Valentino Rossi sucht das Glück

BMW empfängt Jonas Folger & Bonovo mit offenen Armen

Von Ivo Schützbach
Am Montag absolviert Jonas Folger in Jerez sein Debüt auf der neuen BMW M1000RR. Bonovo-MGM-Teamchef Michael Galinski erzählt, wie die Vorbereitungen für die Superbike-WM 2021 laufen.

Freitag und Samstag haben das Honda-Werksteam (Bautista, Haslam) sowie Kawasaki mit Alex Lowes in Jerez getestet, ab Montag hat BMW die Rennstrecke in Südspanien exklusiv für drei Tage gemietet. Dann wird neben den Werksfahrern Tom Sykes und Michael van der Mark auch Jonas Folger aus dem Satelliten-Team Bonovo MGM trainieren – erstmals mit der neuen M1000RR.

«Viel Arbeit», grinste Teamchef Michael Galinski am Sonntagmorgen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Von der Box bis zum letzten Kabel haben wir alles neu, ich konnte ja nicht meinem IDM-Team was klauen. Das muss alles zusammengeschraubt und aufgebaut werden. Aber dafür haben wir ja auch die Zeit hier. Wir sind mit vier Leuten mit dem Teambus nach Spanien gefahren, Jonas und Sergio fuhren mit dem Transporter und Wohnwagen, und einer ist geflogen. Unser Truck fuhr schon am Montag los – wenn du alleine fährst, brauchst du fast vier Tage bis da runter. Alle Jungs sind da, auch das Material.»

Bis zum Sonntagmittag wird das Team die Motorräder bekommen, die von Shaun Muir Racing, dem Partner des BMW-Werksteams, in England aufgebaut wurden. «Der Plan war, dass wir rüber gehen und sie zusammen aufbauen», erzählte Galinski. «Derzeit ist es Corona-bedingt aber nicht so einfach nach England zu gehen, dort zu arbeiten und wieder zurückzukommen. Und viele der neuen Sachen am Motorrad sind auch erst spät gekommen.»

Der Ex-Rennfahrer weiter: «Wir haben keinen Stress, peu à peu werden wir alles machen und uns alles erklären lassen. Das Bike ist Neuland, aber wir haben Ideen, was wir probieren und machen und wie wir das Motorrad hinstellen wollen. Wir haben alle Daten von den anderen, es lässt sich gut an. Es ist nicht so, dass hier zwei Boxen sind und die eine zumacht und die andere fragt, ob sie mal dürfen, sondern das ist alles offen. Ich kann alles sehen, fragen, machen und tun, das ist 100-prozentig und mir wird auch geholfen.»

Während das BMW-Werksteam voraussichtlich nur zwei der drei Tage nützen wird, soll Folger alle fahren. «Wir haben drei Tage Zeit, warum sollen wir die nicht fahren», unterstrich Galinski. «Diese Zeit können wir gut nutzen. Wir haben zehn Testtage. Jetzt haben wir voraussichtlich drei hier in Jerez, dann zwei in Barcelona und jeweils zwei in Aragon und wahrscheinlich Portimao. In Portimao war Jonas noch nie, da müssen wir eigentlich hin. Dann sind zwar neun Testtage weg, wir haben dann aber auch viel getestet mit dem neuen Motorrad. Wenn ich erst im Mai Rennen habe, dann muss ich erst die Hausaufgaben machen und das neue Material haben, bevor ich einen vernünftigen Testplan aufstellen kann – genau das hat BMW gemacht. Wenn man sich das neue Motorrad im Detail anschaut, wie viele Teile neu sind, dann sieht man, dass an allem gearbeitet wurde. Das braucht seine Zeit. Deshalb hätte es für mich keinen Sinn gemacht, vorab mit dem alten Motorrad auszurücken.»

Kalender der SBK-WM 2021, Stand 9. März:

21.–23. Mai: Aragón/Spanien
11.–13. Juni: Misano/Italien
02.–04. Juli: Donington Park/Großbritannien*
23.–25. Juli: Assen/Niederlande
20.–22. August: Navarra/Spanien**
03.–05. September: Magny-Cours/Frankreich
17.–19. September: Barcelona/Spanien
24.–26. September: Jerez/Spanien
01.–03. Oktober: Portimão/Portugal
15.–17. Oktober: San Juan/Argentinien**
12.–14. November: Lombok/Indonesien**
Termin offen: Phillip Island/Australien**
Termin offen: Estoril/Portugal

* ohne Supersport-Klassen
** ohne Supersport 300

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