San Juan, FP1: Rutschpartie ohne Aussagekraft

Das zwölfte Saisonmeeting der Superbike-WM 2021 auf dem Circuito San Juan Villicum/Argentinien ist das erste Überseerennen der seriennahen Weltmeisterschaft seit Phillip Island im Februar 2020. Doch die Vorfreude der Piloten verflog schnell: Zuerst aufgrund der beschwerlichen Anreise, dann endgültig beim Anblick eines Sandsturms, der am Donnerstag über der Rennstrecke wütete.

Als das Safety-Car am Freitag vor dem FP1 einige Besichtigungsrunden fuhr, wirbelte extrem viel Staub und Schmutz auf – die Piloten sahen ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt.

Der erste Trainingstag begann mit einer Verzögerung von 35 Minuten. Grund hierfür war aber nicht der Streckenzustand, sondern technische Probleme beim Funkverkehr zwischen Streckenposten und Rennleitung.

Von schnellen Rundenzeiten war man zu Beginn der Session weit entfernt. Auf seiner dritten fliegenden Runde lag Michael van der Mark (BMW) nach 10 Minuten in 1:42,173 min um 1,3 sec vor dem Zweiten. Zum Vergleich: Im Superpole-Race 2019 stellte Jonathan Rea (Kawasaki) in 1:37,462 min den Rundenrekord auf.

Mit jeder Runde wurde die Ideallinie etwas sauberer und die Rundenzeiten schneller – die Superbike-Piloten gingen aber erkennbar vorsichtig ihrer Arbeit nach und trugen ihre Motorräder förmlich um die Piste. Dennoch sah man ungewöhnlich viele Verbremser, Rutscher und schlingernde Bikes.

Nach 16 Minuten fuhren Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Scott Redding (Ducati) die ersten Rundenzeiten in 1:40 min. Wenig später steigerte sich Razgatlioglu auf eine 1:39,513 min und lag damit um 0,9 sec vor Jonathan Rea und Alex Lowes (Kawasaki) und Redding.

Für die erste halbwegs ansprechende Zeit sorgte erneut Razgatlioglu 20 Minuten vor dem Ende in 1:39,178 min. Die Abstände enorm: Rea lag 0,174 sec hinter dem WM-Leader, Redding (4.) bereits 1,3 sec und Michael van der Mark (11.) sogar 2,7 sec!

Bis zum Ende der Session schob sich das Feld dichter zusammen, wirkliche Aussagekraft hat die finale Zeitenliste jedoch nicht.

Razgatlioglu sorgte in 1:38,708 min für die schnellste Runde im ersten Training und distanzierte Redding um 0,317 sowie Rea um 0,360 sec deutlich.

Rückkehrer Chaz Davies platzierte seine Go Eleven-Ducati mit 0,973 sec Rückstand auf Platz 8. Die beste Honda zirkelte Álvaro Bautista (+1,3).auf der neunten Position um die Piste. Als bester BMW-Pilot beendete van der Mark (+1,6 sec) als 13. das erste Training.

Das italienische Kawasaki-Team Pedercini ist San Juan mit zwei Lokalmatadoren dabei, die beide noch nie einen WM-Lauf absolvierten und natürlich auch die ZX-10RR im Superbike-Trimm nicht kannten. Marco Solorza verlor als Vorletzter 5,2 sec auf die Bestzeit, Luciano Ribodino als Letzter 5,9 sec.