Valentino Rossi sucht das Glück

Auf dem Mandalika Circuit gibt es noch ein Dorf

Von Kay Hettich
Die Fahrer der Superbike-WM 2021 lobten den neuen Mandalika Street Circuit in den höchsten Tönen. Für Zuschauer war das Erlebnis weniger prickelnd und auch nicht für die Bewohner eines Dorfes inmitten der Rennstrecke.

Eines lässt sich bereits jetzt vorhersagen: Der Mandalika Street Circuit wird in den kommenden Jahren eine großartige Kulisse für Rennen von MotoGP und Superbike-WM sein. Was Lage, Layout, Menschen und Umgebung betrifft, ist die neu errichtete Piste schlicht einzigartig.

Die Organisatoren bemühten sich beim Meeting der seriennahen Meisterschaft nach Kräften, um Teams, Fahrern und Journalisten das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Was auf der Insel Lombok in kurzer Zeit geleistet wurde, hinterließ beim Tross der Superbike-WM großen Eindruck.

Dass nicht alle Gewerke fertigstellt waren, bemerkten überwiegend die Fans. Denn die Zuschauerbereiche waren nicht asphaltiert oder gepflastert und glichen nach den Unwettern am Rennwochenende einer Schlammlandschaft. Dass Schirme auf den nicht überdachten Tribünen verboten waren, sorgte bei prallem Sonnenschein und Starkregen gleichermaßen für Unmut.

Apropos: Der Veranstalter versuchte sogar, Einfluss auf das Wetter zu nehmen. Die indonesische Luftwaffe verstreute Salze über Lombok, damit sich die Regenwolken nicht über der Rennstrecke entluden. Wie wir heute wissen waren diese Bemühungen erfolglos.

Fehlende Beschilderung sorgten für Verwirrung und Ärger bei den Besuchern. Zuschauer, die sich an der Tageskasse ein Ticket kaufen wollten, berichteten davon, dass sie nach einer Stunde Wartezeit feststellten, dass es sich um die Warteschlange für den obligatorischen PCR-Test handelte. Auch die Orientierung auf dem gigantischen Gelände fiel den Besuchern schwer.

Man kann davon ausgehen, dass diese Missstände bis zum Debüt der MotoGP 2022 behoben sein werden.

Im Vorfeld gab es Berichte über Zwangsenteignungen und Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem Milliarden-Projekt auf der Insel Lombok.

Bewohnern von ‹Dusun Bunut›, das sich auf dem Areal befindet, wurde die vereinbarte Entschädigung noch nicht ausgezahlt, also blieben sie in ihren Häusern. Sie betreiben dort Ackerbau und Viehzucht!

Das Dorf ist vollständig von der Rennstrecke umgeben und befindet sich in unmittelbarer Nähe der Kurven 5 bis 8. Die Menschen berichteten lokalen Medien nachvollziehbar von einer hohen Lärmbelästung am Rennwochenende.

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