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Scott Redding (Ducati) stinksauer: «Das ist unfair»

Von Tim Althof
Nach dem ersten Tag beim Auftakt der Superbike-WM-Saison in Aragon gab es für Ducati-Werksfahrer Scott Redding kein Halten. Erneut stellte er das Thema SCX-Reifen in den Vordergrund, die Freude hielt sich in Grenzen.

Bereits in der vergangenen Saison der Superbike-Weltmeisterschaft entfachte die Diskussion über den neuen SCX-Reifen, der vor allem für das Sprintrennen von Pirelli eingeführt wurde. Ducati-Star Scott Redding gehört zu den größten und gleichzeitig zu den schwersten Fahrern in der 1000er-Klasse, dementsprechend kann er die Performance der weichen Mischung nicht über eine komplette Renndistanz halten. Weniger schwere Piloten hingegen haben entsprechend Vorteile beim Reifenverschleiß, Michael Ruben Rinaldi bewies das bei seinem Sieg letzte Saison in Aragon.

«Das größte Problem für uns an diesem Wochenende ist der SCX-Reifen. Ich weiß, dass einige diesen Reifen nutzen werden und ich kenne eine Handvoll Fahrer, die ihn gerne verwenden würden, wo es aber nicht funktionieren wird», betonte der 28-Jährige, der am Freitag in Aragon Platz 7 erreichte. «Wir müssen jetzt schon an die Meisterschaft denken, denn in dem Bezug ist diese Situation fatal. Es geht darum, ob du die letzten fünf Runden überlebst. Falls ja, ist das genial, falls nein, hast du ein großes Problem. Für mich ist das unfair!»

Der Ducati-Pilot weiter: «Jonathan und ich, wir werden es vielleicht versuchen, das Rennen mit diesem Reifen zu fahren, aber nur die leichteren Piloten werden die Renndistanz schaffen. Der Unterschied zum SC0 ist auf dieser Strecke 0,5 bis 0,8 Sekunden, stellte Redding klar.»

«Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, nimmst du den etwas härteren SC0-Reifen, damit landest du aber dann nicht im Spitzenfeld. Gegen einen leichteren Fahrer hast du auf dem SCX keine Chance, einen Vorsprung herauszuholen, also bist du am Ende des Rennens im Nachteil. Eigentlich war diese Reifenmischung für das Sprintrennen gedacht, erklärte er genervt. «Ich habe es am Donnerstag im Briefing angesprochen, doch andere Fahrer forderten sogar einen weicheren Regenreifen. Verdammt, damit die Leichteren da auch noch Vorteile erhalten?»

In den kommenden Tagen soll es in Aragon deutlich kühler werden als am Freitag. Vorteil für Ducati? «Der SXC sollte dann etwas schlechter funktionieren und ich glaube, ein paar Leute könnte es vom Bike fegen. Unter gleichen Voraussetzungen würde ich mich auf die Rennen freuen: Alle haben die gleichen Reifen, am Ende gewinnt der beste Fahrer, egal ob Regenrennen, Sprintrennen oder was auch immer», konzentrierte sich Redding auf das leidige Reifenthema und fügte hinzu: «Wir müssen aber vor allem daran denken, wie wir es bis zum Ende vom Rennen schaffen, kein Gedanke geht an einen Rennsieg. Wir müssen das Beste draus machen und werden sehen, wo wir landen.»

Abseits der Reifen war der Ducati-Pilot mit dem ersten Tag nicht sehr zufrieden. Die Gründe verriet er im Interview mit SPEEDWEEK.com: «Wir haben gut gearbeitet und versucht eine siegfähige Pace zu finden. Am Morgen war der Grip nicht fantastisch und als es am Nachmittag sehr warm wurde, war es auch nicht sehr gut. Wir hatten zwei grundverschiedenen Streckenbedingungen, aber keine davon war den Tests ähnlich. Es war nicht einfach, ein gutes Gefühl zu bekommen, doch ich habe viele Runden gedreht, um mich für das Rennen einzuschießen», sagte er abschließend.

Ergebnis Superbike-WM, Aragon, kombiniert FP1/FP2
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1 Toprak Razgatlioglu Yamaha 1:49,952 min
2 Chaz Davies Ducati 1:50,260
3 Garrett Gerloff Yamaha 1:50,442
4 Alex Lowes Kawasaki 1:50,498
5 Jonathan Rea Kawasaki 1:50,690
6 Michael Rinaldi Ducati 1:50,741
7 Scott Redding Ducati 1:50,780
8 Alvaro Bautista Honda 1:50,814
9 Tom Sykes BMW 1:50,842
10 Leon Haslam Honda 1:50,907
11 Michael vd Mark BMW 1:50,966
12 Axel Bassani Ducati 1:51,231
13 Tito Rabat Ducati 1:51,245
14 Jonas Folger BMW 1:51,285
15 Kohta Nozane Yamaha 1:51,376
16 Eugene Laverty BMW 1:51,428
17 Andrea Locatelli Yamaha 1:51,781
18 Christophe Ponsson Yamaha 1:51,952
19 Isaac Vinales Kawasaki 1:52,099
20 Lucas Mahias Kawasaki 1:52,290
21 Leandro Mercado Honda 1:54,965
22 Loris Cresson Kawasaki 1:55,572
23 Samuele Cavalieri Kawasaki 1:55,741

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