Valentino Rossi sucht das Glück

Troy Bayliss: «Noriyuki Haga war wie ein Hund»

Von Tim Althof
Superbike-WM-Legende Troy Bayliss steht mit seinem Sohn Oli an einem Punkt, den er nur zu gut kennt. Der Einstieg des dreifachen Weltmeisters in die Weltmeisterschaft war alles andere als leicht.

Troy Bayliss gewann in seiner Karriere 52 Rennen und drei WM-Titel in der Superbike-WM, alle mit Motorrädern aus dem italienischen Bologna. Ducati unterstütze den Australier über weite Strecken seiner Laufbahn als Motorradrennfahrer. Mit nationalen Erfolgen machte Bayliss die Hersteller auf sein Können aufmerksam, bevor er 2000 erstmals für den verletzten Carl Fogarty in der Superbike-WM einsprang.

«Als ich 2000 in die Superbike-WM kam, war das etwas überraschend, aber letztendlich war es mein Ziel, dort zu bleiben. Als Carl seinen Unfall hatte, war ich nach meinem britischen Titel 1999 erfolgreich und mich hatte es gerade in die USA gezogen, wo ich 2000 für Vance und Hines Ducati fahren sollte. Ich dachte, dass ich noch ein bis zwei Jahre benötige, um in der Superbike-WM zu landen», erklärte er im Interview bei WorldSBK.com.

«Das erste Rennen war in Sugo und es war eine grauenvolle Zeit, denn ich stürzte in beiden Läufen. Ich glaubte, dass ich wohl nie wieder eine Chance in der Superbike-WM erhalten werde und ich wollte auch nicht zurückkehren», betonte der heute 51-Jährige. «Als ich in Monza zurückkam, lief es deutlich besser und anschließend war der Deal unter Dach und Fach, ich bin in der Weltmeisterschaft geblieben.»

«Die meisten Kämpfe und Überholmanöver mit Colin Edwards bestritten wir, um dem anderen zu signalisieren, dass man zu jeder Zeit da ist. Ernst wurde es meist erst in den letzten beiden Runden. In Monza 2001 gelang mir der große Durchbruch, nachdem ich einige Podestplätze zu Beginn des Jahres holte, gelang mir ausgerechnet in Monza der erste Sieg, das war großartig», blickte Bayliss auf seine Anfänge in der WM zurück.

«Die Leute erinnern sich immer an die Kämpfe mit Colin, aber ich hatte so viele andere Zweikämpfe mit den anderen Jungs: Frankie Chili, Noriyuki Haga, Yukio Kagayama, Troy Corser, Neil Hodgson und James Toseland. Ich hatte eine wirklich schöne, eine traumhafte Zeit in der Superbike-WM.»

Als der Australier 2006 aus der MotoGP-WM zurück in das Superbike-Fahrerlager wechselte, sicherte er sich dominant seinen zweiten Titel, doch schon ein Jahr später sah die Welt ganz anders für ihn aus. «Es gab Zeiten, da hatte ich viele starke Kämpfe mit James Toseland, vor allem 2007. Ich war auf der Ducati 999 unterwegs und wir haben 2006 den Titel gewonnen, aber 2007 wurden die japanischen Bikes konkurrenzfähiger und die 999 war nicht mehr der Dauerbrenner», gab der Ducati-Star zu und fügte an: «Ich habe immer alles gegeben und war oft über dem Limit unterwegs, so auch in Donington Park, als ich stürzte. James hatte dann einen Lauf, das nervte mich, weil er so viele Rennen gewann.»

«Noriyuki Haga war wie ein Hund mit einem Knochen, denn er war die meiste Zeit einen halben Zentimeter von meinem Hinterrad entfernt», lachte der Australier. «Auch die Kämpfe mit Max Biaggi waren sehr intensiv, besonders 2008, als wir beide für Ducati fuhren. Wir hatten in diesem Jahr gigantische Kämpfe.»

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