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Philipp Öttl in der Superbike-WM: Was plant Kawasaki?

Von Ivo Schützbach
Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti (li.) mit Philipp Öttl

Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti (li.) mit Philipp Öttl

Der Deutsche Philipp Öttl möchte für 2022 in die Superbike-WM aufsteigen, am liebsten mit seinem jetzigen Team Puccetti Racing und Kawasaki. Vater Peter erklärt die Hürden für den Dritten der Supersport-WM.

Seit Philipp Öttl 2020 in die Supersport-WM kam, gehört er zu den Besten. In seiner ersten Saison brauste der Bayer viermal aufs Podium und wurde Gesamtdritter. Nach acht von 24 Rennen in diesem Jahr hat er bereits fünf Podestplätze auf dem Konto und liegt hinter den Yamaha-Piloten Domi Aegerter und Steven Odendaal erneut auf Platz 3.

«Ich hoffe, dass es Philipp schafft, in die höhere Kategorie aufzusteigen», sagte Vater Peter Öttl, selbst fünffacher GP-Sieger und heute Teamchef in der Moto3-WM.

Philipp würde am liebsten mit seinem jetzigen Team Puccetti Racing in die Superbike-Klasse aufsteigen. Bei Kawasaki Europa und Puccetti gibt es Bestrebungen, für 2022 von einem auf zwei 1000er-Piloten aufzustocken. Denn für Kawasaki ist die große Hubraumklasse marketingtechnisch viel wichtiger als die mittlere, doch letztlich geht es um die Finanzierung.

Voraussichtlich macht Puccetti in der Superbike-WM 2022 mit dem Franzosen Lucas Mahias (32) weiter, der sieben Jahre jüngere Öttl wäre eine gute Ergänzung. Einen anderen reizvollen Platz kann Kawasaki ihm derzeit nicht bieten. Denn das Werksteam ist mit Johnny Rea und Alex Lowes besetzt und die Teams Orelac VerdNatura sowie Outdo Pedercini gehören nicht zu den ersten Adressen.

«Wir reden mit Kawasaki, um zu verstehen, was sie wollen und was sie in Zukunft vorhaben», erklärte Peter Öttl im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Kawasaki ist nicht so breit aufgestellt wie Yamaha, das kann aber auch eine Chance sein. Denn Yamaha hat sehr viele gute Fahrer in der 600er-Klasse in guten Teams, es können aber nicht alle aufsteigen. Man hat auch in der Vergangenheit gesehen, dass maximal der Weltmeister weiterkommt. Cortese und Locatelli haben es geschafft, Locatelli sogar ins Werksteam, was überraschend war. Als wir 2020 zu Kawasaki gingen, sah ich dort für Philipp eventuell eine bessere Zukunft.»

«Das Ziel von Philipp und Kawasaki ist, in der Supersport-WM unter die ersten zwei zu kommen, einen Platz besser als im Vorjahr», bemerkte Peter Öttl. «Wir haben darüber gesprochen, dann zusammen den Aufstieg in die Superbike-WM zu machen. Wie das dann aber genau ausschauen könnte, muss ich noch hinterfragen. Da ist noch nichts fixiert. Mal sehen, ob es mit den Plänen von Manuel Puccetti und Kawasaki eine Zukunft für Philipp gibt. Philipp muss seine Leistung stabilisieren und Richtung Top-2 steuern.»

Bis auf Misano stand Öttl dieses Jahr in jedem Event auf dem Podium, in Italien wurde er zweimal Sechster. In Assen konnte er auf den zweitplatzierten Odendaal 13 Punkte gutmachen, der Südafrikaner war im zweiten Rennen gestürzt und kam deshalb nur als 13. ins Ziel.

«Für Kawasaki ist der deutsche Markt wichtig, das ist der größte in Europa», weiß Peter Öttl. «Vielleicht sollten sie mal auf einen jungen Fahrer setzen. Vielleicht hat Kawasaki auch deshalb an Philipp festgehalten, weil sie sehen, dass er das Potenzial hat. Er ist in seinem zweiten Jahr in dieser Kategorie, hat mehr Erfahrung und muss sich beweisen. Es schaut auch so aus, als könnte er das umsetzen. Zuerst spricht man immer mit denen, wo man ist. Sollte es dort keine Möglichkeit geben, dann fühle ich mich auch so frei, mich anderweitig umzuschauen. Im Endeffekt geht es darum, für Philipp für die Zukunft das Beste zu haben. Kawasaki muss erst mal einen Platz haben, der ihn auch weiterbringt.»

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