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Fluch des Yamaha-Erfolgs: Zu wenig Superbike-Plätze

Von Ivo Schützbach
Mit Luca Bernardi (20) und Manuel Gonzalez (19) hatte Yamaha in der Supersport-WM 2021 zwei außergewöhnliche Talente am Start. Trotzdem konnte ihnen der japanische Hersteller keinen Superbike-Platz anbieten.

Yamaha leistet sich ein Nachwuchsprogramm wie kein anderer Hersteller, das in den nationalen R3-Cups beginnt und die Superbike-WM als Krone hat. Yamaha hat in der höchsten Kategorie vier Fahrer in zwei Werksteams, so etwas leistet sich nur noch BMW.

Inzwischen produziert Yamaha in den unteren Kategorien so viele erfolgreiche Fahrer, dass diese in der Superbike-WM nicht mehr untergebracht werden können. Denn 2022 geht es mit Weltmeister Toprak Razgatlioglu und Andrea Locatelli im Pata-Team weiter, Garrett Gerloff und Kohta Nozane bleiben bei GRT.

Supersport-Weltmeister Domi Aegerter (31) konnte Yamaha ebenso wenig einen Superbike-Platz anbieten wie den sehr talentierten Luca Bernardi (20) und Manuel Gonzalez (19).

Aegerter bleibt 2022 seinem Team Ten Kate Yamaha treu und wird versuchen, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. 2023 soll dann der gemeinsame Aufstieg in die Superbike-WM erfolgen.

Bernardi hat Yamaha an Konkurrent Ducati verloren, der Italiener hat für die Superbike-WM 2022 einen Vertrag mit dem Barni-Team unterschrieben.

Und Gonzalez wechselt in die Moto2-WM. Dort wird er für das von Yamaha finanzierte Team VR46 Master Camp starten und bleibt damit wenigstens in der Familie.

«Für mich ist das kein wirklicher Wechsel, weil ich weiterhin einen Vertrag mit Yamaha Europa habe», sagte Gonzalez beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Natürlich wollten sie, dass ich Superbike-WM fahre, es gab aber keinen Platz für mich. Und Supersport wollte ich nicht mehr fahren. Also sprach ich mit einigen Moto2-Teams und dann kam das Projekt mit dem Master Camp Team auf. Das ist perfekt für mich, weil ich so mit Yamaha weitermachen kann.»

Sollte sich Gonzalez in der Moto2-WM ähnlich positiv entwickeln wie in den beiden Supersport-Klassen, bietet sich ihm in der Zukunft eventuell die Chance, mit Yamaha MotoGP zu fahren. «Und sollte es nicht so gut laufen, kann ich ins SBK-Paddock zurückkehren – ich bin erst 19 Jahre alt. Meine Idee ist aber natürlich, dass ich es zusammen mit Yamaha bis in die MotoGP-Klasse schaffe. Ich wäre auch gerne Superbike-WM gefahren – aber mein Traum ist MotoGP.»

Team- und Fahrerliste Superbike-WM 2022:

Aruba.it Ducati: Michael Rinaldi (I), Alvaro Bautista (E)

Barni Ducati: Luca Bernardi (I)

Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)

Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)


Honda Racing Corporation: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)

MIE Honda: Tati Mercado (RA), Hafizh Syahrin (MAL)


BMW Motorrad: Michael van der Mark (NL), Scott Redding (GB)

Bonovo action BMW: Eugene Laverty (IRL), Loris Baz (F)


Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)

Puccetti Kawasaki: Lucas Mahias (F)

Orelac VerdNatura Kawasaki: Sykes? Vinales?

Outdo Pedercini Kawasaki: Loris Cresson (B), König?


Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)

GRT Yamaha: Kohta Nozane (J), Garrett Gerloff (USA)

Gil Motor Sport Yamaha: Christophe Ponsson (F)

FETT = bestätigt

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