Valentino Rossi sucht das Glück

Portimão-Sieger Toprak Razgatlioglu verhöhnt Kawasaki

Von Kay Hettich
Mit dem Sieg im ersten Superbike-Lauf in Portimão verpasste Toprak Razgatlioglu Titelverteidiger Jonathan Rea einen herben Dämpfer – und der Yamaha-Star stichelt gerne nach.

Im ersten Superbike-Lauf in Portimão lieferten sich Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea einen atemraubenden Fight, bis der Nordire in Runde 5 stürzte. Der am Ende siegreiche Yamaha-Star setzte noch einen drauf und machte sich auf der Auslaufrunde über Kawasaki lustig.

Razgatlioglu hielt auf der Strecke an und ließ sich von einem Streckenposten einen Besen reichen, mit dem er den grünen Bereich sauber fegte – eindeutig eine Anspielung auf seinen aberkannten Sieg im Superpole-Race in Magny-Cours.

«Kawasaki meinte ja, dass man auf dem grün lackierten Asphalt einen Vorteil haben würde, deshalb habe ich zuerst gefegt, um dann den Grip zu überprüfen – vielleicht brauche ich im nächsten Rennen diesen Teil der Strecke», antwortete der 24-Jährige schelmisch grinsend auf die Frage von SPEEDWEEK.com.

Bis zum Sturz von Rea lieferten sich die beiden Ausnahmekönner ein beinhartes Duell um jeden Zentimeter Asphalt, bei dem Beobachtern teilweise der Atem stockte. Berührungen und extrem enge Überholmanöver waren die Regel, nicht die Ausnahme.

«Mir war klar, dass es kein leichtes Rennen sein würde. Johnny ist hier immer stark, aber er stürzte. In den ersten drei Runden war er sehr gut und wir kämpften mit harten Bandagen, aber das war so okay. Ich habe gewonnen und bin glücklich», hielt der Türke fest. «Ich habe ihn noch nicht im Fahrerlager gesehen, gehe aber davon aus, dass er okay ist. Es war kein schlimmer Sturz, nur ein Vorderradrutscher. Ich habe mich nicht über seinen Sturz gefreut. Ich mag es nicht, andere Fahrer stürzen zu sehen. Klar, sein Sturz spielt mir hinsichtlich der Meisterschaft in die Karten, aber ich freute mich nicht. Ich kämpfe lieber auf der Rennstrecke und wenn ich gewinne, ist das großartig.»

So wie die Liste der Fehler von Rea in der Superbike-WM 2021 immer länger wird – sein Sturz in Portimão war bereits sein dritter Rennsturz –, umso größer wird der Vorsprung von Razgatlioglu in der Gesamtwertung, der nun 45 Punkte beträgt.

Erstaunlich war zu sehen, wie entschlossen Razgatlioglu in den letzten Runden mit Scott Redding (Ducati) um den Sieg kämpfte. Anstatt den sicheren zweiten Platz mitzunehmen, scheute er nicht das Risiko eines Sturzes.

«Ich wollte mich nicht mit Platz 2 begnügen, weil ich nicht auf den Meisterschaftsstand schaue», wiederholte Razgatlioglu seine Herangehensweise. «Ich fokussiere mich auf jedes einzelne Rennen und den Sieg. Aber ich habe es nicht mit der Brechstange probiert. Ich fuhr mit Köpfchen und versuchte trotzdem, zu gewinnen.»

Ergebnis Superbike-WM, Portimão, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha  
2. Scott Redding Ducati + 0,691 sec
3. Loris Baz Ducati + 10,628
4. Michael Rinaldi Ducati + 12,901
5. Leon Haslam Honda + 13,305
6. Garrett Gerloff Yamaha + 13,596
7. Axel Bassani Ducati + 26,961
8. Leandro Mercado Honda + 28,826
9. Eugene Laverty BMW + 29,654
10. Christophe Ponsson Yamaha + 39,061
11. Isaac Vinales Kawasaki + 39,703
12. Samuele Cavalieri Ducati + 40,669
13. Tito Rabat Kawasaki + 41,275
14. Kohta Nozane Yamaha + 41,412
15. Jonas Folger BMW + 52,815
16. Loris Cresson Kawasaki + 52,894
17. Alvaro Bautista Honda > 1 min
Out Michael vd Mark BMW  
Out Andrea Locatelli Yamaha  
Out Gabriele Ruiu BMW  
Out Lachlan Epis Kawasaki  
Out Jonathan Rea Kawasaki  

 

Stand Superbike-WM 2021 nach Portimão, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha 474
2. Jonathan Rea Kawasaki 429
3. Scott Redding Ducati 395
4. Michael Rinaldi Ducati 240
5. Andrea Locatelli Yamaha 227
6. Alex Lowes Kawasaki 199
7. Michael vd Mark BMW 189
8. Garrett Gerloff Yamaha 180
9. Alvaro Bautista Honda 169
10. Tom Sykes BMW 167
11. Axel Bassani Ducati 159
12. Chaz Davies Ducati 120
13. Leon Haslam Honda 115
14. Kohta Nozane Yamaha 48
15. Lucas Mahias Kawasaki 44
16. Tito Rabat Ducati 41
17. Loris Baz Ducati 33
18. Eugene Laverty BMW 30
19. Christophe Ponsson Yamaha 29
20. Isaac Vinales Kawasaki 28
21. Jonas Folger BMW 20
22. Leandro Mercado Honda 20
23. Samuel Cavalieri Ducati 10
24. Marvin Fritz Yamaha 6
25. Loris Cresson Kawasaki 3
26. Andrea Mantovani Kawasaki 2
27. Luke Mossey Kawasaki 2

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