Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Kritik von Rea prallt ab: Toprak bleibt aggressiv

Von Kay Hettich
Eine typische Szene: Razgatlioglu stellt sein Motorrad von weit hinten kommend innen neben seine Gegner

Eine typische Szene: Razgatlioglu stellt sein Motorrad von weit hinten kommend innen neben seine Gegner

Beim Superbike-Meeting in Portimão kritisierten Jonathan Rea und Scott Redding die aggressive Fahrweise von Toprak Razgatlioglu. Der Yamaha-Pilot reagierte amüsiert und wird seinen Stil nicht ändern.

Ist es nur Frust oder berechtigte Kritik? Schon häufiger kritisierte Scott Redding den Fahrstil von Toprak Razgatlioglu, der seine Yamaha als der Spätbremser schlechthin am Kurveneingang von weit hinten kommend neben das Motorrad seiner Konkurrenten stellt. Der Türke nimmt dabei in Kauf, so der Ducati-Pilot, dass sein Gegner Platz machen muss, weil es sonst zur Kollision kommen würde.

Tatsächlich sah man bereits mehrfach, wie Redding in solchen Situationen sein bereits ausgefahrenes Bein wieder zurücknehmen musste. Auf der anderen Seite ist Razgatlioglu höchst selten zu spät auf der Bremse und muss keine weite Linie fahren.

Beim Meeting in Portimão am vergangenen Wochenende reihte sich auch Jonathan Rea in diese Vorwürfe ein.

«Du kannst nicht einfach von meilenweit hinten ankommen und überholen, nur weil du das Gefühl hast und mutig genug bist, dass du es bis zum Scheitelpunkt verbremst», sagte der Kawasaki-Star im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

WM-Leader Razgatlioglu lässt die Kritik seiner Fahrerkollegen kalt. Mehr noch, es amüsiert ihn.

«Johnny hat mich in Navarra berührt, aber ich habe nichts dazu gesagt. Jetzt hat er angefangen, sich über mich zu beschweren und das ist ein gutes Zeichen: Das bedeutet, dass er sehr wütend darüber ist, wie die Meisterschaft läuft», ätzte der 24-Jährige. «Es ist nicht mein Stil, so zu reden. Und ich werde mich nicht ändern. Ich werde jedes Rennwochenende kämpfen wie bisher. Ich habe keine Angst, vielleicht aber Scott und Johnny. Für mich ist das kein Problem. So ist mein Stil und ich werde ihn nicht ändern.»

Dass die Stimmung und die Rivalität zwischen den drei derzeit besten Superbike-Piloten aufgeheizt ist, spiegelte sich in Portugal auf der Rennstrecke wieder. Selten sahen wir an der Spitze derart viele riskante und aggressive Überholmanöver von allen Seiten, vor allem aber zwischen Rea und Razgatlioglu.

«Manchmal gibt es in den Rennen Berührungen und das ist ok, das ist Racing», winkt Razgatlioglu ab. «Im ersten Rennen war es am Anfang etwas hart, aber es war ok. Er wollte überholen, ich aber auch, und jetzt beschwert er sich. Ich bin von Johnny etwas überrascht. Redding thematisierte das nach jedem Rennen. Das ist gut so.»

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