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Superbike-Werksteams 2022: Plätze schon jetzt rar

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes (Mitte) mit BMW-Chef Dr. Markus Schramm

Tom Sykes (Mitte) mit BMW-Chef Dr. Markus Schramm

Fünf Hersteller leisten sich in der Superbike-WM Werksteams, diese zehn Plätze sind unter den besten Fahrern begehrt und umkämpft. Schon jetzt ist klar: Für 2022 wird es nur wenige Änderungen geben – wenn überhaupt.

BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Yamaha gönnen sich in der Superbike-WM Werksteams, hinzu kommen einige Satelliten-Teams mit teilweise identischem Material.

Kawasaki wird auch 2022 mit Rekordchampion Jonathan Rea sowie Alex Lowes antreten, beide verfügen über mehrjährige Verträge.

Toprak Razgatlioglu hat bei Yamaha bis Ende 2023 verlängert, auch mit Andrea Locatelli wird es weitergehen. Der Italiener hat eine Option in seinem Vertrag, dass sich dieser bei entsprechenden Platzierungen automatisch bis Ende 2022 verlängert. In den 15 Rennen vor Most an diesem Wochenende brauste der Supersport-Weltmeister zwölfmal in die Top-10, viermal in die Top-5 und stand in Assen als Dritter im zweiten Hauptrennen erstmals auf dem Podest.

Im BMW-Werksteam hat Michael van der Mark einen Vertrag bis Ende 2022, die Verhandlungen mit Tom Sykes über eine Verlängerung laufen. Der Engländer ist seit 2019 an Board und erntet langsam die Früchte seiner Arbeit.

«Natürlich wollen auch die Fahrer sehen, wie sie weiterkommen, auch verhandlungstechnisch», sagte Dr. Markus Schramm, Chef von BMW Motorrad, im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Und auch wir haben Ziele und Positionen. Wir sind sehr zufrieden, wie das im Moment läuft. Wir legen auch viel Wert darauf, dass wir ein Team zusammen haben, das die spezielle BMW-Familien-Mentalität zum Ausdruck bringt, das ist ein Entscheidungskriterium.»

Bleiben Honda und Ducati.

Honda hat mit Alvaro Bautista (36) und Leon Haslam (38) das mit Abstand älteste Fahrerduo. Vor Most liegen die beiden ehemaligen Vizeweltmeister lediglich auf den Gesamträngen 11 und 13, in der Herstellerwertung ist Honda Letzter. Nach eineinhalb Jahren mit der CBR1000RR-R ist jedem klar: Auch die aktuelle Fireblade bringt nicht den erhofften Schritt nach vorne, die Fahrer sind das geringste Problem von Honda. Es ist denkbar, dass die Honda Racing Corporation aus diesem Grund auch 2022 mit diesem Duo weitermacht. Supersport-WM-Leader Dominique Aegerter stieß jedenfalls auf wenig Interesse bei den Japanern, als er sich nach einem Platz für nächstes Jahr erkundigte. Und das, obwohl er nach seinen Erfolgen beim Langstreckenklassiker in Suzuka beste Beziehungen zu Honda pflegt.

Ducati, Hauptsponsor und Teameigentümer Aruba sowie Partner Feel Racing haben jahrelang Michael Ruben Rinaldi aufgebaut, in Misano hat der 25-jährige dieses Jahr zwei Rennen gewonnen, derzeit ist er WM-Fünfter. Schwer vorstellbar, dass er 2022 keine zweite Chance erhält. Vizeweltmeister Scott Redding wurde eingekauft, um nach 2011 (Carlos Checa mit dem Althea-Team) den WM-Titel endlich wieder nach Bologna zu holen. Doch der Engländer bekommt nur selten ein siegfähiges Motorrad hingestellt, das Abtimmungsfenster, in dem die V4R optimal funktioniert, ist sehr klein. Immer wieder werden andere Fahrer mit Ducati in Verbindung gebracht, zum Beispiel Noch-MotoGP-Pilot Danilo Petrucci. Doch wäre der Italiener oder ein anderer schneller als der WM-Dritte Redding?

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