Valentino Rossi sucht das Glück

Hauptsponsor von Jonas Folger: «Budget ist gesichert»

Von Esther Babel
Superbike-WM-Rookie Jonas Folger hat das Glück, mit Reiseunternehmer Bonovo Action einen sehr engagierten Sponsor hinter seinem BMW-Team zu haben. Dessen Chef Jürgen Röder hat einiges zu erzählen.

Jürgen Röder lässt sich in seinem Motorsport-Enthusiasmus auch nicht durch das Corona-Virus einbremsen. Anfang April reiste er mit seinem Co-Chef Michael Galinski und den Fahrern des Teams Bonovo action/MGM Racing Performance, allen voran Jonas Folger, nach Oschersleben, um dort die Bonovo Action Track Days zu genießen. «Natürlich hatten wir uns das alles etwas anders vorgestellt», meinte Röder im Interview mit Moderator Eddie Mielke. «Es wäre schon schön, wenn Fans da wären.»

Mit Röders potenter Hilfe hat Jonas Folger nach seiner Auszeit die erfolgreiche Rückkehr auf die Rennstrecke geschafft, 2020 alle acht IDM-Superbike-Rennen gewonnen und den Sprung in die WM geschafft. Ein Schritt, bei dem auch Jürgen Röder erneut tief in die Tasche greift.

Neben Folger hat Röder als bekennender Seitenwagen-Fan unter anderen die Gespanne von Tim Reeves und Bennie Streuer, der in Oschersleben schwer verunfallte, aber inzwischen auf dem Weg der Besserung ist, in seinem Fahrer-Aufgebot. «Ich hoffe noch auf eine gute Sidecar-WM-Saison», so Röder, «denn auch da wurde ja schon das erste Rennen abgesagt.»

Auch seine IDM-Truppe mit Marc Moser, Philipp Steinmayr, Patrick Hobelsberger und Milan Merckelbagh muss nach der Absage der ersten beiden Rennen auf ihren Einsatz warten. «Bei der Superbike-WM können wir hoffentlich fahren, wie aktuell geplant», so der Teamchef. «Aber niemand steckt mit Corona drin und niemand hat es sich ausgesucht. Daher müssen wir es eben nehmen, wie es kommt.»

Eine tiefenentspannte Haltung, die Röder auch in seinem eigenen Team an den Tag legt. Seinen Einstieg in den Rennsport bezeichnet er selbst als eine Verkettung positiver Umstände. Im Vorfeld hatte Röder seine Leidenschaft beim Selberfahren und Sammeln von Motorrädern ausgelebt. «Ich war aber nur als Tourist unterwegs», beschreibt er seine Touren, «ich war in Afrika und Europa.» Zufällig kam dann der Kontakt zu Seitenwagen-Weltmeister Tim Reeves zustande. «Das war alles so positiv», erinnerte sich Röder, «dass ich mir gedacht habe, das mal zu sponsern. Danach kam eins zum anderen.»

«Dann habe ich Jonas Folger kennengelernt», erzählte Röder weiter, «und habe ihm im letzten Jahr die Chance gegeben. Und er hat perfekt performt. Das hat uns dann mutig gemacht und wir haben den Schritt in die Superbike-WM gewagt, in dieser Konstellation. In der WM sind wir ein kleines Team, mit dem entsprechenden Budget. Das ist für die ganze Saison gesichert.»

Röder und seine Mannschaft hoffen, wenigstens in der zweiten Saisonhälfte wieder Zuschauer an der Strecke begrüßen zu dürfen: «Das ist auch gut für die Atmosphäre. In Oschersleben waren wir auch nur 40 Leute. Für die Sportler ist das so auch frustrierend, wenn ihre Leistung nur per Video übers Internet gewürdigt wird. Auch eine Siegerehrung ist mit Jubel etwas anderes.»

Seine ruhige Ausstrahlung möchte Röder an seine Fahrer weitergeben, Vorgaben gibt es von ihm nicht. «Nein, ich mache keinen Druck», versicherte er. «Den bauen die Fahrer schon selber auf. Man muss eher aufpassen, dass sie nicht zu übermotiviert sind. Bei mir kommt Freude auf, wenn alle heil ins Ziel kommen. Das hat bei mir absolute Priorität. Das habe ich schon letztes Jahr immer gesagt. Dann sehen wir, was dabei rauskommt. Jonas Folger und Tim Reeves können bei einem entsprechendem Umfeld Unglaubliches leisten. Das strukturieren wir gerade.»

«Einen Jonas Folger unter Druck zu setzen», ist sich Jürgen Röder sicher, «ist das Falsche, das führt zum Gegenteil. Die Top-Ten in der WM – das ist für uns ein Riesenerfolg.»

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