-WM fuhr, sieht er bergeweise Arbeit vor sich. Nur Kawasaki geht noch nicht in die Winterpause.

«Ich habe mich gut gefühlt, wir konnten vieles probieren: Die Umlenkung, die Federelemente, Bremsen und verschiedene Motorcharaktere», beschrieb Rekord-Weltmeister Jonathan Rea seinen ersten Arbeitstag mit der neuen Kawasaki ZX-10RR. «Die neuen Teile sind vielversprechend, mit neuen Reifen war ich aber nicht so schnell, wie das normal der Fall ist. Über eine Renndistanz stehen wir sehr gut da, und auch mit dem weichen SCX-Reifen komme ich sofort auf hervorragende Zeiten. Jetzt müssen wir herausfinden, weshalb das mit dem normalen Rennreifen SC0 nicht der Fall ist. Es ist nicht logisch, dass ich meine schnellste Runde mit einem 17 Runden alten Hinterreifen fahre. Wir haben bereits einige Idee, die wir im MotorLand verfolgen werden.»

Am 25./26. November testet das Kawasaki-Werksteam letztmals in diesem Jahr in Aragon, dann geht es in die Winterpause. Stand heute wird nur noch das Pedercini-Team mit Loris Cresson dabei sein.

Weil die Saison 2021 nicht wie üblich Ende Februar in Australien, sondern erst im April in Spanien beginnt, haben Teams wie BMW und Ducati ihr Testprogramm verschoben. Auch Yamaha plant erst wieder Ende Februar oder Anfang März zu testen, wenn es in Spanien oder Portugal wärmer ist und die Streckenbedingungen besser sind.

«Das waren die ersten beiden Testtage in diesem Winter und wir haben noch viel zu tun», begründete Rea den Aragon-Test. «Das Motorrad ist sehr jung, die ersten Eindrücke sind gut. Aber wie immer ist es so, dass neue Teile Vor- und Nachteile haben. Mit der neuen Frontverkleidung fühlte ich mich gut, Kawasaki muss aber erst alle Daten genau auswerten. Nächste Woche sollte uns dann ein weiterer Schritt nach vorne gelingen. Im neuen Motorrad stecken mehr Unterschiede, als man auf den ersten Blick sehen kann. Es braucht Zeit, diese zu verstehen. Das Wichtigste ist, dass die Verbindung vom Gasgriff über den Motor, die Hinterradfederung bis auf den Hinterreifen perfekt funktioniert – die letzten Jahre hatte ich diesbezüglich ein sehr gutes Gefühl. Nach einem Tag auf diesem Motorrad kann ich sagen, dass sich mein Gefühl noch verbessern muss.»

Erschreckend für die Gegner: Rea fuhr am ersten Tag mit dem neuen Bike mit Qualifyer-Reifen sofort auf dem Niveau seines eigenen Pole-Rekords. Den Zweitbesten Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) distanzierte er um über eine halbe Sekunde.

Zeiten Superbike-Test Jerez, 18. November:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:38,324 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:38,855
3. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:38,887
4. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:39,172
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:39,852
6. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:39,878
7. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,195
8. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:40,232
9. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:40,670
10. Isaac Vinales (E), Kawasaki, 1:40,893
11. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:43,187

Zeiten Superbike-Test Jerez, 17. November:

1. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:39,571 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,955
3. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:40,055
4. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:40,116
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:40,294
6. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:40,342
7. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:40,579
8. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,852
9. Isaac Vinales (E), Kawasaki, 1:41,916
10. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:41,946
11. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:44,808

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