Valentino Rossi sucht das Glück

BMW-Team sagt Assen-Teilnahme ab – aus Geldmangel

Von Ivo Schützbach
Werden wir die BMW von RC Squadra Corse in dieser Saison wiedersehen?

Werden wir die BMW von RC Squadra Corse in dieser Saison wiedersehen?

Am Mittwoch sagte das BMW-Satelliten-Team RC Squadra Corse seine Teilnahme am Superbike-WM-Event in Assen ab. Hinter den Kulissen wird emsig daran gearbeitet, ab Most wieder dabei zu sein.

Als SBK-Promoter Dorna die Startlisten für 2021 veröffentlichte, fragten sich selbst Insider, wer hinter dem neuen BMW-Satelliten-Team RC Squadra Corse steckt. Der Name war aus keiner anderen Rennserie bekannt, und um die Leute dahinter wurde anfänglich ein großes Geheimnis gemacht. Als die italienische Truppe selbst beim einzigen offiziellen Superbike-WM-Test in Barcelona Anfang April fehlte, schrieben viele das Team bereits ab.

Doch Eigentümer Roberto Colombo, aus dessen Initialen sich der Teamname ableitet, hatte bereits mehrere Hunderttausend Euro investiert, bei BMW einen Vertrag unterschrieben und zudem eine Bankgarantie hinterlegt. Organisiert wird der Auftritt von Andrea Quadranti, dem Eigentümer des Supersport-WM-Teams von MV Agusta; Teammanager ist Roberto Perego. Mit Eugene Laverty wurde ein etablierter Pilot verpflichtet. Entgegen aller Unkenrufe war das Team beim Saisonauftakt in Aragón und auch bei allen folgenden Meetings dabei.

Nun überrascht RC Squadra Corse mit der Absage von Assen am kommenden Wochenende. Colombo, Chef der Firma Global Service Solutions (GSS), kümmert sich persönlich um sämtliche finanziellen Transaktionen. Der Italiener leidet aber seit Monaten unter schweren gesundheitlichen Problemen und befindet sich derzeit zum wiederholten Mal im Krankenhaus. Deshalb kam es immer wieder zu Verzögerungen bei der Bezahlung von Rechnungen. So auch jetzt.

Hinter den Kulissen wird emsig daran gearbeitet, dass das Team nicht mehr so sehr an Colombo gebunden ist. Ziel ist, beim übernächsten Event Anfang August in Most wieder dabei zu sein.

«Es tut uns sehr leid und es war eine schwere Entscheidung, aber wir haben uns aus internen Gründen entschieden, nicht am Meeting in Assen teilzunehmen», teilte Perego mit. «Wir stehen am Anfang unseres Projekts und arbeiten mit Hochdruck an einer Restrukturierung. Wir sind sehr enttäuscht über diese Abwesenheit, da es mit BMW Motorrad und Eugene eine gute Chance gewesen wäre. Wir werden die Pause nützen, um besser organisiert und in der Superbike-WM wettbewerbsfähig zu sein.»

Eugene Laverty muss sich finanziell keine Sorgen machen: Er hat ebenso wie Tom Sykes, Michael van der Mark und Jonas Folger einen direkten Vertrag mit BMW.

BMW als Hersteller wurde von der Entscheidung des Teams in Kenntnis gesetzt.

«Wir bedauern zutiefst, dass RC Squadra Corse nicht an Assen teilnehmen kann und hoffen, sie bald wieder auf der Strecke zu sehen», kommentierte BMW-Rennchef Marc Bongers.


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