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Stefan Bradl: «Folger eine Nummer besser als Reiti»

Von Ivo Schützbach
Wenn nicht in letzter Minute etwas Unvorhergesehenes passiert, sehen wir 2021 vier BMW M1000RR in der Superbike-WM, auf einer wird Jonas Folger sitzen. Was Stefan Bradl über seinen Landsmann sagt.

Auch wenn sich die Unterschriften verzögern, läuft für BMW alles in die richtige Richtung. Neben dem Werksteam von Shaun Muir Racing mit Tom Sykes und Michael van der Mark werden nächstes Jahr zwei Satelliten-Teams zum Einsatz kommen: Die deutsche Mannschaft Bonovo action by MGM mit IDM-Champion Jonas Folger sowie GSS BMW mit Eugene Laverty.

GSS steht für Global Service Solutions: Eine italienische Firma, die in der Objektbetreuung tätig ist und bereits im Pedercini-Team sowie auf der MV Agusta in der Supersport-WM warb.

Die Teams erhalten von BMW identischen Status, deshalb soll die offizielle Verlautbarung gleichzeitig erfolgen.

Seit der Gründung der Superbike-WM 1988 sahen wir noch nie einen deutschen Fahrer auf einem deutschen Motorrad in einem deutschen Team. BMW-Ass Markus Reiterberger fuhr 2016 und Anfang 2017 für das italienische Althea-Team und 2019 für das britische SMR-Team.

«Es ist gut, dass wir auf WM-Niveau wieder einen Deutschen haben», unterstrich Stefan Bradl, langjähriger Wegbegleiter von Jonas Folger im GP-Sport und heute Hondas MotoGP-Test- und Ersatzfahrer, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Dass Jonas das Talent und die Erfahrung hat, dass er vorne mitfahren kann, wissen wir. Wie er mit der BMW zurechtkommt – keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, ob die BMW konkurrenzfähig ist, oder ob sie im Mittelfeld herumfahren. BMW sollte das auf jeden Fall ernst nehmen, in Sachen Professionalität kann man im Rennsport immer etwas besser machen.»

«Reiterberger hatten wir auch auf einem deutschen Fabrikat in der WM, Jonas ist vom Kaliber aber eine Nummer besser», ist Bradl überzeugt. «Er wird auch auf WM-Niveau stark sein. Talent alleine reicht nicht, man muss auch einiges dafür tun. Ich bin gespannt was Jonas macht, und werde das verfolgen.»

Folger hat schwierige Jahre hinter sich. 2017 war der heute 27-Jährige in der MotoGP-WM angekommen und zeigte auf der Tech3-Yamaha beeindruckende Leistungen, allen voran Platz 2 auf dem Sachsenring.

Krankheitsbedingt (Burn-out) gab er seinen MotoGP-Platz auf, setzte ein Jahr aus und kehrte 2019 mit fünf erfolglosen Starts als Ersatzfahrer in die Moto2-WM zurück. In der IDM Superbike wagte Jonas dieses Jahr einen Neuanfang und fand im Yamaha-Team von Michael Galinski die nötige Nestwärme. Folger blieb in allen acht Rennen ungeschlagen und wurde in überragender Manier Deutscher Meister.

Seine sechs Gasteinsätze in der Superbike-WM beendete er auf den Rängen 10 bis 13, obwohl er vorab keine Tests hatte und das Motorrad des Yamaha-Werksteams nicht kannte.

«Dass er die IDM gewinnt, war eine Pflichtaufgabe, die er erfüllt hat», so Bradl. «Warum soll er es in der WM nicht noch mal probieren? Er ist im besten Alter und körperlich gut beieinander. Wenn er seine Krankheit überwunden hat, dann kann er in der Superbike-WM auf einem guten Niveau dabei sein.»

Teams und Fahrer für die Superbike-WM 2021:

Honda: Alvaro Bautista (E), Leon Haslam (GB)

MIE Honda: Takahashi? Granado? Torres? Rabat? Mercado?

BMW: Tom Sykes (GB), Michael van der Mark (NL)

Bonovo MGM BMW: Jonas Folger (D)

GSS BMW: Eugene Laverty (IRL)

Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)

GRT Yamaha: Garrett Gerloff (USA), Kohta Nozane (J)

Ten Kate Yamaha?: Baz?

Ponsson Yamaha: Christophe Ponsson (F)

Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)

Puccetti Kawasaki: Lucas Mahias (F)

Orelac Kawasaki: Isaac Vinales (E)

Outdo Kawasaki TPR: Loris Cresson (B), Mercado?

Aruba.it Ducati: Scott Redding (GB), Michael Rinaldi (I)

Go Eleven Ducati: Chaz Davies (GB)

Motocorsa Ducati: Bassani?

Brixx Ducati: Barrier?

Barni Ducati: Rabat? Cortese? Baz? Cavalieri? Ferrari?

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