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Jonas Folger (28) in der Supersport-WM ist vom Tisch

Von Ivo Schützbach
Jonas Folgers Zukunft ist offen

Jonas Folgers Zukunft ist offen

Nach seinem Rückzug aus der Superbike-WM muss sich Jonas Folger für 2022 sportlich neu orientieren. Einen Test auf einer Yamaha R6 für die Supersport-WM schlug er aus.

Obwohl die Saison 2021 mit lediglich sieben Platzierungen in den Punkten in 30 Rennen und einem einstelligen Ergebnis für Jonas Folger zur Katastrophe geriet, hätte er auch 2022 für das deutsche Team Bonovo MGM BMW Superbike-WM fahren können, Eigentümer Jürgen Röder stand stets hinter dem Mühldorfer.

Doch spätestens nach den Rennen in Barcelona Mitte September wurde Jonas bewusst, dass er so nicht weitermachen will. Für nächstes Jahr fasste er verschiedene Optionen ins Auge und zog den Wechsel in die Supersport- oder Endurance-WM in Betracht. Selbst ein Jahr Auszeit schloss er damals nicht aus.

Nach seinem letzten Superbike-WM-Event in Portimao Anfang Oktober, das Bonovo-Team verzichtet auf die Überseerennen in Argentinien und Indonesien, hätte Folger die Möglichkeit gehabt, die Yamaha R6 von IDM-Champion Patrick Hobelsberger zu testen, der dieses Jahr ebenfalls für MGM fuhr. Doch Jonas entschied sich dagegen.

MGM-Chef Michael Galinski hätte sich vorstellen können, Folger auf einer Yamaha und unter dem Schirm seines eigenen Teams in die Supersport-WM zu schicken, doch das muss auch finanziert werden. Ohne die Unterstützung von Bonovo ein sehr schwieriges Unterfangen.

«Ich kann nicht Diener zweier Herrn sein», betonte Bonovo-Chef Jürgen Röder gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich kann nicht ein Team in der Superbike-WM haben, das auf BMW fährt, und dann noch ein weiteres, das Yamaha fährt. Ich habe Jonas gesagt, dass er nicht böse sein soll, aber das schaffe ich nicht. Ich schätze Jonas als Mensch nach wie vor sehr, ich mag ihn sehr. Der Kontakt zwischen ihm und mir wird auch nicht abreißen. Inwiefern ich ihn unterstützen kann, hängt davon ab, wofür er sich entscheidet. Wenn Michael Galinski mit Jonas ein eigenes Team MGM in der Supersport-WM mit Yamaha machen möchte, dann kann er das tun – das hat mit mir erst einmal nichts zu tun. Dafür muss er aber die Kraft und die Kapazität haben. Ich glaube, dass er mit zwei Fahrern in der Superbike-WM als Teamchef bereits genug zu tun hat. Wenn dann noch ein Fahrer bei den 600ern dazukommt, dann wäre das ambitioniert.»

Und es kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu. Röder: «BMW hat mir freundschaftlich zu verstehen gegeben, dass es bei ihnen zumindest Verwunderung hervorrufen würde, sollte ich mich für Jonas auf einer Yamaha stark machen. Optimal für uns wäre, wenn Jonas in irgendeiner Form in der BMW-Familie bleiben würde. Dann kann er weiterhin auf meine Unterstützung bauen.»

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